Wie viel verdient ein arzt im jahr

Was verdienen Fachärzte und Fachärztinnen? Der Beitrag gibt einen Überblick über die durchschnittlichen Bruttogehälter in der Klinik.

Auf einen Blick: Was verdient ein Facharzt / eine Fachärztin brutto im Monat?

Gehaltsstufe: Gehaltsspanne: Durchschnittliches Bruttogehalt pro Monat:

Facharzt (1. Jahr)

6.196 Euro – 6.518 Euro

6.391 Euro

Facharzt (4. Jahr)

6.716 Euro – 7.064 Euro

6.921 Euro

Facharzt (7. Jahr)

7.172 Euro – 7.644 Euro

7.411 Euro

Facharzt (9. Jahr)

7.438 Euro – 8.032 Euro

7.697 Euro

Facharzt (11. Jahr)

7.698 Euro – 8.226 Euro

7.962 Euro

Facharzt (13. Jahr)

7.958 Euro – 8.292 Euro

8.139 Euro

Wer als Facharzt oder Fachärztin arbeitet, hat seine Facharzt-Weiterbildung und damit seine Assistenzarztzeit abgeschlossen. Wer weiterhin im Krankenhaus und nicht in der eigenen Praxis arbeiten möchte, wird in der Regel nach Tarifvertrag bezahlt – wie auch schon in der Zeit der Weiterbildung. Dabei steigt das Gehalt zunächst nur leicht: Liegt der Verdienst im 6. Jahr als Assistenzarzt bei durchschnittlich erwa 6.100 Euro, bekommt ein Facharzt im 1. Jahr im Schnitt gerade mal ca. 200 Euro brutto mehr.

Einstiegsgehalt als Facharzt oder -ärztin (1. Jahr)

Mit zunehmender Berufserfahrung in der Medizin steigt auch das Einkommen der Ärzte: Wer sieben Jahre als Facharzt oder Fachärztin tätig ist, kann sich im Vergleich zum Einstiegsgehalt über 1.000 Euro brutto mehr in der Tasche freuen: Im 7. Berufsjahr liegt das Gehalt als Facharzt zwischen gut 7.000 Euro und mehr als 7.600 Euro.

Gehalt als Facharzt oder -ärztin (7. Jahr)

Anders als bei Assistenzärztinnen und -ärzten steigt das Einkommen auch nach mehr als sieben Jahren im Beruf weiter an. Je nach Arbeitgeber ist in der Regel alle zwei Jahre eine automatische Gehaltserhöhung nach Tarifvertrag drin. Ein Facharzt im 13. Berufsjahr kommt im Schnitt auf gut 8.000 Euro brutto. Und auch für Fachärztinnen und Fachärzte gilt: Durch Dienste und andere Zuschläge kann das Grundgehalt noch einmal kräftig steigen.

Gehalt als Facharzt oder -ärztin (13. Jahr)

Übrigens: Fachärztinnen und Fachärzte im 13. Jahr liegen an einer Universitätsklinik gleichauf mit Oberärztinnen und -ärzten im 1. Jahr. Bei anderen Arbeitgebern stehen erfahrene Fachärztinnen und -ärzte im direkten Vergleich sogar ein bisschen besser da. Aber: Nach 13 Berufsjahren steigt das Facharzt-Gehalt nicht weiter an. Das heißt konkret: Wenn Sie in der Klinik mehr verdienen möchten, sollten Sie sich spätestens jetzt nach einer Oberarzt-Stelle umsehen. Da ist vor allem im außertariflichen Bereich noch einiges mehr drin.

Quelle: Marburger Bund, Tarifverträge (Stand: Februar 2022)
 

Hier finden Sie freie Facharztstellen auf aerztestellen.de.

Gehalt

Mediziner*innen gehören in Deutschland zu den gut bis sehr gut bezahlten Berufsgruppen. Wie viel verdienen Ärzt*innen in Kliniken und Krankenhäusern?

Das Gehalt von Klinikärzt*innen ist tarifvertraglich klar geregelt und transparent. Die unterschiedlichen Tarifwerke (bspw. Unikliniken, öffentlicher Dienst, freigemeinnützige oder private Träger) unterscheiden sich in der Basisvergütung nicht signifikant.

