Wie lange braucht ein Teebeutel zum Verrotten

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Seit Jahren wird Tee verstärkt in Kunststoffbeuteln angeboten. Teebeutel wie früher aus einfacher Zellulose – also Papierfasern – gibt es zwar auch noch, aber immer weniger. Die neuen Kunststoff-Teebeutel sind meist pyramidenförmig. Einer der Gründe für ihre Einführung ist: Tee, der in diesen Beuteln aufgebrüht wird, entfaltet ein besseres Aroma als Tee aus Papierfaserbeuteln.

Nach heutigem Stand geht von diesen Teebeuteln keine Gesundheitsgefahren aus

Es handelt sich bei dem Material auch nicht, wie viele glauben, um Nylon, sondern um Polylactid – chemisch gesehen sind das polymerisierte, also verkettete Milchsäuremoleküle. Es wird aus Maisstärke hergestellt, ist also auch kein Erdölprodukt. Weichmacher (Phtalate), wie man sie von manch anderen Kunststoffen kennt, sind auch keine drin, vielmehr werden diese Polyactide bei höheren Temperaturen und im heißen Wasser von sich aus weich.

Das Material ist auch biologisch abbaubar

Die Teebeutel sollten aber dennoch nicht in den Gartenkompost, denn um sie abzubauen sind schon höhere Temperaturen notwendig, solche, wie sie nur in Industriekompostanlagen entstehen. Aber immerhin, das Zeug wird vollständig abgebaut – und das ist sogar ein Vorteil gegenüber den alten dünnen Papierfaser-Teebeuteln. Da denkt man immer, die verrotten schnell – aber die meisten dieser Teebeutel bestehen tatsächlich nur zu ungefähr 80% aus Papier, zu 20% aber aus einem feinen Gerüst aus hitzebeständigem Polypropylen, und das verrottet sogar schlechter als das Polylactid der Kunststoff-Beutel.

Von der Ökobilanz am besten ist aber ohne Zweifel loser Tee – ohne Beutel, den man in einem wiederverwendbaren Sieb oder Filter aufbrüht.

Du hast dir einen guten Tee zum Frühstück aufgebrüht, und bist gerade dabei, den Teebeutel aus der Tasse zu ziehen und wegzuwerfen? Stopp, denn einmal aufgebrühte Teebeutel enthalten noch wertvolle Inhaltsstoffe und sind viel zu schade für die Tonne! Hier findest du viele Ideen, wie sich gebrauchte Teebeutel noch sinnvoll weiter verwenden lassen. Wenn der Beutel erst später zum Einsatz kommen soll, kannst du ihn auf der Wäscheleine oder an einem anderen luftigen Ort trocknen und anschließend in einem geschlossenen Gefäß aufbewahren.

Hinweis: Die folgenden Tipps beziehen sich auf naturbelassene Tees, die im besten Fall biologisch angebaut sind, keine künstlichen Aromen enthalten und deren Teebeutel kein Plastik enthält.

Kratzwunden, blaue oder rote Flecken, Insektenbisse und ähnliche kleine Blessuren können durch Auflegen eines feuchten Teebeutels mit Schwarz- oder Grüntee gemindert werden. Den Teebeutel für eine Viertelststunde mit sanftem Druck auf die betroffene Stelle legen. Die enthaltenen Tannine wirken entzündungshemmend und tragen so dazu bei, dass Rötungen und Schwellungen schneller abklingen. Auch Pigmentflecken und Augenringe werden deutlich besser, wenn man sie mit einer kalten Teebeutelkompresse behandelt. Selbst Warzen und Herpesbläschen sollen durch die Wirkung der Gerbstoffe schneller abheilen.

Tipp: Auch bei zahlreichen anderen Wehwehchen eignen sich Tees als natürliches Heilmittel.

