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Lech (teilweise auch mit Zusatz Lech am Arlberg) ist eine Gemeinde mit 1606 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2020) am gleichnamigen Fluss im österreichischen Bundesland Vorarlberg und zählt wie beispielsweise auch Ebnit, Damüls oder Mittelberg zu den Vorarlberger Walserdörfern. Die Gemeinde ist ein international bekannter Wintersportort am Arlberg. Die Höhenangabe von 1444 m für den Ort bezieht sich auf die Lage der auf einem Hügel stehenden alten Kirche.[1] 14,1 % der Gemeindefläche sind bewaldet, 58 % der Fläche Alpen. Geografisch und geschichtlich gehört Lech zum Tannberg, touristisch jedoch wird die Gemeinde zur Region Arlberg gezählt. Lech gehört zum Bezirk Bludenz und auch dem Gerichtsbezirk Bludenz an, liegt aber anders als seine südlichen Nachbargemeinden Klösterle und Dalaas, die ebenfalls zum Bezirk Bludenz gehören, nicht im Klostertal, sondern im Bergmassiv des Arlberges nordöstlich davon. Im Gemeindegebiet von Lech vereinigen sich die Quellflüsse Formarinbach (Quelle nahe dem Formarinsee) und Spullerbach, der aus dem Spullersee abfließt, zum Fluss Lech, der in weiterer Folge über Warth durch das Tiroler Lechtal Richtung Bayern fließt. Lech grenzt an acht andere Gemeinden, wobei fünf davon in Vorarlberg und drei im benachbarten Bundesland Tirol liegen. Von Norden im Uhrzeigersinn liegen um Lech herum die Gemeinden Schröcken und Warth im Bezirk Bregenz, Steeg und Kaisers im Tiroler Bezirk Reutte, St. Anton am Arlberg im Tiroler Bezirk Landeck, die im Klostertal gelegenen Gemeinden Klösterle und Dalaas, sowie Sonntag im Großen Walsertal. Die Gemeindegebiete von Lech, Klösterle, Kaisers und St. Anton am Arlberg treffen sich an der Spitze der Valluga auf 2809 m ü. A., wobei Lech nur in diesem einen Punkt an St. Anton am Arlberg angrenzt. Der gemeinsame Grenzpunkt mit den Gemeinden Schröcken und Sonntag befindet sich auf der Braunarlspitze auf 2649 m ü. A. Daraus ist zum einen die gebirgige Lage von Lech inmitten des Lechquellengebirges ersichtlich, zum anderen der Verlauf der Gemeindegrenze, der sich überwiegend an Berggraten orientiert. Lech wurde im 13./14. Jahrhundert von eingewanderten Walsern gegründet. Es hieß bis ins 19. Jahrhundert Tannberg, dann setzte sich der aus „Tannberg am Lech“ entstandene Name Lech durch. Die vermutlich im frühen 14. Jahrhundert gebaute Pfarrkirche St. Nikolaus war bis ins 16. Jahrhundert die Pfarrkirche des Gerichtsbezirkes Tannberg, außerdem befand sich das Gerichtsgebäude von Tannberg bis zur Auflösung des Tannberggerichts 1806 in Lech. Der kleine Ort hat sich in den letzten Jahrzehnten zunächst durch den Einfluss des Wintertourismus, in der Folge aber auch vermehrt durch Sommertourismus zu einer blühenden Gemeinde entwickelt. Im August 2005 wurden große Teile der Ortschaft durch eine Hochwasserkatastrophe verwüstet. Die teils erheblichen Schäden wurden bis zum Beginn der Wintersaison im Dezember 2005 weitestgehend behoben. Die Gemeindevertretung von Lech besteht aus 18 Mitgliedern. Die Wahl erfolgte bei der Gemeindevertretungswahl 2015 nicht per Parteienlisten, sondern per Mehrheitswahl. Bürgermeister der Gemeinde ist Ludwig Muxel. Das Gemeindewappen entstand im Jahre 1968 nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold. Es wurde am 18. Februar 1969 von der Vorarlberger Landesregierung verliehen.
