Was wird dem Feuer entzogen wenn man es mit Schaum löscht

Brennt es im Haus, bleibt nur noch wenig Zeit. Wer nicht alles verlieren will, muss vorbereitet sein. Welche Mittel stehen zur Verfügung, womit kann man improvisieren? Was kann man schon als Vorsorgemaßnahmen ergreifen?

Brandmelder installieren

Feuer- bzw. Rauchmelder gibt es für kleines Geld im Baumarkt zu kaufen und sind inzwischen auch für alle Haushalte vorgeschrieben. Im Prinzip sind das alles Rauchmelder, die mittels eines Lichtstrahls und eines Fotoelements ständig überprüfen, ob „die Luft rein“ ist. Wird das Licht vom Rauch verstreut und trifft auf die Fotozelle, wird Alarm ausgelöst.

Die Rauchmelder sollten in möglichst jedem Zimmer angebracht werden, um im Brandfall sofort und sicher anzuschlagen. Dann bestehen meist noch gute Möglichkeiten, den Brand schnell unter Kontrolle zu bekommen oder sich zu retten.

Die kleinen Geräte arbeiten mit Batteriestrom und kommen sehr lange damit aus. Dennoch sollten mehrere Batterien pro Rauchmelder bevorratet werden.

Wasmachteigentlich ein Feuer?

Feuer ist eine chemisch-physikalische Kettenreaktion. Brennt etwas, dann gibt es Hitze ab. Diese verändert die chemische Zusammensetzung von brennbaren Stoffen: Sie geben Gase ab, die mit dem Sauerstoff der Luft reagieren (oxidieren), also brennen – und ihrerseits wieder Energie abgeben. Ein Feuer erzeugt nicht nur Energie in Form von Hitze, es braucht auch Energie, um die Reaktionen in Gang zu bringen.

Holz zum Beispiel brennt nicht nur, wenn man es mit offenem Feuer anzündet. Wird es längere Zeit einer trockenen Hitze von über 80 °C ausgesetzt, fängt es von selbst an zu brennen. Legt man Holzscheite zum Trocknen auf einen Kaminofen, fangen die Scheite nach einiger Zeit an erst zu kokeln und dann zu brennen, ohne dass sie dem Feuer selbst ausgesetzt wurden.

Auch das klassische Streichholz und das Feuerzeug funktionieren durch „Aktivierungshitze“. Das Streichholzköpfchen wird an einer rauen (eisenhaltigen) Fläche entlang gerieben, diese Wärme setzt den Phosphor in Brand, er reagiert mit dem Sauerstoff der Luft und entzündet seinerseits das Hölzchen. Im Prinzip brennt fast jeder Stoff bei entsprechender Hitze; Phosphor hat dabei einen sehr niedrigen Entflammungspunkt.

Beim Feuerzeug wird durch den Druck auf die kleine Taste am Rand Gas durch ein Ventil gelassen und durch die Funken, die durch schnelle Reibung des Rädchens am Feuerstein, an dem es dabei vorbei strömt, entflammt.

Feuer braucht also drei Bedingungen:

Brennstoff (Benzin, Gas, Holz, Kohle, Papier, Stoff …)

ausreichende Hitze (z. B. durch Reibung)

Sauerstoff zum Oxidieren

Daraus ergeben sich wiederum drei Ansatzpunkte, um ein Feuer zu löschen: Man entzieht ihm mindestens eine der drei Voraussetzungen.

Entziehen von Sauerstoff

Man kann ein Feuer durch Verhinderung der Sauerstoffzufuhr regelrecht „ersticken“. Einen Pfannenbrand (bei dem der Brennstoff „Fett“ durch zu große Hitze in Brand geraten ist), löscht man am schnellsten, indem man mit einem Deckel (oder mit einer Löschdecke) die Pfanne zudeckt. Der Sauerstoffnachschub wird abgeschnitten, das Feuer geht aus.

Feuerlöscher arbeiten nach dem „Erstickungsprinzip“; manche zusätzlich durch

Hitzeentzug. Kohlendioxidlöscher verdrängen den Luftsauerstoff: durch das beim Sprühen entstehende Trockeneis wird der Brandherd so gekühlt, dass auch die erforderliche Aktivierungshitze fehlt. Pulverlöscher verhindern durch das Zusetzen der Oberfläche des Brenngutes, dass sich der Luftsauerstoff mit dem brennenden Material verbindet, es schmilzt auf dem heißen, brennenden Material und bildet eine verschließende Sinterschicht und zusätzlich Ammoniakgase, die das Feuer ersticken.

Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, sich einige Feuerlöscher ins Haus zu stellen. Sie sind die schnellste und zuverlässigste Methode, einen Brand zu löschen.

Nachteile: Sie müssen jährlich gewartet und überprüft werden, und sind nur einmal anwendbar. Danach muss man sie nachfüllen lassen oder neue kaufen. Ist das in einer Krise nicht möglich, sind Alternativen gefragt.

Sand: Indem man das Feuer mit Sand zuschüttet, kann man es schnell ersticken. Dazu muss man allerdings größere Mengen Sand schnell griffbereit (z. B. in Eimern) parat stehen haben. Außerdem wirkt Sand nur auf dem Boden, wo er auf dem Brandherd liegen  bleibt. Brennende Vorhänge usw. kann man damit nicht löschen. Im Freien und bei genügend vorhandenem Sand ist es aber eine gute Methode.

Decken: Eine feste, dichte Decke (am besten nass = Hitzeentzug) ist eine wirksame Maßnahme. Die lässt sich gut über den Brandherd werfen, deckt auch ein brennendes Möbelstück etc. ab oder dämmt den Brand erst einmal wirksam ein. Besonders in Gaststätten- und Hotelküchen sind spezielle Löschdecken zu finden, die aber auch im Privathaushalt ihre Dienste leisten, preiswert sind (weniger als 20 €) und dazu auch keine Wartung benötigen.

