Wie lange dauert die ausbildung zum piloten

Ihr Ziel ist es, den Pilotenschein zum Privatpilot PPL(H) zu erhalten? Hierzu sind mindestens 100 Unterrichtsstunden aus verschiedenen Fächern der Theorie notwendig. Diese können an acht Wochenenden oder in Form einer Einzelausbildung individuell absolviert werden. Für den Praxisteil empfehlen wir Ihnen als Flugschule eine Ausbildungsdauer von acht Monaten. Während der Ausbildung zum Piloten können Sie mit einem unserer erfahrenen Fluglehrern Ihre Flugstunden sammeln. Hierbei ist es dem AIR LLOYD – Team besonders wichtig, Sie optimal auf die Prüfung vorzubereiten.

Die Theorie der Flugausbildung zum Berufspilot CPL(H) setzt sich aus mindestens 250 Unterrichtsstunden und 60 zusätzlichen Stunden im Nahunterricht zusammen. Der Theorieteil in der Pilotenausbildung zum Verkehrspiloten im Hubschrauber ATPL(H) ist hierbei umfangreicher. In diesem Fall absolvieren Sie als Flugschüler mindestens 550 Unterrichtsstunden und weitere 85 Stunden im Nahunterricht. Der Praxisteil beider Flugausbildungen ist identisch.

Ob AMS Berufslexikon, AMS Karrierevideos, AMS Ausbildungskompass oder AMS Weiterbildungsdatenbank – die BIZ-Berater_innen helfen gerne, die gewünschten Inhalte zu finden, vor Ort in Ihrem nächsten BIZ oder auch telefonisch. Rufen Sie an in ihrem nächsten BIZ: www.ams.at/biz

Nutzen Sie auch das umfangreiche Print-Angebot des AMS, einfach zu finden auf www.berufs-infos.at!

Piloten HF fliegen Verkehrs- oder Geschäftsreiseflugzeuge. Sie sind im Cockpit entweder als Commander oder First Officer tätig. Als Commander tragen sie die gesamte Verantwortung für das Flugzeug, die Besatzung, die Passagiere und die Fracht an Bord. Sie bedienen komplexe elektronische Bordsysteme und können starten und landen sowie das Flugzeug automatisch und manuell fliegen. Sie halten im nationalen und internationalen Luftverkehr die Bestimmungen und Regeln sowie die gesetzlich festgelegten Flugabläufe ein.

Das Fliegen stellt hohe Anforderungen an die analytische und kombinatorische Denkfähigkeit sowie an die psychische Belastbarkeit von Pilotinnen HF. Während des Fluges sind sie in der Lage, alle operationellen und flugtechnischen Entscheidungen zu fällen und in unvorhersehbaren Situationen und Notfällen richtig zu handeln. Dabei spielt neben theoretischen und praktischen Kenntnissen auch die eigene Erfahrung eine bedeutende Rolle.

Zu den Aufgaben gehören neben dem Fliegen auch die Flugvorbereitungen. Piloten HF überwachen während der Bodenzeiten die Bodenprozesse und greifen bei Bedarf in den Ablauf ein. Von den Supportstellen erhalten sie Informationen zum Wetter, zu den anzufliegenden Flugplätzen, zu eventuellen Ausweichstrecken bei übermässigem Verkehrsaufkommen sowie zur Lade­planung.

Pilotinnen HF müssen für jeden Flugzeugtyp, den sie führen, eine Lizenz (Rating) erworben haben. Ausserdem erfordert ihre Tätigkeit ein grosses generalistisches Wissen in technischen und naturwissenschaftlichen Bereichen wie zum Beispiel Navigation, Tech­nik, Meteorologie, Flugfunksprechverkehr, Luftverkehrsgesetzge­bung und Flugsicherungsbestimmungen.

Piloten HF kennen die gesundheitlichen Belastungen durch häufige Klimawechsel, Zeitverschiebungen und unregelmässige Arbeitszeiten und können damit umgehen. Weiter beschäftigen sie sich permanent mit neuen Technologien und bilden sich laufend weiter.