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Lech Alte Pfarrkirche St. Nikolaus, neue Kirche (Schrägdach) rechts dahinter Naturschutzgebiet Gipslöcher Naturschutzgebiet Gipslöcher
Im Rahmen des europäischen Wettbewerbes „Entente Florale Europe“ wurde Lech 2004 mit einer Goldmedaille in der Kategorie Dorf ausgezeichnet.[2] Das Skigebiet Ski Arlberg dies- und jenseits der Vorarlberger Landesgrenze umfasst zurzeit (Stand Saison 2014/15) 350 km präparierte Skipisten sowie 200 km ausgewiesene Tourenabfahrten. Etwa 63 % der Skipisten können beschneit werden. Insgesamt sind 97 Lifte und Seilbahnen mit einer Beförderungskapazität von 123.600 Personen pro Stunde in Betrieb. Auf Lech und Oberlech (Gebiet Arlberg West) entfallen davon 23 Lifte und Seilbahnen sowie 17 Skipisten und 18 Skirouten. Seit der Wintersaison 2013/14 verbindet die Gondelbahn Auenfeldjet die bis dahin benachbarten aber voneinander getrennten Skigebiete Ski Arlberg West und Snowworld-Warth-Schröcken.[3] Zur Wintersaison 2016/17 schließt sich die letzte Lücke im Gebiet durch den Bau der Flexenbahn zwischen Stuben und Zürs.[4] Das daraus entstandene gemeinsame Skigebiet ist mit insgesamt 88 Liften und 304 Kilometer Pistenabfahrten derzeit das Größte in Österreich[5]. Weiterhin können aber auch Karten nur für die jeweiligen Teilskigebiete Snowworld-Warth-Schröcken, Ski Arlberg Ost und -West erworben werden, die Benützung des gesamten Skigebietes setzt den Kauf des Ski Arlberg-Skipass voraus.[6] Die Piste Langer Zug (Pistennummer 215) vom Rüfikopf (via Piste 181) nach Lech zählt zu den zehn steilsten präparierten Pisten der Welt.[7][8] Im Rahmen der extremen Schneefälle in Mitteleuropa im Januar 2019 gelangte der Lange Zug in die Medien, als tagelang ein deutsches Lawinenopfer gesucht wurde: Eine vierköpfige Gruppe erfahrener deutscher Skifahrer war auf der zu diesem Zeitpunkt gesperrten Piste von einer Lawine getötet worden, bei der ersten Suchaktion konnten nur drei Personen geborgen und erst vier Tage nach dem Unglück konnte auch das vierte Opfer geborgen werden.[9] Lech ist der einzige Ort in Österreich, in dem Heliskiing noch erlaubt ist. Die Landeplätze befinden sich auf dem Mehlsack und an der Orgelscharte in der Nähe der Göppinger Hütte. An Wochenenden und Feiertagen wird jedoch nicht geflogen.[10] Der ÖAV bezweifelt, dass die zuletzt 2016 erfolgte Verlängerung der Bewilligung für den Hubschraubertourismus rechtmäßig ist.[11] Liste der Anlagen in Lech und Oberlech
Die Abkürzungen in der Spalte „System“ sind unter Luftseilbahn erläutert. Letzte 2 Spalten: W = Winterbetrieb / S = Sommerbetrieb; jeweils grün unterlegt Lech ist im Sommer und Herbst auch ein beliebtes Revier für Mountainbiker. Die Transalp-Routen Heckmair-Route und Joe-Route führen durch Lech. Für Wanderer stellen die Lechquellenrunde und der Robert-Bosch-Weg Möglichkeiten dar, die Bergwelt von Lech zu erkunden. Viele der Wanderwege rund um Lech können durch die auch im Sommer geöffneten Anlagen und durch sogenannte Wanderbusse erreicht werden. Bewirtschaftete und unbewirtschaftete Alpenvereinshütten sind von Lech aus auf verschiedenen Wanderwegen erreichbar. Lechweg 14,3 km – 3½ Stunden – Aufstieg 59 hm – Abstieg 494 hm 9,3 km – 5 Stunden – Aufstieg 593 hm – Abstieg 544 hmDer Grüne Ring (3 Etappen)
