Wie lange braucht ein kirschblütenbaum zum wachsen

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Den einenKirschbaum als solchen gibt es nicht, denn die Auswahl an Arten ist einfach zu groß. So gibt es Süßkirschen beziehungsweise Vogelkirschen (Baum des Jahres 2010), Sauerkirschen, Herz-Kirschen (das sind herzförmige, weichfleischige Sorten von Süßkirschen), Knorpelkirschen (festfleischige Sorte von Süßkirschen), Schattenmorellen und Zierkirschen.

Nicht nur die Früchte des Kirschbaumes sind äußerst beliebt, sondern vor allem seine Blüten, die im Frühjahr die Landschaft, insbesondere das Alte Land in Norddeutschland, in ein Meer aus weißen und rosa Blüten verwandeln. Die Kirschblüte erstreckt sich über drei Wochen und findet, je nach Standort und Klima, im Zeitraum von April bis Mai statt. Süßkirschen blühen dabei ungefähr zwei Wochen früher als Sauerkirschen.

Beliebte Kirscharten: ein Überblick

Sie wünschen sich einen Kirschbaum im Garten? Folgende Arten könnten dazu interessant sein:

  • Kugel-Kirsche oder Kugel-Steppenkirsche (Prunus fruticosaz.B. 'Globosa') ist ein kleinkroniger Baum. Geeignet für Vorgärten, auf dem Rasen in Einzelstellung oder an Auffahrten als Alleebaum.
  • Japanische Kirsche oder Japanische Zierkirsche (Prunus serrulata 'Kanzan') wird auch Nelkenkirsche genannt. Sie wird ca. 5 bis 10 m groß. Sie wächst als Strauch oder Baum mit trichterförmiger Krone. Im Herbst verfärben sich ihre Blätter rötlich-gelb.
  • Japanische Hänge-Nelkenkirsche oder Kaskadenkirsche (Prunus serrulata 'Kiku-Shidare-Sakura'): In jungen Jahren wächst sie zunächst aufrecht. Haben die Äste eine gewisse Länge erreicht, hängen sie im Bogen bis zum Boden herunter.
  • Süßkirsche (Prunus avium) oder auch Vogelkirsche genannt. Ihr botanischer Name Prunus avium leitet sich aus dem Lateinischen "avis" für das Wort Vogel ab, da die Früchte sehr gern von Vögeln, besonders Staren gefressen werden.
  • Prunus cerasus 'Schattenmorelle': Die Schattenmorelle wächst mittelstark und trägt große, intensiv rot-saftige Früchte. Ernte ist Ende Juli bis Anfang August.
  • Prunus incisa 'Kojou-no-mai' – Fujikirsche, sie blüht bereits im März und wird zwischen 80 bis 100 cm groß und ist schwachwüchsig.

Kirschbäume werden im Frühjahr oder im Herbst gepflanzt. Diese beiden Jahreszeiten eignen sich am besten, da die Temperaturen mild sind und die Verdunstung über die Blätter den Kirschbaum nicht unter physiologischen Stress setzt. Der Boden für den Kirschbaum sollte nährstoffreich, lehmig-sandig und kalkhaltig sein.

Kirschbaum-Pflege

Der Kirschbaum bedarf keiner großen Pflegemaßnahmen. Das gilt sowohl für die Süßkische, Sauerkirsche als auch für die anderen Kirscharten. Wichtig ist, dass Sie auf Schädlinge achten wie beispielsweise die Kirschfruchtfliege. Befällt sie Ihre Kirschen, müssen Sie Leimtafeln aufhängen, damit Ihre Ernte nicht den Fruchtfliegen zum Opfer fällt. Auch die Monilia-Spitzendürre, eine Pilzerkrankung, sollte nicht außer Acht gelassen werden.

