2 handtellergroße Portionen/Tag Show
selten, bei Bedarf max. 1 kleine Handvoll "Luxus" am Tag
1-2 Portionen/Tag - eine große Handvoll reicht aus
3 mal 2 Handvoll/Tag
ca. 40 g/Tag = eine gute Handvoll
ca. 2 EL/Tag
ca. 2 Liter/Tag
1-2 Portionen/Woche (insg. ca. 200-250 g)
max. 2-3 Portionen/Woche (insg. ca. 250 g)
Diagnose: Diabetes. Eine der ersten Fragen, die sich Patienten danach häufig stellen, ist: Was darf ich jetzt noch essen? Denn mit der Diagnose geht meist eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten einher. Der Lebensmitteleinkauf wird bewusster. Manche Produkte schaffen es erst gar nicht mehr in den Einkaufswagen. Doch gilt das auch für Obst? Schließlich enthält es oft viel Zucker. Ärzte und Ernährungsberater geben Entwarnung: Nein, Obst darf gerne in deinen Einkaufswagen, denn bewusst konsumiert punktet es in Sachen Gesundheit auch bei Diabetikern. Eine Frage des BlutzuckerspiegelsBei Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht. Liegt ein Diabetes Typ 1 vor, fehlt Betroffenen das Hormon Insulin, das den Traubenzucker, auch Glukose genannt, in Energie umwandelt. Bei Diabetes Typ 2 dagegen wird zwar Insulin produziert, jedoch reagieren die Zellen nicht auf das Hormon. In diesem Fall spricht man auch von einer Insulinresistenz. Die Folge: Die Zellen nehmen keinen oder zu wenig Traubenzucker auf und der Blutzuckerspiegel steigt. Zucker im ObstAuch in Obst steckt Zucker. Hier musst du zwischen Fruchtzucker – auch Fruktose genannt – und Traubenzucker unterscheiden. Beide Arten finden sich im Obst wieder. Fruchtzucker ist in natürlichen Mengen unbedenklich und wird von deinem Körper zum größten Teil in der Leber abgebaut. Insulin braucht er dafür kaum. Der Traubenzucker im Obst kann den Blutzuckerspiegel von Diabetespatienten dagegen nach oben treiben. Wäre es also ratsam, doch lieber auf Obst zu verzichten? Freispruch für FrüchteKeine Sorge, die Antwort auf diese Frage ist und bleibt Nein: Denn die positiven Eigenschaften von frischem Obst überwiegen. Wir brauchen täglich unsere Portion Obst, um unseren Bedarf an Vitaminen sowie Ballast- und Mineralstoffen zu decken. Entscheidend für Diabetiker sind die Menge und Art des Obstes. So empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, pro Tag zwei Handvoll Obst zu essen. Solange du dich im Rahmen dieser Empfehlung ernährst, ist alles okay. Blutzuckerspiegel immer im BlickWichtig ist, dass du deinen Blutzuckerspiegel stets im Auge behältst. Dies gilt besonders für die zuckerreichen Obstsorten wie Ananas, Bananen, Weintrauben und auch für Trockenobst. Empfehlenswert sind frische Äpfel, Birnen, Beeren, Kirschen, Kiwis oder Orangen. Sie weisen neben einem hohen Wasseranteil auch einen hohen Gehalt an Ballaststoffen auf, die einen rasanten Anstieg des Blutzuckers verhindern. Zusätzlich haben sie auch einen niedrigen glykämischen Index (GLYX = GI). Er zeigt an, wie schnell oder wie langsam der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr eines bestimmten Lebensmittels ansteigt. Obst mit einem niedrigen glykämischen Index erhöht demnach den Blutzucker langsamer und weniger stark. Obst darf also in deinem Einkaufswagen landen. Wenn du selbst prüfen möchtest, wie du auf unterschiedliche Obstsorten reagierst, empfiehlt es sich, den Blutzuckerspiegel vor und nach dem jeweiligen Verzehr zu messen. Wenn du mehr zum Thema erfahren möchtest, haben wir hier weitere Infos zur Diabeteserkrankung und ihrer Vorbeugung. Gute Gesundheit mit frischem Obst wünscht dir deine AOK Hessen.
Besser geht’s kaum: Obst steckt voller gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe, zum Beispiel Vitamine und Mineralstoffe oder Ballaststoffe, die sättigen, den Blutzuckeranstieg verzögern und die Insulinempfindlichkeit verbessern. Außerdem sind Früchte reich an sekundären Pflanzenstoffen, die beispielsweise das Immunsystem stärken und die Verdauung fördern, Entzündungen hemmen oder günstig auf die Blutgefäße wirken. Die richtige Menge macht‘sAber wie viel Obst ist gesund? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt zwei Portionen am Tag, das entspricht 250 Gramm. Dazu kommen idealerweise drei weitere Portionen Gemüse. Diese Empfehlung gilt auch für Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes. Eine Portion Obst entspricht etwa einem Apfel oder zwei Händen voll Himbeeren. Eine der beiden Obstportionen kann auch durch 25 Gramm Nüsse oder Samen, etwa Sonnenblumen- oder Kürbiskerne (nicht gesalzen oder geröstet), ersetzt werden.