Wer Personen oder Waren durch die Luft transportieren möchte, kann zwischen verschiedenen Ausbildungswegen wählen. Obwohl „Pilot“ keine anerkannte Berufsausbildung ist – Inhalte und Verlauf sind nicht staatlich geregelt –, verläuft die schulische Ausbildung deutschlandweit einheitlich. Anbieter sind private Flugschulen oder Flugunternehmen wie die Lufthansa Group. In beiden Fällen kostet die Ausbildung mehrere Tausend Euro, bei privaten Flugschulen ist sie jedoch deutlich teurer.

Man unterscheidet zwischen Berufs-Flugzeugführern und Verkehrs-Flugzeugführern: Als Berufs-Flugzeugführer steuert man ein kleineres Flugzeug oder fungiert in einer größeren Maschine als Co-Pilot. Verkehrs-Flugzeugführer führen Großflugzeuge eigenständig als Kapitäne. Dafür sind zusätzliche Fluglizenzen und Übungsstunden erforderlich. Wer lieber einen Helikopter steuern möchte, absolviert eine Ausbildung als Berufs-Hubschrauberführer.

Pilot werden: die Voraussetzungen

Angehende Verkehrs-Flugzeugführer müssen das (Fach-)Abitur abgelegt haben. In der Ausbildung werden sie auf Englisch unterrichtet, bei der Bewerbung müssen sie ihre Sprachkenntnisse aber noch nicht nachweisen. Wer Berufs-Flugzeugführer werden möchte, braucht mindestens den Realschulabschluss und eine abgeschlossene Ausbildung. Der Unterricht findet auf Deutsch statt, sehr gute Englischkenntnisse werden aber auch vorausgesetzt.

Für alle angehenden Piloten gelten zusätzliche persönliche Voraussetzungen:

  • Volljährigkeit bei Ausbildungsbeginn
  • unbefristete Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung in der EU
  • uneingeschränkter Reisepass
  • Körpergröße zwischen 165 und 198 Zentimetern
  • gutes Sehvermögen (max. minus / plus 3 Dioptrien)
  • maximal 3 Punkte im Fahreignungsregister

Die Bewerbung als Pilot

Die Online-Bewerbung ist auch in Flugschulen auf dem Vormarsch. Die European Flight Academy betreibt sogar ein eigenes Bewerberportal: Sie ist die offizielle Flugschule der Lufthansa Group, dem größten europäischen Airline-Verbund.

Die Bewerbungsunterlagen bestehen aus folgenden Elementen:

  • Anschreiben: Das Bewerbungsschreiben sollte als erstes ins Auge fallen und leicht zu entnehmen sein.
  • Lebenslauf: Das Herzstück der Bewerbung gibt einen kompakten Überblick über die bisherigen schulischen und beruflichen Stationen.
  • Zeugnisse, Nachweise, Zertifikate: In diese Kategorie fallen Schul-, Arbeits- und Studienzeugnisse, ärztliche Bescheinigungen, polizeiliche Führungszeugnisse und dergleichen.

Pilot werden: das Auswahlverfahren

Wenn alle formalen Kriterien erfüllt sind, beginnt das Auswahlverfahren. Weil Piloten Fähigkeiten aus ganz unterschiedlichen Bereichen mitbringen, ist das Verfahren alles andere als ein Spaziergang. Viele Fluglinien verwenden den sogenannten DLR-Test, der als sehr schwierig gilt: Eine intensive Vorbereitung ist das A und O!

Die Details des Auswahlverfahrens unterscheiden sich je nach Ausbildungs-Anbieter, alle Verfahren ermitteln aber ähnliche Kenntnisse und Kompetenzen. Bei der European Flight Academy gliedert sich das Verfahren in drei Stufen.