Abkühlen des Brennmaterials

Wasser: Hier ist das Mittel der Wahl das seit jeher bekannte Löschwasser. Das Wasser entzieht durch sein Verdampfen die Hitze am Brandherd. Dieser Wasserdampf verdrängt darüber hinaus den Luftsauerstoff und das Feuer geht aus. Wasser ist ein Universallöschmittel und ist auch heute noch bei allen Feuerwehren in Gebrauch.
Ausnahmen sind brennende Flüssigkeiten wie Benzin, Spiritus oder Öle und Fette. Diese sind leichter als Wasser, schwimmen brennend auf dem Wasser und erhitzen das Wasser darunter so, dass es zu Verpuffungen kommt.

Entfernen des Brennstoffes

Bei Waldbränden werden kontrolliert Schneisen geschlagen, damit dem Feuer die Nahrung entzogen wird und es sich nicht weiter voran arbeiten und ausweiten kann. Wird ein Lagerfeuer zu groß, kann man einzelne Holzstücke herausziehen, es dadurch verkleinern und die Scheite einzeln löschen.

Gerät im geschlossenen Raum eine Zeitung oder ein Stuhl etc. in brand, sollte man schnell entscheiden, ob es möglich ist, den brennenden Gegenstand kurzerhand zur Tür oder zum Fenster hinaus zu schaffen. Das ist die sicherste Methode, das Brandgeschehen im Haus sofort zu beenden.

Sind keine professionellen Feuerlöscher mehr erhältlich und Sie haben keine andere Wahl, als selbst Brandbekämpfungsmittel herzustellen, gibt es zwei Methoden, einen Feuerlöscher selbst herzustellen.

Kleine Feuerlöscher zum Selberbauen

Diese kleinen Feuerlöscher sind mit einfachsten Mitteln zu bewerkstelligen. Bei einem kleinen Brand sind sie sehr wirksam.

Benötigt wird:

1 Pumpsprühflasche (Blumenspritze, leere Fernsterputzmittelflasche),

Mono-Diammoniumphosphat und Borax (aus der Apotheke) zu gleichen Teilen,

Wasser

Pro Liter Wasser je 100 Gramm der Chemikalien.

Der Wasserdampf kühlt das brennende Material und die im Wasser gelösten Chemikalien bilden Stickoxide, die den Sauerstoff verdrängen. Diese Chemikalien werden aber getrennt voneinander aufbewahrt, sie werden erst im Bedarfsfall zusammengefügt. Dazu muss aber eine Erstmaßnahme, wie z. B. eine brandhemmende Decke, angewendet werden, um die Minute Zeit zu ermöglichen, die Chemikalien zu mischen. (Allerdings sind auch richtige Feuerlöscher nicht in Sekunden einsatzbereit. Man muss dort auch Sicherungen entfernen und ein paar Handgriffe verrichten, bevor der Feuerlöscher arbeitet.)

Das Wasser wird zusammen mit dem Mono-Diammoniumphosphat und dem Borax zu gleichen Teilen in die Sprühflasche gegeben. Danach wird die Mischung geschüttelt und auf den Brandherd versprüht.

Eine weitere Methode, einen billigen und wirksamen Feuerlöscher für Kleinfeuer selbst zu basteln:

Benötigt werden:

  • Leere Flaschen (am besten große Wasserplastikflaschen mit Schraubdeckel)
  • Brausetabletten (pro Liter 5-8 Stück, egal welche)
  • Wasser und flüssiges Geschirrspülmittel

Hier gilt zwar wie oben, dass blitzschnelle Erstmaßnahmen getroffen werden müssen, um die Zeit zur Herstellung des Feuerlöschers zu gewinnen, aber man kann solche Feuerlöscher schon vorbereitet und griffbereit stehen haben. Die Wasserplastikflaschen sollten über größere Öffnungen verfügen. Die Brausetabletten müssen leicht durchpassen!

Die Flaschen werden zu drei Vierteln mit Wasser gefüllt und es wird ausreichend Geschirrspülmittel dazugegeben. Die Flaschen werden verschlossen mit den Brausetabletten zusammen gelagert. Beides muss griffbereit nebeneinander stehen. Dann kann diese Methode im Notfall als Erstangriff angewendt werden.

Dieser Feuerlöscher funktioniert so:

Wirft man die Brausetabletten in das Spülmittelwassergemisch, geben diese beim Lossprudeln große Mengen gebundenes Kohlendioxid ab. Schüttelt man dabei die gut verschlossene Flasche, bildet sich sehr schnell kohlendioxidhaltiger Schaum, und zwar viel! Schraubt man den Deckel ab, spritzt der Schaum sofort aus der Flasche über den Brandherd und erstickt durch das Kohlendioxid das Feuer. Das Schaumpolster hält den Luftsauerstoff fern und durch das Wasser im Schaum kühlt das brennende Material ab.

Achtung: Diese Feuerlöscher eignen sich nicht, um damit ausgewachsene Zimmerbrände unter Kontrolle zu bringen, sind aber als erste Maßnahme bei kleinen Bränden durchaus möglich.

Sie ersetzen keinesfalls professionelle, geprüfte Feuerlöscher, sondern sind ausschließlich für den Fall gedacht, dass professionelle Feuerlöscher nicht erhältlich sind und aus der Situation improvisiert werden muss.

Und vergessen Sie nicht den Notruf (Tel. 112) oder betätigen Sie den nächsten Feuermelder!

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