Welcher sport bei knorpelschaden im knie

"Knieschonende Sportarten sind Schwimmen, Wassergymnastik sowie in erster Linie das Wandern. Der Vorteil: Selbst im fortgeschrittenen Alter ist Wandern als schonender Ausdauersport problemlos möglich", sagt Ostermeier.

"Der Kniegesundheit sehr zugute kommen auch regelmäßige Radfahrten. Denn alle Muskeln, die das Knie stabilisieren, werden hierbei trainiert. Ein E-Bike kann insbesondere für Patienten mit Kniearthrose eine gute Alternative sein."

Eine extreme Belastung für die Knie stellen dem Experten zufolge Sportarten wie Squash, Fußball und Badminton dar. Auch Joggen ist für die Knie eine große Belastung, da die Kniegelenke bei jedem Aufsetzen der Füße das Mehrfache des Körpergewichts abfangen müssen. Kontaktsportarten wie Basketball oder Karate sind ebenfalls kniebelastend und sind im Allgemeinen mit einem hohen Verletzungsrisiko verbunden.

Wie belastbar sind meine Knie?

Für einen Sportstart mit Kniearthrose ist es eigentlich nie zu spät. Allerdings sollten Kniearthrose-Betroffene vor dem ersten Training das Okay eines Arztes einholen und das Training auf den bestehenden Verschleiß der Gelenke abstimmen.

Ein sportmedizinischer Check bei einem Orthopäden oder Sportmediziner klärt, welche Aktivitäten der Gesundheitszustand zulässt und welche Sportart, welche Intensität und welche Sportdauer am geeignetsten ist. "Regelmäßiger Sport ohne übertriebenen Ehrgeiz – das ist die beste Medizin bei Kniearthrose", sagt Ostermeier. "Generell sollte die Belastung maximal ein Drittel bis die Hälfte der möglichen Maximalkraft betragen."

Bandagen können das Training sinnvoll ergänzen. Flexible Bandagen stützen die Kniescheiben und helfen, Schmerzen zu lindern. Bei erheblichen Gelenkschmerzen, akuten Entzündungen oder anderen Gelenkproblemen, etwa Schwellungen, sollten Sie einen Arzttermin vereinbaren und bis zur medizinischen Abklärung auf Sport verzichten.

Kniearthrose als Folge jahrelanger sportlicher Belastung

Haben die Gelenke zu wenig Bewegung, ist das laut Ostermeier "fatal" und der „schlimmste Feind der Gelenke“. Ausreichende Bewegung sei für die Gelenke ein Lebenselixier. Wichtig aber ist, dass die Bewegungen möglichst gelenkschonend sind. Nicht nur, wenn die Kniearthrose bereits da ist, sondern auch als vorbeugende Maßnahme. Starke Gelenkbelastungen über Jahre hinweg können eine Arthrose verursachen.

"Bei exzessivem Sport steigt das Arthroserisiko erheblich", weiß Ostermeier. "So kann beispielsweise tägliches Joggen gesundheitsschädlich sein – insbesondere für Anfänger. Denn nicht nur der Kreislauf sollte sich langsam an das Training gewöhnen. Auch Gelenke, Bänder und Sehnen benötigen einige Zeit, um sich den neuen Belastungen anzupassen." Anfänger sollten daher nicht mehr als dreimal die Woche joggen und die Dauer langsam steigern.

Mit einem Knorpelschaden ist Sport schwierig. Was geht, was nicht und wie man den Knorpelschaden verbessern kann, weiß Dr. Sport.

Hallo Dr. Sport, nach einer Verletzung wurde bei mir ein Knorpelschaden Grad 4 festgestellt. Allerdings weiß ich nicht, wie alt dieser Schaden ist.

Vor der Verletzung bin ich zweimal in der Woche gewalkt. Der Arzt riet mir zunächst davon ab. Anschließend empfahl er schwimmen und Rad fahren. Seitdem habe ich mich nicht mehr getraut, Sport zu machen (ich bin auch nicht sehr sportlich)

Ich bin nun völlig beschwerdefrei und möchte unbedingt wieder etwas tun. Leider habe ich auch leichtes Übergewicht. Welche Sportarten kommen für mich in Frage oder sind sogar empfehlenswert, so dass ich Beinmuskulatur zur Entlastung der Knie aufbauen kann?