  • Die Unterschiede in den Basisentgelten zwischen den einzelnen Tarifwerken liegen bei maximal rund 5 %. 
  • Unterschiede bestehen im Besonderen in der Altersvorsorge und Zusatzleistungen
  • Im Schnitt der Tarifverträge beträgt das Basisgehalt von Fachärzt*innen im 1. Jahr rund 6.250 € brutto im Monat.
  • Durch Bereitschafts- und Rufdienste kann sich das Gehalt für Fachärzt*innen,  je nach Umfang, um 20-40 % erhöhen.

Grundlage: Tarifeinigung mit der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) für die Ärztinnen und Ärzte in den kommunalen Krankenhäusern gültig ab dem 1. Januar 2021. 

Gehalt Fachärzt*in in Kliniken

Die Entwicklung der tariflichen Basisgehälter für Fachärzt*innen ist eng an die Berufserfahrung gekoppelt. Die Gehälter für Fachärzt*innen steigen nach Berufsjahren um circa 4-5 % jährlich, wobei die Steigerung in den ersten beiden Berufsjahren mit rund 7-8 % deutlich höher liegt. 

Gehaltsentwicklung nach Berufsjahren

Die Tarifeinigung mit der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände sieht ab 1. Januar 2021 für Fachärzt*innen folgende Entgelte vor:

  • nach 1 Jahr:         6.196,32 €
  • nach 2 Jahren:    6.715,85 €
  • nach 3 Jahren:    7.172,04 €
  • nach 4 Jahren:    7.438,15 €
  • nach 5 Jahren:    7.697,88 €
  • nach 6 Jahren:    7.957,64 €

Auch aufgrund des Ärztemangels in vielen Kliniken verschwimmt die Grenze zwischen Fachärzt*innen und Oberärzt*innen zunehmend. Fachärzt*innen werden schon nach 2 oder 3 Berufsjahren mit oberärztlichen Aufgaben betraut.
In Unikliniken und Maximal- oder Schwerpunktversorgern sind die Voraussetzungen für einen Oberarztstatus allgemein recht hoch und werden restriktiver gehandhabt. An Uniklinken arbeiten Fachärzt*innen ohne Oberarztstatus an ihrer Habilitation oder sind in Einzelfällen sogar schon habilitiert. 

Kleinere Kliniken mit Besetzungsproblemen oder Rehabilitationskliniken im ländlichen Raum sind aufgrund der Marktlage eher bereit, eine Facharztstelle in eine Oberarztstelle „upzugraden“ bzw. die Stelle vergleichbar zu vergüten. In der Praxis führt das dazu, dass auch bei frisch abgeschlossener Facharztprüfung in Einzelfällen durchaus größere Gehaltssprünge möglich sind als die Tariftabelle nahelegt.

Gehalt Oberärzt*in in Kliniken

Das tarifgebundene Gehalt von Oberärzt*innen in Kliniken liegt anfangs etwas unter der obersten Facharzt-Stufe. Hier gibt es Überlappungen, die eine reine Fachkarriere ohne Leitungsverantwortung auch entsprechend attraktiv machen soll.
Im Tarif startet das Klinikoberarzt-Gehalt bei ca. 7.750 € und steigert sich bis rund 8.900 € pro Monat. Bei längerer Erfahrung und größerem Verantwortungsbereich werden Oberarzt-Positionen häufig außertariflich bezahlt. Neben der tariflichen Vergütung können noch besondere Zulagen wie Poolbeteiligungen oder Einkommen aus Gutachten hinzukommen, so dass eine große Spreizung der Jahreseinkommen zu beobachten ist.

Die Tarifeinigung mit der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände sieht ab 1. Januar 2021 für Oberärzt*innen folgende Entgelte vor:

  • nach 1 Jahr:         7.761,27 €
  • nach 2 Jahren:    8.217,43 €
  • nach 3 Jahren:    8.870,03 €

Die Bandbreite der "normalen" Brutto-Gehälter für Oberärzt*innen mit 2 Jahren Berufserfahrung in kleineren Akutkliniken im ländlichen Raum oder einer größeren Rehaklinik liegt inklusive Poolbeteiligung und Diensten im Schnitt bei ca. 105.000 bis 130.000 Euro jährlich. Durch besondere Zulagen und außertarifliche Vergütungen können die Gehälter für Oberärzt*innen aber auch deutlich höher liegen. Für erfahrene Oberärzt*innen in operierenden Fächern in größeren Kliniken sind auch Jahresgehälter von über 160.000 € keine Seltenheit. 