Eine Portion ist ein großes Stück Obst, das in eine Hand passt. Oder klein geschnittenes bzw. kleines Obst, das in zwei Hände passt Blutzucker rauf?Nicht alle Früchte wirken auf den Blutzucker gleich. Im Prinzip lässt sich sagen: Je mehr Ballaststoffe Obst enthält, desto besser. Ein hoher Wassergehalt wirkt sich ebenfalls positiv auf den Blutzucker aus. Solche günstigen ballaststoff- und wasserreichen Früchte sind etwa Beeren oder Orangen. Wer testen möchte, wie der Blutzuckerspiegel auf einzelne Sorten reagiert, misst vor und nach dem Obstverzehr den Blutzucker. Süßes in MaßenManche Obstsorten wie Weintrauben oder Bananen haben einen hohen Zuckeranteil, der den Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe treibt. Also lieber auf die Früchte verzichten? Das muss nicht sein. Aber man sollte sie in Maßen und bewusst genießen. Trockene ZuckerbombenUnd wie sieht es bei Trockenobst aus? Rosinen, getrocknete Feigen oder Pflaumen liefern viel Zucker in konzentrierter Form, da sie kaum Wasser enthalten. Deshalb können Trockenfrüchte den Blutzucker stärker ansteigen lassen. Verwenden Sie sie daher nur sehr sparsam, zum Beispiel als Backzutat. Am besten greifen Sie zu frischem Obst. Denn es hat zudem deutlich mehr Vitamine. Von Apfel bis Zwetschge: So viel Zucker steckt drin
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Verdauungsfördernd: Äpfel enthalten viel Pektin und wenig Zucker. Gut für den Darm! Für Allergiker sind alte Sorten (Boskop, Gravensteiner) oft verträglicher als neue 11 g Kohlenhydrate pro 100 g Frucht: ca. 1 BE/KE © iStock/pkstock
Krumme Sache: Vor allem reife Bananen enthalten viel Zucker. Deshalb lieber zu festen Früchten greifen 20 g Kohlenhydrate pro 100 g Frucht: ca. 2 BE/KE © iStock/Anna Pustynnikova
Geschmacksintensiv: Weil in Birnen wenig Fruchtsäure steckt, schmecken sie süß, obwohl sie nicht allzu viel Zucker enthalten 12 g Kohlenhydrate pro 100 g Frucht: ca. 1 BE/KE © iStock/AnSyvanych
Blaues Wunder: Blaubeeren sind blutzuckerfreundlich 6 g Kohlenhydrate pro 100 g Frucht: ca. 0,5 BE/KE © iStock/idArt
Auf die Sorte achten: Wassermelonen haben mehr Wasser und weniger Zucker als Honig-, Galia- oder Cantaloupe-Melonen Wassermelone: 8 g Kohlenhydrate pro 100 g Frucht: ca. 0,5 BE/1 KE © iStock/ansonmiao
Rund und gesund: Orangen haben wenig Zucker und viel Vitamin C 8 g Kohlenhydrate pro 100 g Frucht: ca. 0,5 BE/1 KE © iStock/delihayat
Lieber mit Kernen: Denn die bringen extra Ballaststoffe. Trauben sind aber sehr süß, deshalb in Maßen essen 15 g Kohlenhydrate pro 100 g Frucht: ca. 1 BE/1,5 KE © iStock/Yelena Yemchuk
Mittlerer Zuckergehalt: Zwetschgen und Pflaumen sind okay für den Blutzucker. Renekloden enthalten am meisten Ballaststoffe 10 g Kohlenhydrate pro 100 g Frucht: ca. 1 BE/KE Clever kombinierenWie stark frisches Obst den Blutzuckerspiegel steigen lässt, hängt auch davon ab, wie Sie es kombinieren: Wenn Sie eiweißreiche Lebensmittel wie Quark, Frischkäse oder Joghurt dazu essen, steigt der Blutzucker langsamer an. Ein frisch zubereiteter Fruchtquark ist deshalb ein perfektes Dessert. Auch ballaststoffreiche Vollkornprodukte oder Kleie sowie fetthaltige Nüsse und Samen können den Blutzuckeranstieg bremsen. Aber Achtung: Nüsse haben viele Kalorien. Bananen oder Äpfel ins Müsli, dazu etwas Joghurt oder Milch: Darüber freut sich auch Ihr Blutzuckerspiegel. Saft satt? Bitte nicht!Fruchtsäfte sind für Diabetiker weniger empfehlenswert. Sie enthalten nur wenig Ballaststoffe. Die Kohlenhydrate aus dem Saft gehen also besonders schnell ins Blut. Deshalb Säfte nur gelegentlich in kleinen Mengen oder mit Wasser verdünnt als Schorle trinken! Ein kleines Glas frisch gepresster Orangensaft kann beispielsweise ein ballaststoffreiches Frühstück (Vollkornbrot, Müsli) ergänzen. Tipp: Bei Fertigsäften die Kohlenhydratangaben auf dem Etikett beachten! Fruchtnektare besser meiden, denn sie enthalten oft viel Zucker. Aufpassen bei PüriertemSmoothies, Mixgetränke aus pürierten Früchten, sind kein Ersatz für frisches Obst. Fertigprodukte aus dem Kühlregal enthalten zudem häufig Zusatzstoffe, insbesondere Zucker. Daher lohnt sich ein Blick auf das Etikett. Wer gerne Smoothies trinkt, sollte diese besser selber mixen. Und das Obst möglichst nicht schälen. Apropos schälen: Da wertvolle Inhaltsstoffe vor allem in der Schale und im Fruchtfleisch direkt darunter stecken, sollten Sie beispielsweise Äpfel und Birnen möglichst ungeschält genießen. Gründliches Abwaschen und Abreiben mit einem Tuch genügen.
Ernährung bei Diabetes
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