Wie viele Bälle passen in einen Smart

Wie viele Bälle passen in einen Smart
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Serie, Teil 28. Sie wissen nicht, wie Sie mit so einer Frage beim Vorstellungsgespräch umgehen sollen? Wir haben eine mögliche Antwort.

Typische Schätzfragen und „unlösbare“ Aufgaben gehören neben persönlichen Fragen zum Standardrepertoire von Recruitern. Hier geht es um kreative Problemlösungskompetenz.

Der Personaler fragt: „Wie viele Smarties passen in einen VW-Bus?“

Mögliche Antwort: „18 Millionen und 351.000, wenn ich alleine fahre. Etwa 6,5 Millionen weniger, wenn Sie mitkommen. Und oh, hat er eigentlich eine Anhängerkupplung?“

Die Personalberater des Jobportals Stepstone empfehlen: „Lösen Sie sich vom Anspruch, eine ‚richtige' Antwort geben zu wollen, sondern zeigen Sie sich kreativ. Spielen Sie mit der Szene!“

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Wie viele Bälle passen in einen Smart

Immer wieder hört man von sogenannten „Brainteasern“ mit denen man plötzlich im Vorstellungsgespräch konfrontiert wird und die einen so richtig aus dem Konzept bringen können.

Im Grunde handelt es sich dabei um kleine, manchmal aber ziemlich verquere, Fallstudien, die euch aus der Reserve locken sollen und die in Form von ‚einfachen‘ Fragen oder Aufgaben daherkommen.

Zwischenzeitlich gibt es zwar viel Diskussion darüber, ob diese Art von Interview-Fragen wirklich dabei helfen, Kandidaten besser einzuschätzen, interessant und manchmal witzig sind sie aber auf jeden Fall.

Wir zeigen euch jetzt drei solcher Brainteaser. Bevor ihr euch unsere Lösung (unseren Lösungsvorschlag) anschaut, versucht doch einmal selbst dahinter zu kommen.

  1. Wie viele Golfbälle kann man in einen normalen Schulbus packen?
  2. Warum sind die Deckel von Kanalschächten meistens rund?
  3. Wie kann man mit einer alten Waage herausfinden, welcher von acht Bällen etwas schwerer ist, als alle anderen. Es darf insgesamt nur zwei Mal gewogen (verglichen) werden.

Wie viele Bälle passen in einen Smart

Angeblich wurde in Google-Interviews gefragt, wie viele Golfbälle man in einen normalen Schulbus packen kann.

Da eine solche Frage natürlich niemals (zumindest in einer Interviewsituation) wirklich exakt beantwortet werden kann, geht es vor allem darum, wie man die Frage angeht.

Wir nehmen jetzt einfach einmal an, dass die Frage ernstgemeint ist und versuchen sie so gut wie möglich zu bearbeiten. Alternativ könnte man aber natürlich auch die Frage als solche in Frage stellen.

Ein guter Start wäre es, die Frage nochmal zu präzisieren und Details zu klären. Anschließend sollten wir versuchen, einen Weg zu finden um die Frage sinnvoll anzugehen. Wir könnten zum Beispiel rückfragen, um was für einen Bus es sich handelt und wie groß dieser ist. Ebenfalls wäre es wichtig zu wissen, ob der Bus einstöckig oder zweistöckig ist. Auch ein paar Informationen zu den Golfbällen wären gut.

Nachdem wir die ‚Basics‘ geklärt haben, machen wir ein paar Annahmen: Es handelt sich um kugelförmige und gleichförmige Golfbälle, der Bus ist nicht modifiziert und wir können die Golfbälle auch nicht pressen.

Jetzt könnte man annehmen, dass die Zahl der Golfbälle ungefähr dem Volumen des Buses geteilt durch das Volumen eines Golfballs entspricht. Zusätzlich müssen wir in Betracht ziehen, dass die Golfbälle, durch ihre Form, den Raum nicht perfekt ausfüllen. Außerdem gibt es natürlich Sitze und Gestänge im Bus, die auch Platz verbrauchen.

Wir nehmen also an, dass 10% des Busses von Sitzen und Stangen verbraucht wird. Wir nehmen auch an, dass wir, man denke an die Lufträume zwischen den Golfbällen, eine Fülleffizienz von 75% erreichen. Diese Annahmen sind natürlich mehr oder weniger aus der Luft gegriffen, aber irgendwo muss man ja anfangen.

Normalerweise wissen wir natürlich auch nicht, wie groß ein Golfball ist. Wenn wir aber abschätzen, dass ein Golfball einen Durchmesser von rund 4 Zentimetern hat, so hat ein solcher Golfball ungefähr 33 Kubikzentimeter an Volumen (an dieser Stelle brauch man ein wenig Geometriewissen aus der Schule). Alternativ kann man das Volumen des Golfballes auch einfach direkt abschätzen.

Für den Bus müssen wir ebenfalls das Volumen bestimmen. Wir nehmen an, dass der Bus mehr oder weniger eine Box ist. Aus unserer Erfahrung sagen wir, dass der Bus 2 Meter hoch, 3 Meter breit und 10 Meter lang ist. Das Volumen des Busses beträgt also rund 60 Kubikmeter.

