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Auf den Nikolaus freuen sich unsere Kinder jedes Jahr am meisten, denn Osterhase und Christkind können sie nicht sehen, aber der Nikolaus kommt jedes Jahr in Gestalt zu uns nach Hause. Die Aufregung steigt mit dem Klingeln an der Türe und dem Eintreten des bärtigen Mannes mit rotem Mantel und goldenem Stab. Gespannt wird gelauscht, was denn der Nikolaus zu erzählen hat. Auf eine kurze Geschichte aus dem Leben des heiligen Nikolaus folgen persönliche Worte aus dem großen, roten Nikolausbuch. Immer wieder sind unsere Mädchen erstaunt, was der Nikolaus alles über sie weiß und freuen sich über lobende Worte. Nach einem vorgetragenem Gedicht oder Lied der Kinder wird aus dem riesigen Jutesack ein Geschenk überreicht. Das bringt die Augen der Kinder zum Glitzern und macht den Tag jedes Jahr unvergesslich. In unserer eigenen Nikolaustradition gibt es keine strafenden Worte oder gar einen Krampus. In anderen Ländern und wahrscheinlich sogar hier in Österreich wird der 6. Dezember überall ein wenig anders gefeiert.
Am 6. Dezember kommt der Nikolaus und beschenkt Kinder in ganz Österreich. Oft wird er dabei vom Krampus begleitet. Aber nicht nur hierzulande gibt es die Nikolaustradition. Viele Länder haben ähnliche Bräuche die auf Nikolaus von Myra zurückgehen und unserem Nikolaus mehr oder weniger ähnlich sind. Wir haben in 6 Ländern Spannendes über die Nikolaustradition zusammengetragen:
Am 6. Dezember ist Nikolaustag und in vielen Ländern Europas sowie darüber hinaus gilt er als traditionsreicher Bestandteil der Vorweihnachtszeit. In der Schweiz nutzen vor allem Familien den Samichlaus-Tag, um sich zu treffen, gemeinsam am örtlichen Chlausumzug teilzunehmen und sich gegenseitig kleine Überraschungen zu machen – vor allem den Kindern. Andere Länder haben wiederum ihre ganz eigenen Bräuche rund um den Nikolaustag am 6. Dezember – von alten Traditionen bis zu modernen Ritualen. Der Heilige Nikolaus – alte ÜberlieferungDer 6. Dezember und die Tradition des Schenkens von Leckereien wie Nüssen, Lebkuchen, Orangen und kleinen Aufmerksamkeiten wurde dem Heiligen Nikolaus gewidmet, um seinen guten Taten zu gedenken. Der Bischof von Myra, der im vierten Jahrhundert nach Christus als besonders barmherzig galt, wurde «Heiliger Nikolaus» genannt und war vor allem dafür bekannt, stets den Armen zu helfen und sie in der kalten Jahreszeit mit Essen und Kleidung zu unterstützen. Samichlausgedichte, Lebkuchen und Schoggi – der traditionelle Samichlaustag in der SchweizIn der Schweiz gilt der Samichlaustag vor allem als Familientag: die Familien oder Freunde kommen zusammen, um gemeinsam Kaffee zu trinken oder zum Nachtessen. Bei manchen Familien kommen der Samichlaus und sein «Schmutzli» (Gehilfe) sogar höchstpersönlich zu Besuch. Dann wird ein «Samichlaus-Versli» (ein Gedicht) von den Kindern vorgetragen und im Gegenzug gibt es Nüsse, Mandarinen, Schokolade und kleine Geschenke im Chlaus-Sack. Der Samichlaus sagt den Kindern auch, was sie im Laufe des Jahres gut gemacht haben und was nicht so gut gelaufen ist – der erzieherische Auftrag ist aber heute etwas in den Hintergrund gerückt. Der Samichlaus beschenkt an diesem Tag vor allem die Kinder, aber auch die Erwachsenen machen sich gern gegenseitig eine kleine Freude. Vor allem persönliche Geschenke für die Familienmitglieder werden immer beliebter. Frisch geputzte Stiefel und der Schoko-Nikolaus in DeutschlandIn Deutschland trifft man den Nikolaus nicht persönlich an, sondern er kommt heimlich, still und leise in der Nacht zum sechsten Dezember und füllt Leckereien und kleine Gaben in die frisch geputzten Stiefel der Kinder. Der Brauch des Stiefelputzens geht ebenfalls auf den erzieherischen Auftrag des Nikolaus zurück: Da er nachts von Tür zu Tür geht, wenn die Kinder schlafen, zeigen sie ihm mit frisch geputzten Stiefeln vor der Tür, wie brav sie waren. Als Belohnung füllt der Nikolaus die Stiefel mit Schokolade, Mandarinen, Nüssen und kleinen Geschenken. Der Schoko-Nikolaus darf dabei nicht fehlen. Der Brauch richtet sich zwar hauptsächlich an die Kinder, aber auch viele Erwachsene behalten den Brauch für sich bei und überraschen sich am Morgen 6. Dezember mit Pralinen oder kleinen Geschenken. Der Nikolaus und sein Krampus in Österreich, Ungarn und TschechienWährend in der Schweiz der Nikolaus von seinem «Schmutzli» begleitet wird, ist es der «Krampus» in Österreich, Ungarn und Tschechien. Der Krampus bildet das Pendant zum Nikolaus: Während der die artigen Kinder mit Süßem belohnt, dient der gruselige Krampus zur Abschreckung unartiger Kinder und drohte früher sogar Bestrafungen an. Bereits am Vorabend des Nikolaustags ziehen die Krampusse mit großen Glocken durch die Straßen, um die Menschen zu erschrecken. «Pakjesavond» - Geschenkeabend zum Nikolaus in den NiederlandenAuch in den Niederlanden führt der «Sinterklaas» genau Buch über das Verhalten der Kinder und belohnt die artigen mit kleinen Geschenken. Doch hier ist der Nikolaustag ein Fest für die ganze Familie, das von vielen mit dem «Pakjesavond» - dem Geschenkeabend - gefeiert wird. Dieser findet bereits am fünften Dezember statt, also am Vorabend des Nikolaustages. Der Sinterklaas hinterlässt nach Einbruch der Dunkelheit einen Sack mit Geschenken vor der Haustür, welchen er mit einem kurzen Klopfen ankündigt. Bevor die Kinder einen Blick auf den Sinterklaas erhaschen können, ist er jedoch meist schon wieder weg. Auch für die Erwachsenen gibt es kleine Geschenke. Familien ohne Kinder, im Freundeskreis oder Kollegen wandeln den Brauch meist etwas ab: Bei der «Surprise» - ähnlich dem Wichteln – beschenkt man sich gegenseitig mit kunstvoll verpackten Kleinigkeiten. Vor dem Auspacken liest jeder das beigelegte «Sinterklaasgedicht» laut vor, das den Beschenkten meist in lustigen Worten umschreibt. |