Steinernes Meer Freiburger Hütte 8,3 km – 3½ Stunden – Aufstieg 350 hm – Abstieg 350 hmLech Wästertäli Wasserfall 4 km – 2-2½ Stunden – Aufstieg 397 hm – Abstieg 9 hmOberlech Kriegeralpe Zugertobel Zug 7,2 km – 3-3½ Stunden – Aufstieg 388 hm – Abstieg 520 hmBergbahnstation Lech-Überlech Skyspace Lech Karhorn Auenfeld Bodenalpe Lech 11 km – 3½ Stunden – Aufstieg 425 hm – Abstieg 650 hmSpullersee Ravensburger Hütte Stierlochalpe Wasserfall Lech 9 km – 3½ Stunden – Aufstieg 369 hm – Abstieg 714 hmRüfikopf-Rundweg 9 km – 3½ Stunden – Aufstieg 369 hm – Abstieg 714 hmOberlech/Schlössle Tannegg Auenfeldsattel Batzenalpe / Schröcken Kalbelesee 9 km – 2½ Stunden – Aufstieg 288 hm – Abstieg 354 hmZürs Zürsersee Madlochjoch Mittagsspitze Bärenkopf Zug 9,5 km – 5½ Stunden – Aufstieg 793 m – Abstieg 1005 mFormarinsee Schönbühel Johannesköpfe Göppinger Hütte Gasthaus Älpele 12,5 km – 6 Stunden – Aufstieg 861 hm – Abstieg 1171 hmKlettersteig: Steffisalp Express Warther Horn Karhorn Karalpe Bodenalpe 6 km – 4½ Stunden – Aufstieg 556 hm – Abstieg 990 hmIm Jahresdurchschnitt 2014 waren laut einer Erhebung der Wirtschaftskammer Österreich 1872 unselbständig Beschäftigte in 227 Lecher Betrieben beschäftigt. Mit dieser Arbeitnehmerzahl war die Gemeinde Lech der größte Arbeitsplatzstandort im Vorarlberger Teil der Arlbergregion und viertgrößter Arbeitsplatzstandort im Bezirk Bludenz (nach der industriell geprägten Region um die Bezirkshauptstadt Bludenz). Von den Arbeitnehmern in Lech entfiel der absolut überwiegende Anteil, nämlich 1312, auf die 156 Tourismusbetriebe der Gemeinde. 235 Arbeitnehmer waren in Verkehrsbetrieben, wozu auch die Seilbahnanlagen zählen, 207 im Handel und 62 im Bank- und Versicherungssektor tätig.[12] Zu den größten Handelsbetrieben Lechs zählt der Ski- und Sportartikelverkäufer Strolz Sport & Mode, der seit dem Jahr 1921 im Ort ansässig ist. Daneben haben sich im Ortszentrum von Lech exklusive Boutiquen und Filialen von Luxus-Marken angesiedelt. 2010 war Lech nach ihrer Nachbargemeinde Warth die Gemeinde Österreichs mit der zweithöchsten Finanzkraft pro Kopf (6.110 €).[13] In der Wintersaison 2014/15 gab es in Lech 835.849 und 2015/16 863.070 Nächtigungen, in der Sommersaison 2014 151.639 und 2015 156.218 Nächtigungen. Lech ist Ziel zahlreicher Wintersportler, darunter auch seit 1959 des niederländischen Königshauses. Stammgäste in Lech bekommen von der Gemeinde nach 10, 15, 25, 35, 45 und 55 aufeinanderfolgenden Jahren mit Aufenthalten in der Länge von mindestens sieben Übernachtungen jeweils eine Ehrennadel verliehen. Erreichbar ist Lech vom Klostertal aus über eine nicht wintersichere ehemalige Bundesstraße – die Lechtalstraße mit der Flexengalerie (Flexenpass) –, so dass es in den Wintermonaten immer wieder passiert, dass der Ort einige Zeit von der Außenwelt abgeschnitten ist. Der nächstgelegene Bahnhof ist Langen am Arlberg und auf der Tiroler Seite St. Anton am Arlberg. Diese Bahnhöfe werden von Lech aus mit der Landbuslinie 91 bzw. 92 angefahren. Im Sommer verbindet die Landbuslinie 40a Lech mit Schoppernau im Bregenzerwald und weiter bis nach Dornbirn. Mehrere private Anbieter bieten im Winter Shuttleservices an, um von den nahe gelegenen Flughäfen in der Umgebung nach Lech zu gelangen. Im Winter befährt ein Nachtbus mit der Bezeichnung „James“ bis halb vier Uhr in der Früh die verschiedenen Ortsteile. Innerhalb der Gemeinde Lech verbindet ein Ortsbus die Ortsteile miteinander. Im Ort gibt es eine Neue Mittelschule mit 45 und eine Volksschule mit 52 Schülern (Stand Jänner 2013) sowie einen Kindergarten.
Commons: Lech – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Lech am Arlberg – Reiseführer
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