Kirschen schneiden

Im Falle von erkrankten Kirschzweigen werden diese ausgeschnitten. Weitere Schnittmaßnahmen sollten gleich während der Ernte durchgeführt werden. Kürzen Sie im Kroneninneren sich kreuzende Triebe ein und lichten Sie während der Ernte aus, damit die kleinen Kirschen im Bauminneren auch noch genügend Licht zum Ausreifen bekommen. Steil aufrechtwachsende Triebe in der Krone werden auf zehn Zentimeter gekürzt, damit sich im darauffolgenden Jahr Bukettriebe ausbilden.

Wann ist Kirschenzeit?

Im Juni und Juli ist die Haupt-Kirschenzeit. Die Süßkirschen sind meist etwa zwei Wochen eher reif als die Sauerkirschen. Und achten Sie darauf, dass Sie die Kirschen möglichst reif und voll ausgefärbt pflücken, da sie nach der Ernte nicht nachreifen.

Süßkirschen können Sie nach dem Pflücken gleich frisch verzehren. Zur Weiterverarbeitung für Kompott und Marmelade eignen sich hingegen Sauerkirschen besser. Die Zierkirschen werden ebenfalls im Juli reif, sie sind klein, schwarz und kugelig und könnten theoretisch auch gegessen werden, schmecken aber nicht sehr süß. Für Vögel sind sie jedoch eine beliebte Nahrungsquelle.

Vermehrung von Kirschen

Kirschen sind sehr schwierig zu vermehren. Die Vermehrung erfolgt über Stecklinge. Diese zu bewurzeln ist jedoch relativ schwierig.

  • Als Stecklingsmaterial werden einjährige Langtriebe von Kirschbäumen verwendet, deren Bäume bereits Früchte getragen haben.
  • Ein warmes, feuchtes Klima ist außerdem nötig, am besten in einem (Mini-) Gewächshaus.
  • Schneiden Sie im Frühjahr die Triebe ca. 10 cm lang, direkt unter einer Blattknospe ab.
  • Tauchen Sie die Schnittstelle in ein Bewurzelungssubstrat und stecken Sie den Trieb in humose Erde.
  • Nun heißt es abwarten, ob der Trieb anwurzelt und neue Blätter bildet.

Wie lange braucht ein kirschblütenbaum zum wachsen

Rosa oder weiße Blütenpracht: Etwa drei Wochen blüht ein Kirschbaum, meist im Zeitraum von April bis Mai.

© Adobe Stock / Birute Vijeikiene

Kirschen haben wie fast alle Obstsorten wenig Kalorien. 100 Gramm Kirschen kommen gerade einmal auf 50 kcal. Sie enthalten viele wichtige Mineralstoffe (insbesondere Kalium und Zink), Vitamine, Eisen und sekundäre Pflanzenstoffe. Roh verzehrt sind die Kirschen also echte Vitaminbomben. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, Kirschen zu verzehren. Eines der beliebtesten Kirschrezepte ist jenes für die Schwarzwälder Kirschtorte. Aufgrund ihrer Zutaten wie Zucker und Mehl kann sie natürlich nicht als kalorienarm bezeichnet werden. Die Kirschtorte ist eine sahnige Torte hergestellt aus Sauerkirschen, Biscuitboden, Biscuitcreme und Kirschwasser. Süßkirschen werden nicht zum Backen verwendet, weil sie nur frisch verzehrt gut schmecken.

Kirschen entkernen / entsteinen

Wer Kirschen roh isst, sollte vorsichtig zubeißen, denn in ihrem Inneren befindet sich ihr sehr harter Samen. Wer einen Kuchen backen möchte, sollte die Steinfrucht vorab entsteinen. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten. Müssen Sie größere Mengen entkernen, bietet sich ein Kirschentsteiner an. Der lässt sich sowohl zum Entkernen von frischen, konservierten, als auch tiefgekühlten Kirschen verwenden. Diese Kirschentkerner gibt es für einzelne Kirschen als auch für größere Mengen mit Behälter und Schütte. Hat man beides nicht im Haushalt, kann man auch eine Büroklammer auseinanderbiegen und damit den Kern herausziehen.

