Wie heißt das neue Buch von Andrea Sawatzki?

Wie heißt das neue Buch von Andrea Sawatzki?

Die Mitglieder der von Andrea Sawatzki erdachten Familie Bundschuh: (von links nach rechts) Geralds Mutter Susanne (Judy Winter) Sohn Matz (Levis Kachel), Gerald (Axel Milberg), Gattin Gundula (Andrea Sawatzki), Gundulas Bruder Hadi (Stephan Grossmann), Gundulas Mutter Ilse (Thekla Carola Wied) und Hadis Röschen (Eva Löbau).   dpa/ZDF/Volker Roloff 

Kennen Sie „Familie Bundschuh“. Um sie geht es in einer Filmreihe des ZDF. Die Komödien (u.a. „Tief durchatmen, die Familie kommt“, „Ihr seid natürlich eingeladen“) basieren bis auf eine auf Romanen der Schauspielerin Andrea Sawatzki (58). Der Filmstar mit dem unverwechselbaren Lächeln gibt in den Streifen die Gundula Bundschuh. Eine Hausfrau, der das Leben und die weitverzweigte Familie (Ehemann Axel Milberg)  meist übel mitspielen. 

Nun hat Andrea Sawatzki, die mit Christian Berkel in Berlin lebt,  ein neues Buch geschrieben. Der autobiografische Roman mit dem Titel „Brunnenstrasse“ erscheint am 24. Februar. Darin geht es um Sawatzkis eigene Kindheit.  

Andrea Sawatzki schrieb laut Piper Verlag einen  eindringlichen und sehr persönlichen Roman. Er führt zurück in die 1970er Jahre. 1971 wird der Journalist Günther Sawatzki von seiner Stelle in London abgezogen und geht zu seiner Familie nach Deutschland zurück. Aber er will sein altes Leben aufgeben und mit seiner Geliebten zusammen sein, mit der er eine Tochter hat: Andrea.

Die Schauspielerin und Autorin Andrea Sawatzki hat einen neuen Roman geschrieben. Er heißt "Brunnenstrasse" und erscheint am 24. Februar. Auf dem Foto ist sie bei einer Lesung in Meiningen zu sehen.   imago-images 

Doch bald stellt sich heraus, dass dieser weltläufige und gebildete Mann schwer krank ist. Das Geld wird knapp, die Mutter muss wieder als Nachtschwester arbeiten, und Andrea (10) kümmert sich um den dementen Vater, der launisch, ungeduldig und jähzornig ist. Es entspinnt sich ein geheimes Leben zwischen den beiden von Nähe und Entfremdung, Liebe und Überforderung. Danach gebe es ein „katastrophales Ende“, wie der Verlag weiter ankündigt. 

Die deutsche Schauspielerin Andrea Sawatzki.

In ihrem Buch „Brunnenstraße“ blickt die Schauspielerin Andrea Sawatzki auf die schmerzliche Zeit mit ihrem dementen Vater zurück. Ein Roman mit autobiografischen Zügen, der unter die Haut geht.

Berlin.„Ich habe es versucht. Immer wieder. Habe begonnen und abgebrochen. Und dann die Geschichte so erzählt, dass ich in mir selbst eine Fremde sehen konnte, mit der ich nichts zu tun hatte“, schreibt Andrea Sawatzki über den mühsamen Versuch, ihre Kindheit in Worte zu fassen. Eine Kindheit, die viel zu schwer klingt für ein kleines Mädchen, und die sie so bald wie möglich „abgestreift hatte wie eine lästige Haut.“ Nun also liegt sie vor, die Erzählung, die sie so viel Überwindung kostete. In ihrem berührenden Buch „Brunnenstraße“ erzählt die 59-Jährige, wie das Zusammenleben mit einem schwerkranken Vater ihre Mädchenjahre überschattete.