Jetzt haben wir alles, was wir brauchen! Abzüglich der angenommenen 10 Prozent hat der Bus also eine mögliche Füllmenge von 54 Kubikmetern. Das wären also rund 1.636.363 Golfbälle. Abzüglich unserer angenommenen Fülleffizienz von 75% schätzen wir also 1.227.272 Golfbälle.

Diese Antwort entspricht natürlich sicherlich nicht exakt der Wirklichkeit. Wir haben aber gezeigt, dass wir ausgehend von einigen wenigen Informationen, unserer Lebenserfahrung und einer Reihe von Annahmen zu einer Lösung kommen können, die sich der Wahrheit annähert.

Hier geht es darum eine Antwort auf die Frage zu finden, warum die Deckel von Kanalschächten meistens rund sind.

Bei dieser Frage würde man annehmen, dass man die richtige Antwort eben entweder kennt oder nicht. Sicherlich gibt es auch so etwas wie eine ‚offizielle‘ oder richtige Antwort. Eigentlich geht es aber darum, spontan eine Reihe von schlüssigen Erklärungen für eine Alltagsbeobachtung zu finden und diese zu verteidigen.

Wie viele Bälle passen in einen Smart

Neben vielen anderen sind zum Beispiel folgende Antworten denkbar:

  1. Runde Deckel können niemals durch eine kreisförmige Öffnung fallen – bei rechteckigen könnte das aber passieren.
  2. Runde Deckel haben keine ‚korrekte‘ Ausrichtung und man muss sie nicht einpassen.
  3. Zylinder sind besonders strapazierfähig und können der hohen Belastung des Verkehrs besonders gut standhalten.
  4. Möglicherweise lassen sich runde Deckel einfacher herstellen als viereckige.
  5. Die Deckel lassen sich rollen, was den Transport sehr viel einfacher macht.
  6. Der menschliche Körper passt gut in runde Öffnungen.

Bei dieser Frage geht es um folgendes Problem: Man gibt dir acht Bälle der gleichen Größe. Sieben der acht Bälle wiegen genau dasselbe aber ein Ball wiegt etwas mehr. Es ist deine Aufgabe den schwereren Ball zu finden. Du kannst den Gewichtsunterschied nicht spüren, hast aber eine alte Waage mit der du feststellen kannst, welcher von zwei Bällen schwerer ist. Damit es nicht zu einfach wird, darfst du nur zwei Mal wiegen.

Wie viele Bälle passen in einen Smart

Um das Problem zu lösen muss man verstehen, dass im Falle von drei Bällen eine einzige Messung ausreichen würde um den schweren Ball zu finden. Wenn beide Bälle dasselbe Gewicht haben muss der dritte, ungewogene, Ball der schwerere Ball sein. Wenn einer der zwei Bälle gewogenenen schwerer ist als der andere, haben wir unseren Kandidaten ebenfalls gefunden.

Wir teilen die acht Bälle jetzt in drei Gruppen auf. Zwei der Gruppen haben drei Bälle, eine Gruppe nur zwei. Wir vergleichen nun das Gewicht der zwei Gruppen mit drei Bällen. Wenn beide Gruppen gleich schwer sind, muss der schwerere Ball in der Gruppe aus zwei Bällen sein. Unsere zweite Messung wird also garantiert zum Ziel führen.

Wenn eine der zwei Gruppen aber schwerer ist, so muss der gesucht Ball in dieser Gruppe sein. In diesem Fall haben wir das obige Problem vor uns: drei Bälle und eine Messung.

An diesen drei Beispielen kann man gut sehen, dass diese Brainteaser durchaus spannend sein können – vorausgesetzt man mag Rätsel. Man kann sich aber auch vorstellen, wie man ins Schwitzen kommt, wenn eine solche Frage im Vorstellungsgespräch auftaucht.

An dieser Stelle gilt: Gute Vorbereitung ist das A und O. Man kann sich zwar nicht auf alle möglichen Aufgaben vorbereiten, man kann sich aber einen Schlachtplan zurechtlegen. Ein guter Start könnte das folgende Vorgehen sein:

  1. Das Problem nochmals erörtern und möglichst detaillierte Rückfragen stellen. Unter Umständen sollte man auch abklären, ob die Aufgabe überhaupt lösbar ist.
  2. Die eigenen Annahmen und einen ersten Lösungsansatz formulieren.
  3. Diesen Lösungsansatz, soweit möglich, verfolgen und dabei genau schildern, was man sich gerade denkt oder was man tut. Fehlende Informationen füllt man idealerweise mit (hoffentlich guten) Schätzungen aus.

Am wichtigsten ist es aber, nicht zu verzweifeln oder aufzugeben. Wie gesagt: Es geht (meistens) nicht darum, eine perfekte Antwort zu finden, sondern darum, einen guten Ansatz zu entwickeln und das Beste aus der Situation herauszuholen.

Dieser Artikel gehört zur Reihe „Wie du ein Vorstellungsgespräch meisterst“:

Teil 1: Hilfe, ich habe ein Vorstellungsgespräch!!

Teil 2: 5 Must-Dos im Bewerbungsgespräch

Teil 3: 5 No-Gos im Bewerbungsgespräch

Teil 4: Verhaltensfragen im Vorstellungsgespräch

Teil 5: Drei knifflige Brainteaser und wie man sie lösen kann