Das Gehalt Leitender Oberärzt*innen liegt im Basis-Jahresgehalt im Schnitt rund 15.000 € höher das Gehalt der Oberärzt*innen.
Die Tarifeinigung mit der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände sieht ab 1. Januar 2021 für Leitende Oberärzt*innen folgende Entgelte vor:

  • 1. Berufsjahr    9.129,74 €
  • 2. Berufsjahr    8.217,43 €

Für Leitende Oberärzt*innen gelten in der Praxis besondere Vergütungsregeln. Die Gehälter Leitender Oberärzt*innen sind i.d.R. nicht tarifgebunden, werden frei vereinbart und hängen in der Höhe vom Verantwortungsbereich und auch der Fachrichtung ab. Leitende Oberärzt*innen in Vertretung der Chefärzt*innen können in Einzelfällen auch deutlich über 200.000 € Jahresgehalt liegen.
Neben der Vergütung zählen für viele Ärzt*innen zunehmend auch geregelte Arbeitszeiten und eine geringere Dienstbelastung zu den Anforderungen. Die familien- und freizeitfreundliche Work-Life-Balance gewinnt an Bedeutung und auch Einfluß auf die Vergütung.

Gehalt Chef*ärztin in Kliniken

Chefärzt*innen leiten komplexe Abteilungen oder Kliniken und stehen sowohl in der medizinischen wie auch organisatorischen Verantwortung. Sie leiten Kliniken, sorgen für Forschung und Entwicklung, stehen für medizinische Qualität, haben Vertriebsverantwortung und sind gleichzeitig zuständig für effiziente und qualitativ hochwertige Arbeitsprozesse. Chefärzt*innen sind in Funktion und Verantwortung vergleichbar mit gehobenen Managementpositionen in Industrie und Dienstleistung.  Die Bandbreite der Gehälter von Chefärzt*innen ist groß und steht in einem engen Zusammenhang mit der Abteilungsgröße, der medizinischen Reputation und dem Renomee und Größe der Einrichtung. Zudem spielt hier auch der Standort und die Art des Trägers eine Rolle. In Kliniken und Krankenhäuser im ländlichen Raum liegen die Gehälter von Chefärzt*innen tendenziell etwas niedriger. Anders als bei Assistenz-, Fach- und Oberärzt*innen sind die Gehälter von Chefärzten nicht mehr über die Tarifverträge der verschiedenen Träger festgelegt.

Das bedeutet: Was Chefärztinnen und Chefärzte verdienen, ist Verhandlungssache!

Erfahrungswerte Gehälter für Chefärzt*innen in Krankenhäusern: Bandbreiten in ausgewählten Fachbereichen

  • Geriatrie | 170.000 € - 250.000 €
  • Anästhesie/Intensivmedizin | 240.000 € - 350.000 €
  • Orthopädie und Unfallchirurgie | 240.000 € - 380.000 €
  • Radiologie 260.000 € - 400.000 €
  • Innere Medizin 240.000 € - 400.000 €

In Einzelfällen können Gehälter für Chefärzt*innen erheblich von diesen Bandbreiten abweichen. Hier spielen vor allem Bettenzahl und Struktur der Klinik eine Rolle, aber auch die Berufserfahrung des Chefarztes. Bei langjähriger Tätigkeit als Chefärzt*in sind Jahresgehälter deutlich über 500.000 € nicht unüblich. 
Chefärzt*innen in Rehakliniken werden etwas geringer vergütet als in Akutkliniken. Als Bandbreite können hier Jahreseinkommen von ca. 160.000 bis 250.000 € gelten. Einkommen über 300.000 € sind hier eher selten und setzen einen größeren Bereich mit signifikantem Privatpatientenanteil voraus. Faktoren wie Größe, Lage, Privatpatientenanteil sind entscheidender als die Fachrichtung.

Quellen

Tariftabelle Marburger Bund TV-Ärzte/VKA
Tarifverträge anderer Arbeitgeber

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