Wie hoch darf der gamma gt wert sein

Von bussgeldkatalog.org, 1. Juni 2022

Der Biokatalysator und seine Nachweisfunktion

Wie hoch darf der gamma gt wert sein
Im Blutbild weist Gamma GT konsumierten Alkohol ebenso nach wie Lebererkrankungen.

Fehler sind bekanntermaßen menschlich. 91.000 Personen stellten 2014 den Beweis zu dieser Floskel auf, als sie zur MPU geladen wurden, um ihre Fahreignung überprüfen zu lassen. Oftmals wird im Rahmen dieser Untersuchung auch ein Abstinenznachweis verlangt, um Informationen über missbräuchlichen Alkoholkonsum zu ermitteln.

Eine wesentliche Größe, die nach Auswertung der Blutanalyse Aufschluss darüber gibt, ob der Proband abstinent gelebt hat, ist die Gamma GT. Sie markiert Alkohol in der Leber und kann so schnell das Zünglein an der Waage eines Abstinenzbeleges sein, wenn sie erhöht ist und Erkrankungen ausgeschlossen werden können.

Was unter diesem medizinisch-abstrakten Begriff zu verstehen ist, erfahren Sie in diesem Artikel. Lesen Sie nach, wie Gamma-GT-Werte Alkoholiker überführen können und wie zuverlässig die Aussagekraft, wenn der Wert erhöht ist.

Was ist Gamma GT?

Gamma GT wird auch als GGT abgekürzt und bedeutet ausgeschrieben „Gamma-Glutamyl-Transferase”. Es handelt sich dabei um ein Aminosäurestoffwechsel-Enzym und kann Aufschluss über Lebererkrankungen und Alkoholkonsum geben.

Was sagt Gamma GT über meinen Alkoholkonsum aus?

Gamma GT ist ein sehr empfindlicher Wert, der schon bei geringen Mengen Alkohol ausschlägt. Im Vergleich zu anderen Leberwerten hat er eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Ist Gamma GT störanfällig?

Ja, auch Medikamente und bestimmte Krankheiten können ihn beeinflussen. Dennoch liefert er Indizien für einen Alkoholkonsum. Um diesen zweifelsfrei nachweisen zu können, müssen allerdings weitere Leberwerte bestimmt werden.

Gamma GT: Das Transport-Enzym

Die Bezeichnung Gamma GT lässt Laien schnell mit den Ohren schlackern, denn was schon so kompliziert klingt, kann wohl nur absolut unverständlich sein. Doch ganz so undurchdringlich ist dieses Enzym gar nicht. Ganz im Gegenteil, es sorgt sogar für das Durchdringen bzw. Übertragen von einem Stoff auf den anderen.

Gamma GT (kurz GGT) steht für Gamma-Glutamyl-Transferase und sorgt für einen reibungslosen Eiweißstoffwechsel.

Die Höhe der GGT im Blut kann vor allem in der Allgemeinmedizin Hinweise darauf geben, ob eine Erkrankung der Leber oder Gallenwege vorliegt. Im Straßenverkehrsgesetz (StVG) geht es jedoch nicht um Krankheiten der Leber. Hier spielt die Gamma GT bei nachzuweisendem Alkohol eine ähnlich wichtige Rolle wie die anderen Werte der Leber, zum Beispiel GOT oder GPT.

Denn insbesondere Alkohol erhöht die Gamma GT, sodass jeder zweite Alkoholiker atypische Werte dieses Parameters aufweist.

Anstieg der GGT bei wenig Alkohol

Ist die Gamma GT erhöht, wird Alkohol nahezu unmittelbar angezeigt, denn es handelt sich hierbei um eine äußerst empfindliche Messgröße.

Bereits ein bis zwei Gläser Wein täglich lassen die GGT in die Höhe schnellen. Allerdings normalisiert sich der Wert erst wieder nach durchschnittlich zwei bis drei Monaten.

Wie hoch darf der gamma gt wert sein
Die Gamma GT steigt bei Alkohol in geringen, aber regelmäßig konsumierten Mengen an.

Diese enorme Empfindlichkeit, die beispielsweise im Gegensatz zu der Reaktionsgeschwindigkeit von CDT steht, führt allerdings auch dazu, dass nicht nur eine erhöhte Gamma GT bei Alkohol auftritt, sondern es haben auch bestimmte Medikamente Einfluss auf diese Variable.

Üblicherweise ist GGT nur in sehr geringer Konzentration im Blut enthalten. Als Normalwerte für die Gamma GT ohne Alkohol werden folgende Referenzwerte in Enzymeinheit je Liter genutzt:

  • Männer: bis 60 U/l
  • Frauen: bis 40 U/l

Abweichungen hiervon können zum einen auf übermäßigen Alkoholgenuss zurückgeführt werden. Zum anderen lassen auch gewisse Krankheiten oder damit in Verbindung stehende Medikamente die Werte ansteigen.

Mögliche gesundheitliche Ursachen sind Leber- oder Gallenwegserkrankungen, weshalb diese Variable oft von einem Arzt im Rahmen eines Blutbildes zur Patientenbehandlung und -diagnose ermittelt wird.

Wie aussagekräftig ist dieser Blutwert?

Isoliert betrachtet kann ein erhöhter GGT-Wert Alkohol nicht beweisen, sondern lediglich ein Indiz darstellen. Da unter Umständen auch andere Einflussfaktoren eine Erhöhung bewirken, sollte nicht nur die Gamma GT konsumierten Alkohol nachweisen, sondern stets eine Kombination mit weiteren Messwerten bestimmt werden.

Weitere Leberwerte, die allumfassendes Bild erlauben und einen chronischen Alkoholmissbrauch anzeigen, sind zum Beispiel GPT, GOT, CDT und MCV.