Auswahlstufe 1: die Grunduntersuchung

Das Auswahlverfahren beginnt mit der „Berufsgrunduntersuchung“. Anders als der Name vermuten lässt, ist hier kein Arzt im Spiel. Stattdessen ermittelt die eintägige Prüfung, ob Bewerber die Grundvoraussetzungen für die Pilotenlaufbahn mitbringen. Der technisch-physikalische Abschnitt umfasst die Bereiche Elektrotechnik, Mechanik, Wärme- und Strömungslehre.

Anschließend stehen die Englisch-Kenntnisse auf dem Prüfstand. Piloten müssen zudem gut rechnen und logisch denken können, sich viele Dinge merken und stets konzentriert bleiben. Die sensomotorischen Fähigkeiten ermittelt ein Test, bei dem mit einem Joystick und am Touchscreen Flugparameter wie Höhe und Geschwindigkeit kontrolliert werden müssen. Währenddessen läuft eine akustische Aufgabe, denn auch in komplexen Situationen braucht man im Cockpit die Fähigkeit zum Multitasking.

Auswahlstufe 2: die Gruppenqualifikation

Hier wird überprüft, ob man in puncto Verhalten, Teamfähigkeit und Persönlichkeit geeignet ist. Die Auswahlstufe „Gruppenqualifikation“ ist wie ein Assessment Center aufgebaut. Weil angehende Berufs-Flugzeugführer meist in Zweier-Cockpits fliegen und daher besonders gruppentauglich sein müssen, dauert das Verfahren für sie zwei Tage; bei Verkehrs-Piloten ist es nur ein Tag. Inhalte und Abläufe sind aber nahezu gleich.

In verschiedenen Übungen und Rollenspielen müssen die Kanditaten zeigen, wie sie sich in berufstypischen Situationen verhalten – alleine oder im Team. Die Prüfer legen dabei Wert auf psychomotorische Fähigkeiten und die Reaktion auf Mehrfachbelastung. In einem persönlichen Gespräch werden die Bewerber zum Beispiel hinsichtlich Sozialkompetenz, Führungsvermögen und Kommunikationsfähigkeit überprüft.

Auswahlstufe 3: die Tauglichkeitsuntersuchung

In der Tauglichkeitsuntersuchung untersucht ein Arzt, ob man die medizinischen Voraussetzungen für die Piloten-Laufbahn erfüllt. Dabei misst er Körpergröße und Gewicht, prüft Sehschärfe und Hörvermögen, testet die Reflexe, begutachtet den Körperbau und kontrolliert die allgemeine Beweglichkeit und Fitness. Eine Sehschwäche ist für Piloten kein Ausschlusskriterium, auch wenn oft etwas andere behauptet wird. Beim Drogenscreening müssen Bewerber allerdings eine weiße Weste haben. 

Die Ausbildung zum Piloten

Je nach Anbieter variieren Dauer und Verlauf der Ausbildung. Meist setzt sie sich jedoch aus einem theoretischen und praktischen Teil zusammen und dauert rund zwei Jahre. Im praktischen Teil absolvieren die Bewerber meist mehr als 1.000 Flugstunden. Verkehrs-Piloten lernen das Fliegen zuerst in einem Single-Cockpit und später im Multi-Cockpit. Bei Berufs-Piloten liegt der Schwerpunkt von Anfang an auf der Arbeit im Multi-Cockpit.

Die Theorie findet fast immer im ersten Ausbildungsjahr statt und vermittelt unter anderem Kenntnisse über Luftfahrzeugkunde, Luftrecht, Flugplanung und Meteorologie. Außerdem befassen sich die angehenden Piloten mit Aerodynamik, Notfallmaßnahmen oder Schwerpunktlagen. Bevor sie Flugstunden nehmen dürfen, wird ihr Wissen vom Luftfahrtbundesamt überprüft

Weitere Infos

Traumjob Pilot: Die Lufthansa Group informiert über das Bewerbungsverfahren und die Ausbildung zum Piloten.

Bereit für den Pilotentest? Jetzt herausfinden mit unserem kostenlosen Online-Test!

Online-Trainingslager: Immer und überall dabei – mit dem eTrainer auf den Pilotentest vorbereiten!

Datum: 09/19