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Es ist nicht der erste Roman der bekannten Film- und Fernsehschauspielerin und Bestsellerautorin. Als Roman mit autobiografischen Zügen hat er eine besondere Wucht. Andrea Sawatzkis Kindheit war zweigeteilt. Die ersten acht Jahre war sie das Kind einer alleinerziehenden Mutter. Sie lebte in einer Kleinstadt in Schwaben. Die Verhältnisse waren ärmlich und beengt, aber sie fühlte sich wild und frei und glücklich, weitgehend sich selbst überlassen. Der zweite Teil der Kindheit begann in dem Moment, als ihre Eltern zusammenzogen. Ihre Mutter, eine Krankenschwester, war die Geliebte des sehr viel älteren, verheirateten Journalisten Günther Sawatzki. Als dessen Frau starb, beschloss das Paar zu heiraten und als Familie zusammenzuleben.

Die kleine Andrea hat damit endlich einen Vater, was sie sich immer gewünscht hatte. Diesen Vater beschreibt sie zwar als etwas altmodisch. Und dennoch: „Ich hätte meinen Vater gegen keinen anderen der Väter, die ich kannte, eintauschen mögen. Ich war stolz auf ihn.“ Zumal sie schon rein äußerlich so manche Gemeinsamkeit mit ihm entdeckt: „Was mich am meisten beeindruckte war, dass wir beide ein Mister-Spock-Ohr hatten.“

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Die Mutter erhofft sich neben ungeteilter Liebe auch ein komfortableres gutbürgerliches Leben. Die Träume scheinen zunächst auch wahr zu werden. Die Familie zieht nach Bayern um, Andrea bekommt zum ersten Mal ein eigenes Kinderzimmer, die Mutter eine Wohnzimmergarnitur, der Vater eine große Bibliothek. Inzwischen über 60, habe Günther Sawatzki versucht, sich nach der Trennung von seinem Zeitungsverlag eine neue Existenz als freier Autor aufzubauen - doch vergebens. Bald sitzt die Familie, so schreibt es die Erzählerin, auf einem Schuldenberg, die Mutter muss wieder arbeiten.

Aber es kommt weit schlimmer. Der Vater zeigt erste Anzeichen von Verwirrtheit und Vergesslichkeit. Bald wird Alzheimer diagnostiziert. Da die Mutter Nachtschichten im Krankenhaus schiebt, ist Andrea mit dem zunehmend desorientierten und unruhigen Vater stundenlang allein zu Hause. Mit kaum elf Jahren wachsen ihr Aufgaben zu, die ein Kind überfordern und die es nicht verantworten sollte: „Hatte er sich in der Küche aufgehalten, kontrollierte ich danach den Gashahn, klapperte ein Fenster, lief ich hin, um zu sehen, ob er es geöffnet hatte, um zu entwischen, wenn er den Hörer abnahm, um zu telefonieren, lief ich zu ihm, um ihn davon abzuhalten, irgendwelche Leute anzurufen und nach seinem Muttchen zu fragen.“

Je größer der Schrecken zu Hause wird, umso wilder und ungebärdiger verhält sie sich in der Schule und im Umgang mit anderen Kindern. Sie ist kaum unter Kontrolle zu kriegen. Das Zusammenleben mit dem Vater wird durch seine stärker werdende Krankheit für die Erzählerin immer unerträglicher. Sawatzki erspart einem keine Einzelheit. Es ist eine schmerzliche, grausame Lektüre.

Am Ende wünscht die Erzählerin ihrem Vater den Tod und als er endlich eintritt, empfindet sie nur noch Erleichterung. „Freu dich doch, jetzt ist er endlich verreckt“, schleudert sie ihrer weinenden Mutter entgegen. Liebe und Hass habe sie für ihren Vater gleichermaßen empfunden, schreibt Andrea Sawatzki, und jedes dieser Gefühle ist absolut nachvollziehbar. Ohne jede Rücksichtnahme zeichnet sie ein Bild ihres Ausgeliefertseins, ihrer Verzweiflung und ihrer Überforderung, in dem sich viele wiedererkennen werden, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.

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RND/dpa

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