Vielen Dank schon mal für die Hilfe

Tatjana

Hallo Tatjana,

zuerst einmal zu deiner Diagnose. Ein Knorpelschaden Grad 4 wird im MRT oder arthroskopisch diagnostiziert. Wirklich sicher sein kannst du dir bei der Arthroskopie, also wenn jemand in mikrochirurgisch dein Gelenk schaut und den Knorpel optisch und mit einem Tasthaken begutachtet. Grad 4 bedeutet, dass an dieser Stelle der Knochen praktisch frei liegt. Ebenso entscheidet wie der Grad der Schädigung ist aber auch das Ausmaß des Schadens, die Lokalisation, das Körpergewicht und die Symptome.

Welcher sport bei knorpelschaden im knie

Größe: Schaden bis ca. 2 Quadratzentimeter sind durch verschiedene operative Verfahren wie zum Beispiel eine Mikrofrakturierung deutlich zu verbessern.



Lokalisation:
Liegt ein Schaden in der „Hauptbelastungszone“ ist er schwerwiegender, als wenn er sich an einer weniger belasteten Stelle im Knie befindet.

Körpergewicht:
eine einfache Rechnung zu Beginn: Jedes Kilogramm, dass du mit dir und damit mit deinem Knie beim Gehen in der Ebene bewegst, wirkt mit dem Faktor 6 auf deinen Knorpel im Knie. 5 kg weniger bedeuten also 30 kg weniger Knorpelbelastung! Beim Treppensteigen, Joggen etc. erhöht sich dieser Faktor noch einmal deutlich.

Symptome: Schwillt das Kniegelenk regelmäßig bei einer bestimmten Belastung an, so ist das ein entscheidender Grund gerade in jungen Jahren operative und konservative Knorpel verbessernde Maßnahmen zu ergreifen. Ist das Knie bei deinem Lebensstil (berufliche und private Belastung) Symptom frei, muss ein Eingriff auch nicht obligat durchgeführt werden.



Empfehlungen:
1) Reduziere das Übergewicht, in einem Umfang und Tempo, bei dem du dich wohl fühlst. Definiere aber eine Zahl (z.B. 5 kg) und einen Zeitraum, in dem du dein Ziel erreichen willst (z.B. 6 Wochen). Viele Wege führen zu diesem Ziel, aber achte darauf, in dieser Phase Sport und vor allem Kräftigungsübungen zu machen.

2) Kräftige deine Beine und deine Core Muskulatur, zuerst mit beidbeinigen Übungen und später mit einbeinigen Übungen, bei denen du vor allem in funktionelle Ketten trainierst. Das bedeutet zum Beispiel zur Kräftigung der Oberschenkel nicht nur eine Beinpresse im Fitness Studio einzusetzen, sondern auch freie Übungen, die in verschiedene Richtungen ausgeführt werden. Später kannst du dann als eine mögliche Progression der Übung diese auch auf einem instabilen Untergrund durchführen. Ein Screening im Sinne des „Functional Movement Screens“ (siehe Artikel bei Netzathleten) ist sicher ein guter Einstieg in ein gezieltes Trainingsprogramm, das deine individuellen Dysbalancen berücksichtigt.

3) Erhöhe deine Flexibilität und die Geschmeidigkeit deiner Muskeln durch ein gezieltes regelmäßiges Stretching und Lockern der Faszien zum Beispiel mit einer „Black Roll“. Gehe in der Reihenfolge vor: „Stretchen - Rollen - Kräftigen".

4) Achte auf eine Ernährung, die reich ist an Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen und Omega-3 Fettsäuren. Diese vermindern in der Summe den entzündlichen Reiz, der aus einem fortgeschrittenen Knorpelschaden entstehen kann und stellt eine optimale Versorgung des verbliebenen Knorpels dar.