Tipp: Kurz gefrorene Kirschen lassen sich übrigens einfacher entkernen, als zimmertemperaturwarme. Die Kirsche sollte aber nicht nur entsteint werden, damit man sich nicht die Zähne kaputt beißt. Vor allem für die Weiterverarbeitung ist es wichtig, weil Kirschkerne so wie andere Steinfrüchte cyanogene Verbindungen enthalten, die sich in Blausäure umwandeln können und giftig sind .

Kirschkerne sinnvoll verwenden

Wer einen Kirschbaum hat oder sich gern im Sommer eine Packung Kirschen zum Naschen gönnt, der weiß nur zu gut, was nach dem Kirschenessen folgt: entweder das Kirschkern-Weitspucken – ein beliebtes Kinderspiel aus früheren Zeiten – oder die Verwendung der Kerne für ein Kirschkernkissen.

Kirschkernkissen bestehen aus den getrockneten Kirschkernen, die in ein Säckchen gefüllt werden. Kirschkernsäckchen lassen sich entweder für eine Wärme- oder Kälteanwendung verwenden. Insbesondere für Babys werden diese Säckchen bei Bauchschmerzen gern anstelle einer heißen Wärmflasche verwendet. Dazu werden die Kirschkernsäckchen in der Mikrowelle bei mittlerer Wattzahl etwa eine Minute lang erwärmt. Die Temperatur danach bitte stets prüfen, damit das Kissen nicht zu heiß wird!

Was ist der Junifruchtfall?

Ist der Kirschbaum während der Fruchtentwicklung im Mai schlecht mit Nährstoffen oder Wasser versorgt oder ist es zu kühl, wirft der Baum einige Früchte ab. Das ist dann der sogenannte Junifruchtfall. Der Grund ist, dass die nun verbleibenden Früchte vom Baum besser ernährt werden können.

Was macht Kirschholz aus?

Das Holz von Kirschbäumen wird gern in der Möbelindustrie verarbeitet. Besonders zu Zeiten des Biedermeier im 19. Jahrhundert war diese Holzart sehr beliebt. Es ist im Kern rötlich und wird vor allem als Furnierholz für Schränke, Tische, Kommoden oder Stühle verwendet.

Was sind Barbarazweige?

In einigen Regionen Deutschlands gibt es den Brauch, zu Ehren der Heiligen Barbara Obstzweige zu schneiden und aufzustellen. Deshalb nennt man die am 4. Dezember geschnittenen Kirschzweige Barbarazweige. Durch die Zimmerwärme und das Wasser blühen die Knospen vorzeitig auf und mit ein bisschen Glück blühen sie an Heiligabend.

Für alle Balkon- und Terrassenbesitzer hier die gute Nachricht: Sie können Ihre Süß-, Sauer- oder Zierkirsche auch im Kübel halten. Zu beachten ist, dass die Kirsche dann eine sehr schwachwüchsige Unterlage haben muss, auf die die Kirschensorte veredelt wurde. Machen Sie sich am besten in einer Gärtnerei kundig, welches Bäumchen für Ihre Bedürfnisse geeignet ist. Eine schwachwüchsige Unterlage ist beispielsweise die Gisela 5 (Gießen-Selektion-Artkreuzung) oder Prunus cerasus W 10.

Für die Wintermonate ist bei den Kirschbäumen und -sträuchern im Topf zu beachten, dass sie zwar grundsätzlich winterhart sind, dass sie aber aufgrund der geringen Erdmenge gegenüber Frost anfälliger sind. Nach drinnen sollten Sie die Kirsche jedoch nicht stellen, das wäre zu viel Wärme und zu wenig Licht. Ummanteln Sie lieber den Kübel mit Noppenfolie und Jute. Eine kleinwüchsige Sauerkirsche ist beispielsweise die Zwergsauerkirsche (Prunus cerasus) 'Baby Cherry' oder 'Kobold'. Die sogenannte Fuji-Kirsche ist ebenfalls eine Zwergkirsche, die auch als Bonsai mit nur 20 Zentimetern Größe gezogen werden kann.

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