Welche Tiere machen Winterschlaf kindgerecht?

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Welche Tiere machen Winterschlaf kindgerecht?

Welche Tiere machen Winterschlaf kindgerecht?

Winterschlaf bedeutet nicht Tiefschlaf: Auch ein Igel wacht ab und zu auf - zum Beispiel, wenn er mal muss ...

Echte Winterschläfer wie Murmeltiere, Fledermäuse, Igel, Siebenschläfer oder Hamster verschlafen einfach die kalte Jahreszeit an frostgeschützten Plätzen, zum Beispiel in Höhlen oder Baumhöhlen. Dafür haben sie im Herbst viel gefressen und sich ein Fettpolster zugelegt. Im Winter müssen sie sehr sparsam damit umgehen, weil es unter Umständen für mehrere Monate reichen muss.

Wer in den Wintermonaten einen tierischen Schläfer entdeckt, sollte ihn nicht stören und schon gar nicht ins Warme tragen. Aufwachen bedeutet immer Aufwärmen und kostet viel Energie, die für die Tiere in dieser Zeit sehr kostbar ist. Wo sollten die zur Unzeit geweckten Tiere außerdem Futter finden?

Winterschläfer senken ihre Körpertemperatur bis auf wenige Grad ab und setzen alle Lebensfunktionen auf Sparflamme: Ihr Herz schlägt nicht mehr so oft und sie atmen auch nur noch ganz selten, manchmal sogar minutenlang nicht. Sollte es allerdings sehr kalt werden, können sie mit Energie aus ihrem Fettpolster ihre Körpertemperatur konstant über null Grad halten.

Halten alle Wildtiere an Weihnachten schon Winterschlaf? Welche Tiere könnten im Stall beim Jesuskind vorbeischauen? radioMikro-Reporterin Veronika Baum hat Förster Gerrith Hinner getroffen.

Welche Tiere machen Winterschlaf kindgerecht?

Eichhörnchen unterbrechen ihre Winterruhe, um in ihren Verstecken nach Vorräten zu suchen.

Eichhörnchen, Dachs, Waschbär und Braunbär halten Winterruhe. Dabei wird die Körpertemperatur nicht abgesenkt und die Schlafphasen sind auch viel kürzer als bei einem Tier im Winterschlaf. Die Tiere wachen öfter auf, manchmal schon nach wenigen Tagen, manchmal auch erst nach ein bis zwei Wochen. Sie wechseln dann die Schlafposition oder fressen etwas.

Zwar haben sich auch die Winterruher im Herbst schon ein Fettpolster angefressen, zusätzlich haben sich manche aber noch einen Futtervorrat angelegt. Eichhörnchen beispielsweise haben meist irgendwo Eicheln und Nüsse vergraben.

Welche Tiere machen Winterschlaf kindgerecht?

Von Schlangen - wie dieser Hornotter - fehlt im Winter jede Spur: Sie fallen in Kältestarre.

Fische, Frösche, Eidechsen, Schildkröten und Insekten fallen im Winter in Kältestarre oder Winterstarre. Das heißt: Diese Tiere werden bei Kälte stocksteif. Sie atmen kaum und auch ihr Herz schlägt nur alle paar Minuten. In ihrem Körper haben sie allerdings eine Art Frostschutzmittel - ähnlich dem Mittel, das in der Scheibenwaschanlage eines Autos verhindert, dass das Wasser gefriert. Sie pumpen es in ihren Stoffkreislauf und können so nicht erfrieren.

Wer im Winter Wildtiere im Wald oder im Garten beobachtet, möchte ihnen vielleicht in dieser ungemütliche Jahreszeit gerne helfen. Wie und wann soll man ihnen dann helfen? Silke Schmidt-Thrö hat Tipps gesammelt.

Für die Reihe "Unterwegs" hat radioMikro-Reporterin Tina Gentner den Tiergarten Nürnberg besucht - mitten in der Winterzeit. Sie wollte wissen: Wo sind eigentlich die Fledermäuse im Winter versteckt? Wieso machen gerade die Hirsche in der kalten Jahreszeit so ein Aufsehen? Und was fressen Erdmännchen besonders gerne?

So wie es Winterschläfer gibt, die sich vor der Kälte durch Schlaf schützen, gibt es auch Sommerschläfer. Die fallen in eine Art Schlaf, wenn es heiß ist und zugleich sehr trocken. Das ist vor allem in tropischen Gegenden der Fall und in der Wüste. Wenn es also lange nicht geregnet hat und die Hitze zu stark wird, gibt es Tiere, die sich in die kühle Erde zurückziehen und auf bessere Zeiten warten.

Welche Tiere machen Winterschlaf kindgerecht?

Wenn es einer Weinbergschnecke im Sommer zu heiß wird, heißt es für sie: Rein ins Haus und Deckel drauf!