5) Medikamente: Eine beinahe unüberschaubare Menge an Präparaten verspricht eine Linderung der Beschwerden oder sogar einen Knorpelaufbau. Die Maßnahmen teilen sich auf in intraartikuläre Therapien, das heißt, es wird etwas gespritzt und in orale Therapien in Tablettenform. Das Problem bei nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten ist häufig die zu geringe Dosierung der an sich sinnvollen Bestandteilen. Die bekanntesten oralen Wirkstoffe sind die synergistisch wirkenden Bausteine des Knorpels Glucosamin und Chondroitin. Dabei sollten die Dosierungen ausreichend hoch sein (Glucosamin 1200-1500mg/Tag und Chondroitin ca. 800-1500mg/Tag) und der Einnahmezeitraum mehrere Monate betragen (mindestens 3-4). Eine intraartikuläre Alternative sind Spritzen mit Hyaluronsäure, die meist als 5er Serie in das betroffene Gelenk infiltriert werden. Die Kosten pro Therapie betragen meist 250-300€. Als Hauptrisiko ist ein Gelenkinfekt zu erwähnen, der bei der oralen Therapie natürlich nicht gegeben ist. Die Wirksamkeit beider Therapien ist sehr variabel, resultiert aber zu einem gewissen Grad mit dem Schweregrad und Ausmaß der Knorpelschädigung.

Es gibt also viele sinnvolle Maßnahmen die du ergreifen kannst. Für Rückfragen bezgl. Training oder Ernährung kannst du mich gerne per Email kontaktieren oder du suchst dir einen Spezialisten in deiner Nähe.

Viel Erfolg und gute Besserung!

Dr. med Markus Klingenberg
Sportmediziner

Knieschmerzen gehören zu den häufigsten Laufbeschwerden. Ursache kann ein Knorpelschaden im Kniegelenk sein. Das Knorpelgewebe ist ein festes, aber elastisches Stützgewebe. Da Knorpel nicht durch Blutgefäße versorgt wird, kann es bei Verletzungen nicht so gut heilen. Man unterscheidet verschiedene Schweregrade von Schädigungen des Knorpels: Es gibt den oberflächlichen (partiellen) Knorpelschaden, den tiefen (kompletten) Knorpelschaden und Knorpelschäden, die bis in den Knochen hineinreichen (osteochondral). Je nach Schwere werden Korpelschäden in vier Grade unterteilt.

  • Grad I: Verfärbung und Erweichung des Knorpels
  • Grad II: Einrisse im Knorpel
  • Grad III: Durchgehende Knorpelschäden bis auf die Knochenhaut
  • Grad IV: Fehlender Knorpel und freiliegende Knochenstellen

Am häufigsten findet sich eine Knorpelschädigung am Kniegelenk. Bandverletzungen und Verstauchungen eines Gelenkes gehen oftmals mit Knorpelverletzungen einher. Es kann eine Arthrose folgen.

Wie fühlt sich ein Knorpelschaden an?

Symptome eines Knorpelschadens sind Schmerzen beim Laufen und/oder allgemeiner Belastung und Bewegung des Gelenkes mit Knochenreiben (Krepitation). Aufgrund der Schmerzen kann es beim Knorpelschaden zu Blockierungen des Gelenkes kommen. Es finden sich bei einem Knorpelschaden gelegentlich auch Schwellungen infolge einer Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (Ödem) oder einer Blutung (Hämatom).

Schmerzen im Kniegelenk und Hüftgelenk müssen nicht unbedingt die Folge eines Knorpelschadens sein und können ebenfalls auf ein Läuferknie, einen Meniskusriss, muskuläre Dysbalancen der Oberschenkelmuskulatur, Ischiocruralen Muskulatur, Rumpfmuskulatur oder Wadenmuskulatur, eine Patellasehnenentzündung, ein Patellaspitzensyndrom, ein femoropatellares Schmerzsyndrom, einen Haarriss im Knochen oder eine Stressfraktur hindeuten.

Was sind die Ursachen für einen Knorpelschaden?