2. Gebrauchte Teebeutel als natürliche Geruchskiller

Mieft es auch manchmal aus deinen Turn- oder Sportschuhen? Hier kann ein gebrauchter Teebeutel ebenfalls gute Dienste leisten. Einfach nach Gebrauch trocknen lassen und in die Schuhe stecken. Die Beutel saugen die Feuchtigkeit aus dem Schuh und hinterlassen einen angenehmen Geruch. Besonders gut wirken die Beutel von Pfefferminztee und anderen intensiv duftenden Kräutern.

Tipp: Für hartnäckige Fälle gibt es noch weitere Hausmittel, mit denen du stinkende Schuhe behandeln kannst.

3. Teebeutel als Schmutzlöser für Töpfe und Geschirr

Ist dein Geschirr nach dem Essen sehr schmutzig oder lassen sich eingebrannte Reste am Topfboden nur mühsam entfernen? Dann lege das dreckige Geschirr in die Spüle, gieße warmes Wasser hinein, und gib einen Teebeutel auf die besonders verschmutzten Stellen. Mit Schwarzem Tee solltest du vorsichtig sein, er kann auf empfindlichen Oberflächen hartnäckige Verfärbungen hinterlassen. Verwende für diesen Tipp deshalb besser Beutel von Kräuter- oder Früchtetees.

Am nächsten Morgen wirst du Schmutz und Fett viel leichter entfernen können, ohne erst scheuern zu müssen.

4. Tee-Aromen zur Abwehr krabbelnder Insekten und Mücken

Kleine, aber unerwünschte Krabbeltiere und Insekten sind im Haus nicht gerade willkommen. Platziere die gebrauchten Teebeutel an den Stellen, wo du Insekten entdeckt hast, und sie werden die Bereiche fortan meiden. Die Aromen gebrauchter Teebeutel können auch bei der Abwehr stechender Insekten helfen – zum Beispiel von Zitronengras-, Zitronenmelisse- oder Lavendeltee.

Unangenehmen Gerüche im Kühlschrank kann man ebenfalls mit getrockneten Teebeuteln entgegenwirken. Lege einige davon in den Kühlschrank. Sie werden nicht nur die Luft darin verbessern, sondern auch überschüssige Feuchtigkeit aufnehmen.

6. Tee-Reste als Dünger in Topf und Garten

Selbst zweifach aufgebrühte Teebeutel enthalten immer noch Nährstoffe, die du nutzen kannst. Hänge sie einfach über Nacht in die Gießkanne für deine Zimmerpflanzen. Alternativ kannst du den Inhalt der Teebeutel auch direkt in die Pflanzenerde geben.

Tipp: Kaffeesatz ist übrigens ebenfalls ein hervorragender Dünger für Balkon und Garten. Hier findest du weitere Tipps zum Düngen mit Küchenabfällen.

7. Gebrauchte Teebeutel als DIY-Badezusatz

Viele Teekräuter enthalten hautpflegende Inhaltsstoffe. Deshalb eignen sie sich auch hervorragend, um einen Sud herzustellen und dem Badewasser zuzugeben. Dafür einfach den Teebeutel noch einmal mit heißem Wasser übergießen, ziehen lassen und fertig ist der DIY-Badezusatz.

Tipp: In einem eigenen Beitrag findest du weitere Rezepte und Ideen für selbst gemachte Badezusätze aus natürlichen Zutaten.

Tee – fast kostenlos und ohne Abfall

Wenn du auf Einweg-Teebeutel lieber ganz verzichten möchtest, kannst du einige gesunde und leckere Teesorten vollkommen kostenlos selbst herstellen sowie frische Teekräuter auf dem Balkon oder der Fensterbank anbauen und zum Beispiel in einem Teesieb aufbrühen. Als wiederverwendbare DIY-Alternative zur Einweg-Variante eignen sich Teebeutel aus Stoffresten, die man leicht selbst herstellen kann.

Kennst du weitere Tipps und Ideen, wie man gebrauchte Teebeutel sinnvoll weiterverwenden kann? Dann freuen wir uns auf deinen Kommentar!