Das sind vor allem Reptilien wie Schlangen, Schildkröten und Echsen. Die buddeln sich in den Sand oder kriechen in Höhlen. Ihre Körpertemperatur können die wechselwarmen Tiere aber nicht absenken. Sie bleiben immer so warm wie ihre Umgebung. Aber jetzt hat man herausgefunden, das sogar der Maki, ein kleiner Affe (also ein Säugetier wie wir), wenn es ihm zu heiß wird, einen Sommerschlaf hält. Und selbst bei uns in Deutschland gibt es einen Sommerschläfer: die Weinbergschnecke. Sie zieht sich in ihr Haus zurück und verschließt es mit einem Häutchen aus Kalk.

Stell dir vor, du bist ein Tier: Es ist kalt, die Bäume tragen keine Blätter und Früchte, der Boden ist gefroren. Als Pflanzenfresser kommst du also an kein Essen. Und auch als Jäger findest du kaum Beute. Was würdest du machen, um zu überleben?

Tiere sind sehr pfiffig und haben verschiedene Lösungen zum Überwintern entwickelt. Manche gehen dem Nahrungsmangel einfach aus dem Weg: Sie schlafen den ganzen Winter. Sie suchen sich Baumlöcher, Höhlen, Felsspalten, Dachböden, Garagen, Keller oder andere geschützte Stellen und überwintern dort.   

Im Folgenden erfährst du, welche Tiere in Winterstarre, Winterruhe oder Winterschlaf fallen und wie das genau funktioniert.

Winterstarre (oder: Kältestarre)

Die Körpertemperatur sogenannter wechselwarmer Tiere passt sich an die Außentemperatur an. Zu diesen Tieren gehören Amphibien wie Kröten und Frösche, Reptilien wie Eidechsen sowie Insekten wie Marienkäfer und Ameisen.  

Wird es draußen kalt, so sinkt auch die Körpertemperatur der Tiere. Dadurch fallen sie im Winter in eine Starre, die man leicht mit einem toten Tier verwechseln kann. Atmung und Herzschlag sind extrem niedrig. Ihr Stoffwechsel und ihr Energieverbrauch werden also ganz stark heruntergefahren. Die Tiere haben keine großen Energiereserven und können sich durch die fehlende Sonne nicht aufwärmen. Den Winter verbringen sie daher regungslos im Schutz vor Frost in Baumstämmen, Erdlöchern, Spalten oder wie der Frosch im Schlamm. Manche Tiere in der Winterstarre haben eine Art Frostschutzmittel im Blut, das verhindert, dass das Blut gefriert. So können sie auch Minusgrade aushalten, ohne zu erfrieren.

Mit der Außentemperatur im Frühling steigt auch ihre eigene Körpertemperatur. Sie erwachen dadurch wieder aus ihrer Starre. Man könnte diese Tiere während ihrer Winterstarre also nicht wecken – es sei denn, man würde eine Heizung neben sie stellen. Dann würden sie aber sterben, da sie keine Nahrung finden würden.

Winterruhe

Einige Säugetiere wie zum Beispiel Dachs, Eichhörnchen, Waschbär, Bär, Maulwurf und Biber halten Winterruhe. Dabei senken ihre Körpertemperatur nur ein wenig herab und schlafen viel, aber nicht besonders tief. Herzschlag und Atmung werden zwar langsamer, jedoch nicht so sehr wie bei Winterschläfern. Durch ihren Ruhezustand verbrauchen sie viel weniger Energie als normalerweise, denn sie bewegen sich kaum. Sie wachen allerdings öfter mal auf und essen auch gelegentlich etwas. Bereits im Herbst fangen diese Tiere deshalb an, Essensvorräte für den Winter zu sammeln.

Winterschlaf

Zu den Winterschläfern gehören zum Beispiel Säugetiere wie Fledermaus, Siebenschläfer, Murmeltier, Igel und Haselmaus. Sie fressen sich bereits im Herbst große Fettpolster an. Von diesen Fettvorräten holt ihr Körper sich während des Winterschlafs die nötige Energie. Essen, trinken sowie „aufs Klo“ gehen können sie dann erst wieder im Frühling.   Winterschläfer senken ihre Körpertemperatur sehr stark, viel tiefer als Tiere in der Winterruhe. Auch die anderen Körperfunktionen, wie Herzschlag und Atmung, laufen auf Sparflamme, um so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Das Herz von Murmeltieren schlägt beispielsweise im Winter nur noch 2 bis 3 Mal anstatt wie gewohnt 100 Mal pro Minute, es können Atempausen von mehreren Minuten entstehen und ihre Körpertemperatur beträgt 7 bis 9 Grad statt der normalen 39 Grad.  

Obwohl Winterschläfer ihre Körpertemperatur sehr stark senken können, würden sie erfrieren, wenn die Außentemperatur zu niedrig ist. Deshalb wachen Winterschläfer rechtzeitig auf und heizen sich selbst auf. Danach schlafen sie wieder weiter.

Hast du im Winter schon mal ein schlafendes Tier entdeckt? Welche Tiere kennst du noch, die die kalte Jahreszeit „verschlafen“?