Knorpelschäden im Kniegelenk entstehen durch Fehlbelastungen der Beine wie X-Beine (Genu valgum) oder O-Beine (Genu varum). Durch diese Fehlstellungen kommt es zu einer ungünstigen nicht funktionellen (unphysiologischen), zum Teil einseitigen Belastung des Kniegelenks, die zu wiederholten Mikrotraumen und somit zum Knorpelschaden führen kann. Somit kann auch eine kontinuierlich falsche Belastung des Kniegelenks oder der Hüfte beim Laufen zu einem Knorpelschaden führen. Weitere möglichen Ursachen für Knorpelschäden sind Verstauchungen (Distorsionen), Verrenkungen (Luxationen) oder Prellungen des betroffenen Gelenkes.

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So kann man einen Knorpelschaden behandeln

Nach einem Trauma werden eine Röntgenuntersuchung oder/und ein MRT (Kernspintomographie) durchgeführt, um Knochenbrüche (Frakturen) oder knöcherne Ausrisse auszuschließen. Mithilfe einer Arthroskopie, bei der ein Arzt unter Teil- oder Vollnarkose mit einer kleinen Kamera in das Knie schaut, kann ein Knorpelschaden und seine Größe am zuverlässigsten diagnostiziert werden. Auf dieses Untersuchungsergebnis sollten Sie dann Ihr Training abstimmen.

Ein Knorpelschaden bedeutet nicht zwangsweise das Ende Ihres Lauftrainings, denn um weiterhin eine Ernährung des Knorpels sicherzustellen, ist es wichtig, dass Sie das Gelenk trotz Knorpelschaden angemessen belasten. Sind nach 2 bis 3 Monaten immer noch Symptome eines Knorpelschadens zu erkennen, sind therapeutische Maßnahmen nötig. Eventuell müssen Knorpelstücke im Bereich des Knorpelschadens entfernt werden, die die Bewegung beeinträchtigen und/oder behindern. Um den akuten Schmerz zu lindern, können Sie das vom Knorpelschaden betroffene Gelenk in den ersten 24 Stunden kühlen und hochlagern und so Entlastung schaffen.

Wenn die durch einen ausgeprägten Knorpelschaden verursachten Schmerzen nicht effektiv behandelt werden können, bietet sich die Möglichkeit, ein künstliches Gelenk einzusetzen. Doch selbst mit einem künstlichen Gelenkeinsatz nach Knorpelschaden kehren viele Läufer wieder zum Laufsport zurück und absolvieren mitunter sogar Wettkämpfe. Unter Umständen muss Ihr Lauftraining vorerst einem gelenkschonenderen Training weichen. Das kommt jedoch auf die Ausprägung des Knorpelschadens an.

Eine flexible Bandage, die das Gelenk stützt und somit vorübergehend entlastet, kann hilfreich sein. Die Rückkehr in das Lauftraining sollten Sie nur unter Aufsicht eines Arztes vornehmen. Vermeiden Sie nach einem Knorpelschaden unbedingt Überlastung, da das betroffene Gelenk sonst weiter in Mitleidenschaft gezogen werden kann! Gehen Sie, soweit vom Arzt oder Physiotherapeuten nicht anders angedacht, regelmäßig laufen, insofern dies im schmerzfreien Bereich möglich ist. Bergabläufe stellen eine starke Belastung für Knie- und Hüftgelenke dar – verzichten Sie deshalb im Akutstadium auf Höhenmeter.

So können Sie einen Knorpelschaden vorbeugen

Achten Sie beim Laufen auf die Stellung Ihrer Beine und trainieren Sie bei Fehlstellungen wie X- oder O-Beinen die entsprechende Muskulatur auf. Ein Trainer oder Physiotherapeut kann Ihnen bei der Auswahl der Übungen behilflich sein. Allgemein lohnt es sich, das Lauftraining durch ein Athletiktraining oder Kräftigungsprogramm zu ergänzen, um die Rumpf- und Beinmuskulatur zu stabilisieren, Asymmetrien zu vermeiden und Verletzungen durch Überlastung zu vermeiden. Geeignete Übungen für Läufer sind zum Beispiel die folgenden:

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Krafttraining & Stretching

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Auch, wenn es Ihnen Spaß macht, jeden Tag laufen zu gehen: Gönnen Sie Ihren Gelenken zwischendurch eine Pause und nehmen Sie sich Zeit für Regeneration und Tapering.