Diese und viele weitere Tipps, wie sich vermeintliche Küchenabfälle noch sinnvoll weiterverwenden lassen, findest du in unserem Buch:

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Autor: Benita Wintermantel / Annette Dohrmann | Kategorie: Essen und Trinken | 08.03.2022

Wie lange braucht ein Teebeutel zum Verrotten

Foto: Shutterstock / nuu_jeed

Mülltrennung ist manchmal gar nicht so einfach. Wohin gehört zum Beispiel der Teebeutel? Klar, die Teeblätter sind Biomüll. Was aber machen wir mit Faden, Zettel und Klammer? Trennen – oder zusammen entsorgen? Restmüll oder Biomüll?

Die einen werfen den ausgedienten Teebeutel in den Biomüll, die anderen in den Restmüll. Und die meisten sind sich dabei nicht so ganz sicher, ob ihre Entsorgungsmethode überhaupt die richtige ist. Hier die Fakten:

Teebeutel ist nicht gleich Teebeutel

Teebeutel bestehen aus unterschiedlichen Materialien: Da ist erst mal der Tee, der in einer Hülle verpackt ist. An der Hülle wiederum befinden sich ein Faden, ein Zettel aus Papier und oftmals eine Klammer.

Wenn man es auf die Spitze treiben und die Mülltrennung perfektionieren möchte, müsste man das Beutelchen aufschneiden, den Inhalt in die Biotonne werfen und den Rest getrennt entsorgen: das Papier des Beutels, Faden und Klammer zum Restmüll und das kleine Zettelchen zum Papiermüll. Zu viel des Guten? Wir denken, ja.

Beschränken wir uns deshalb besser auf die Frage: Sollten Teebeutel im Biomüll oder in der Restmülltonne entsorgt werden?

Teebeutel entsorgen: Biomüll oder Restmüll?

Entscheidend für die Frage, ob der Teebeutel im Biomüll oder Restmüll entsorgt wird, ist das Material des Beutels:

  • Klassische Teebeutel, die sogenannten Doppelkammer-Papierbeutel, sind aus Zellulose oder anderen Naturfasern gefertigt – diese Beutel dürfen laut Bundesumweltministerium in den Biomüll: Die anderen Bestandteile stellen bei der Weiterverarbeitung kein Problem dar, sie werden herausgefiltert. Ebenfalls möglich: den Teebeutel auf den Kompost werden – dort verrotten die enthaltenen Materialien innerhalb kurzer Zeit.
  • Immer häufiger sind die Teebeutel (z.B. die Pyramidenbeutel) auch aus Bio-Kunststoff oder synthetischem Papier hergestellt. Beide Materialien haben im Biomüll nichts verloren. Entsprechende Teebeutel müssen Sie deshalb in den Restmüll werfen.

Wie lange braucht ein Teebeutel zum Verrotten

Da aber Einkammerbeutel ohne Faden häufig mit Fasern aus Kunststoff versiegelt werden und einigen Doppelkammer-Beuteln hitzebeständiges Polypropylen (ein erdölbasierter Kunststoff) zugesetzt wird oder die Beutel synthetische Polymere oder Harze enthalten (die deutlich langsamer verrotten als Papier), raten wir: Teebeutel besser komplett im Restmüll entsorgen.

Wer ein wenig Müll reduzieren möchte, sollte Tee am besten lose kaufen. Diesen Tee können Sie in einem wiederverwendbaren Teesieb oder Teeei aufgießen und die Teeblätter anschließend ohne Bedenken im Biomüll entsorgen.

Tee im Test: Welcher ist empfehlenswert?

Wir haben Früchtetee (Ausgabe 03/2022) und Kräuterteemischungen (09/2021) getestet – und dabei Pflanzengifte und Spritzmittel gefunden, deren Einsatz nicht erlaubt ist:

Wenn Sie benutzte Teebeutel nicht gleich entsorgen möchten, können Sie sie auch wiederverwenden. Wir hätten da ein paar Ideen – klicken Sie dazu einfach auf den folgenden Link: