Unterschied zwischen mineralwasser der stufen still medium und spritz

Korrektur im 3. Absatz. Die Änderungen sind hervorgehoben

  • 2019 wurden in Deutschland 13,7 Milliarden Liter Mineralwasser produziert
  • 1. Quartal 2020: Produktionssteigerung um 7,4 % im Vergleich zum Vorjahresquartal
  • 2019 wurden 913,8 Millionen Liter „stilles“ Mineralwasser importiert
  • Mineralwasser ohne Kohlensäure hat sich für Verbraucherinnen und Verbraucher mit +7,6 % überdurchschnittlich verteuert (2015-2019)

WIESBADEN – Die Temperaturen steigen und damit wächst der Durst: Gerade in der Sommerhitze ist Wasser das wichtigste Lebensmittel des Menschen.  Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurde in Deutschland im Jahr 2019 rund 13,7 Milliarden Liter natürliches Mineralwasser produziert. Mehr als die Hälfte davon (7,8 Milliarden Liter) war Mineralwasser mit wenig oder ohne Kohlensäure („medium“ oder „still“). Von 2009 bis 2019 hat sich damit die Produktionsmenge der Varianten „medium“ und „still“ fast verdoppelt (2009: 4,3 Milliarden Liter). Die Produktion von klassischem Sprudel mit hohem Kohlensäuregehalt ist dagegen seit 2009 um 12,2 % zurückgegangen und belief sich 2019 auf 5,8 Milliarden Liter.

Auch im ersten Quartal 2020 stieg die Mineralwasserproduktion in Deutschland im Vergleich zum Vorjahresquartal um 7,4 % auf 3,4 Milliarden Liter. Der Anteil der Variante mit wenig oder ohne Kohlensäure blieb nahezu unverändert und lag bei 58,6 %. 

Seit 2016 wurde in Deutschland mehr Mineralwasser mit wenig oder ohne Kohlensäure produziert als solches mit einem Kohlensäuregehalt über 4,5 g CO2/Liter. Ob stark sprudelnd oder nicht: Mineralwasser machte 2019 fast die Hälfte (48,1 %) der alkoholfreien Getränke in Deutschland aus. Zum Vergleich: Bei Limonaden war es dagegen weniger als ein Zehntel (8,9 %) der Produktionsmenge.

Importe von natürlichem Mineralwasser: 2019 wurde überwiegend „Stilles“ eingeführt 

Bei den Mineralwasserimporten nach Deutschland dominierte im Jahr 2019 das Mineralwasser ohne Kohlensäure mit einem Anteil von 86,6 %. Insgesamt wurden rund 1,1 Milliarden Liter Mineralwasser eingeführt. Seit 2009 ist die Importmenge der Variante „stilles Wasser“ um rund 10,3 % auf 913,8 Millionen Liter gestiegen. Hauptquelle ist Frankreich: 85,9 % wurden 2019 aus dem Nachbarstaat importiert. Importiertes Sprudelwasser (inklusive „medium“) stammte hingegen oft aus Italien (59,1 %).

Von Januar bis April 2020 gingen die Mineralwasserimporte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,3 % auf 323 Millionen Liter zurück (Januar bis April 2019: 349 Millionen Liter). 

Ein anderes Bild zeigte sich beim Export von Mineralwasser: Hier überwog 2019 der Anteil des Mineralwassers mit Kohlensäure mit rund 64 %. Insgesamt wurden 2019 rund 334 Millionen Liter Mineralwasser ausgeführt (2009: 215 Millionen Liter).

Auch bei den Mineralwasserexporten gab es Januar bis April 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Rückgang von rund 14 % auf 96,5 Millionen Liter. (Januar bis April 2019: 112,2 Millionen Liter).

Stilles Wasser hat sich überdurchschnittlich verteuert

Verbraucherinnen und Verbraucher mussten von 2015 bis 2019 bei Mineralwasser ohne Kohlensäure einen überdurchschnittlichen Preisanstieg von 7,6 % hinnehmen. Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen im gleichen Zeitraum um 5,3 %. Der Preisanstieg für Mineralwasser mit Kohlensäure – einschließlich der Variante „medium“ – lag im gleichen Zeitraum bei 3,9 %.

Methodischer Hinweis:

Aufgrund unterschiedlicher Erhebungsstrukturen weichen die betrachteten Erhebungszeiträume der dargestellten Statistiken der Produktion (2009-2019 und 1. Vierteljahr 2020), des Außenhandels (2009-2019, Monate Januar bis April 2020) sowie der Verbraucherpreise (2015-2019) voneinander ab. Aufgrund der unterschiedlichen Systematiken lassen sich die Ergebnisse der Außenhandels- und Produktionsstatistik nur bedingt miteinander vergleichen.

Der Berichtskreis der Produktionsstatistik umfasst Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten des Produzierenden Gewerbes.

Anders als in der Produktionsstatistik wird in der Außenhandels- und der Verbraucherpreisstatistik Mineralwasser mit wenig Kohlensäure/“medium“ dem „Mineralwasser mit Kohlensäure“ zugerechnet.

Sie sehen zwar auf den ersten Blick genau gleich aus, aber die Unterschiede zwischen den einzelnen Wasserarten sind groß. Man unterscheidet zwischen Mineralwasser, Heilwasser, Quellwasser, Tafelwasser und Trinkwasser (Leitungswasser). Unsere Wasserpyramide macht die Qualitätsunterschiede klar:

Unterschied zwischen mineralwasser der stufen still medium und spritz

EiszeitQuell ist ein ganz besonderes Mineralwasser. Es nimmt, anders als herkömmliche Quellen, nicht am neuzeitlichen Wasserkreislauf teil, denn es wird von mächtigen Gesteinsschichten geschützt. Und das schon seit der letzten Eiszeit. Darum ist es frei von Schadstoffen wie Nitrat, Nitrit, Hormonen oder Arzneimittelrückständen, die heute häufig in Grund- und Oberflächenwasser nachgewiesen werden. EiszeitQuell besitzt eine einzigartige, ursprüngliche Reinheit und Qualität, so wie das Wasser vor über 10.000 Jahren.

Natürliches Mineralwasser stammt aus geschützten unterirdischen Vorkommen und enthält von Natur aus lebenswichtige Mineralstoffe. Es wird am Quellort abgefüllt und darf in seiner charakteristischen Zusammensetzung nicht verändert werden. Natürliches Mineralwasser ist das einzige deutsche Lebensmittel, das eine amtliche Anerkennung benötigt. Die Mineral- und Tafelwasserverordnung erlaubt für natürliches Mineralwasser nur wenige Behandlungen. Als reines Naturprodukt benötigt Mineralwasser diese prinzipiell auch nicht.

Heilwässer sind ein Sonderfall unter den Mineralwässern: Sie zeichnen sich durch einen besonders hohen Gehalt an Mineralien aus und haben eine heilende und vorbeugende Wirkung. Heilwässer unterliegen dem Arzneimittelgesetz und müssen vom Bundesgesundheitsamt zugelassen werden.

Quellwasser ist ebenso wie Mineralwasser natürlich reines Wasser aus unterirdischen Speichern und wird am Quellort abgefüllt. Im Gegensatz zu natürlichem Mineralwasser darf eine Flasche Quellwasser aber Wasser verschiedener Quellen enthalten. Anders als Mineralwasser braucht Quellwasser auch keine amtliche Anerkennung. Es gelten die Grenzwerte für chemische Stoffe (wie in der Trinkwasserverordnung festgelegt).

Tafelwasser ist kein Naturprodukt, sondern wird industriell hergestellt. Meist ist es Leitungswasser, das aufbereitet und in Flaschen abgefüllt wird. Dafür wird es mit Meerwasser oder Sole, mit Mineralstoffen und Kohlensäure versetzt. Für diese Mischverhältnisse gibt es keine gesetzlichen Vorschriften. Tafelwasser darf keinen Hinweis auf seine geografische Herkunft enthalten, da es überall hergestellt werden kann. Im Gegensatz zu Mineralwasser darf es in der Gastronomie vom Zapfhahn ausgeschenkt werden.

Leitungswasser ist nicht immer ein naturbelassenes Produkt. Oft wird es industriell hergestellt. Für die Herstellung wird meist Grundwasser und Oberflächenwasser verwendet. Hinzu kommen deutschlandweit durchschnittlich 8% Quellwasser. 30% des Leitungswassers werden im Bundesdurchschnitt aus Oberflächenwasser, wie zum Beispiel Talsperren, Flüssen und Seen, gewonnen, in die nicht selten geklärtes Abwasser eingeleitet wird. Die Bedingungen für die Erlaubnis zum Einleiten von Abwasser in Gewässer (Direkteinleitung) sind u.a. in § 57 Wasserhaushaltsgesetz extra geregelt. Um dieses Wasser genießbar zu machen, dürfen über 90 verschiedene Chemikalien und Hilfsstoffe eingesetzt werden. Die Behandlung mit Ozon und Beimischung von Chlor sind gängige Methoden zur Desinfektion. Bestimmte Substanzen wie Arzneimittel- und Hormonrückstände werden durch die chemische Aufbereitung aber nicht vollständig beseitigt. Die Trinkwasserverordnung legt die erlaubten Schadstoffgrenzwerte fest, die vom Wasserversorger regelmäßig kontrolliert werden.

Selbstverständlich gibt es Gelegenheiten und Orte, an denen ein Glas Leitungswasser den Durst löscht. Es unterscheidet sich jedoch deutlich von natürlichem unbehandelten Mineralwasser aus der Tiefe, gefiltert und geschützt durch die verschiedenen Erd- und Gesteinsschichten.

Der Vergleich: Mineralwasser vs. Leitungswasser

Manche sagen, Leitungswasser sei gleich gut wie Mineralwasser. Doch ein natürliches Mineralwasser wie EiszeitQuell gibt’s nicht aus dem Wasserhahn.

Unser Erklärfilm zeigt, wie groß die Unterschiede wirklich sind:

 

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Die Website Dialog Natürliches Mineralwasser ist eine Initiative der deutschen Mineralbrunnen.

Sie fördert den faktenbasierten, wissenschaftlich fundierten Austausch rund um das Naturprodukt Mineralwasser und setzt sich dabei auch mit den bekannten Leitungswasser-Mythen auseinander.

Die wichtigsten Unterschiede zwischen Mineralwasser und Leitungswasser werden hier klar analysiert, auch Fragen zum Thema Verpackung und Recycling oder die hygienischen Herausforderungen bei Wassersprudlern werden hier behandelt.

Kurzum: Ein Besuch ist sehr zu empfehlen!