Während also ein Anstieg nicht zweifelsfrei Informationen für eine eindeutige Ursache liefert, erlaubt eine unauffällige Ausprägung des Parameters eine Schlussfolgerung dahingehend, dass keine Erkrankungen vorliegen.

Das heißt eine erhöhte Gamma GT kann Alkohol nicht eindeutig nachweisen, ein Wert im Normalbereich schließt jedoch mit relativ großer Zuverlässigkeit Krankheiten der Leber aus.

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Gamma GT und Alkohol: Ein empfindliches Enzym als Alkoholmarker

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Wie hoch darf der gamma gt wert sein

Ab wann sind die GGT-Werte zu hoch? (©fotolia - Schonertagen)

Die GGT (= Abkürzung für Gamma-Glutamyl-Transferase, auch γ-GT, gesprochen Gamma-GT) ist ein Enzym, das in vielen Körperzellen zu finden ist. Es spielt eine Rolle bei Entzündungen und vor allem beim Abbau schädlicher Substanzen, z.B. von Alkohol oder krebserregenden Fremdstoffen in der Leber.

Wofür bestimmt man die GGT?

Obwohl die GGT in vielen Körpergeweben zu finden ist, weist eine Erhöhung des GGT-Spiegels im Blut sehr spezifisch auf eine Erkrankung der Leber oder der Galle hin. Andererseits kann bei normalen GGT-Werten eine Leber- oder Gallenerkrankung mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Die GGT reagiert dabei sehr empfindlich auf Schädigungen an der Leber oder Galle. Sie ist oft schon erhöht, bevor Symptome und Beschwerden einer Erkrankung auftreten.

Anzeichen für eine entsprechende Erkrankung können beispielsweise sein:

Falls Sie an ähnlichen Beschwerden leiden und diese bereits mit Arzneimitteln behandeln, weisen Sie bei der Blutabnahme bitte darauf hin.

Dies sind die Normalwerte

Die normalen Werte von GGT im Blut sind bei Männern und Frauen unterschiedlich. Sie liegen laut der Deutschen Gesellschaft für klinische Chemie:

bei Männern

bis 55 U/l (U steht für Unit und bedeutet Einheit) bzw. bis 0,92 µkat/l (µ steht für mikro und kat ist die international gebräuchliche Einheit)

bei Frauen

bis 38 U/l bzw. bis 0,63 µkat/l

Für Kinder gelten andere Werte.

Für die in Apotheken und Arztpraxen häufig verwendeten Analysegeräte gelten oftmals hiervon abweichende Normalwerte. Für das Reflotron-Gerät, das in Apotheken und Arztpraxen verbreitet ist, werden beispielsweise folgende Normalbereiche angegeben:

für Männer 11 - 50 U/l bzw. 0,18 - 0,83 µkat/l

für Frauen 7 - 32 U/l bzw. 0,12 - 0,53 µkat/l.

Es ist deshalb ratsam, stets dort nachzufragen, wo die Werte bestimmt wurden, welche Normalwerte zugrunde liegen und wie das eigene Ergebnis zu interpretieren ist.

Wenn Ihr GGT-Wert erhöht ist...

dann kann das viele Ursachen haben. Denn die GGT zeigt sehr empfindlich Erkrankungen des Leber-Galle-Systems an, oft schon bevor Symptome und Beschwerden auftreten. Erhöhte GGT-Werte findet man z. B. bei Leberentzündungen durch Viren oder Alkohol, bei Gallenstau oder bei einer Fettleber. Auch bei akuter Bauchspeicheldrüsenentzündung, Herzinfarkt, Störungen der Nierenfunktion, Diabetes mellitus u.a. Faktoren kann es zu einem erhöhten GGT-Wert kommen. Darüber hinaus führen manche Medikamente zu einem Anstieg der GGT, z. B. Phenytoin, Barbiturate, Schilddrüsenpräparate, männliche Hormone, Thiazide, Phenothiazine, Ifosfamid, Tuberkulosemittel, bestimmte Antibiotika, Methotrexat, Rheumamittel und Arzneimittel gegen Anfallsleiden.

Außerdem haben Wissenschaftler festgestellt, dass ein Zusammenhang besteht zwischen erhöhten GGT-Werten und der Wahrscheinlichkeit, schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln oder einen Schlaganfall zu erleiden. Insbesondere in Verbindung mit anderen Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Rauchen, erhöhten Cholesterin-Werten und Diabetes kommt hier dem GGT-Wert steigende Bedeutung zu.

Weil die GGT ein Frühindikator ist und Beschwerden nicht immer frühzeitig auftreten, ist es wichtig, dass Sie Ihren Arzt von Ihrem erhöhten GGT-Spiegel berichten. Er kann dann weitere Untersuchungen zur Klärung der Ursache durchführen.

Wenn Sie selbst etwas tun wollen...

dann geben Sie das Rauchen auf und sorgen Sie für regelmäßige körperliche Bewegung sowie gesunde Ernährung. Insbesondere Leber- und Gallenerkrankungen sind häufig auf langfristige falsche Ernährung zurückzuführen. So kann dauerhaft zu fettreiche Ernährung nicht nur die Entstehung von Übergewicht, sondern auch die Entwicklung einer Fettleber fördern. Langfristiger Alkoholkonsum führt ebenfalls häufig zur Leberverfettung, kann aber auch irreversible Schäden an der Leber verursachen. Halten Sie deshalb Ihre Leber und Galle gesund. Gehen Sie sparsam mit Alkohol und Fett um und befolgen Sie die Ratschläge allgemein gesunder, abwechselungsreicher Ernährung.


Literaturquellen


© Copyright 2018. Redaktionsteam Dr. Martens.

Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.

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