Wo steht deutschland beim esc

Von Johannes Neudecker  14. Mai 2022 - 15:34 Uhr

Der Eurovision Song Contest bringt einmal im Jahr Musikfans aus ganz Europa sowie Australien zusammen. In diesem Jahr steht die bunte Party im Schatten des Ukraine-Krieges. Ein klarer Favorit steht schon fest - doch wo könnte Deutschland landen?

Wo steht deutschland beim esc
Malik Harris aus Deutschland kommt zu Beginn der Generalprobe für das Finale des Eurovision Song Contest (ESC) 2022 auf die Bühne. Der internationale Musikwettbewerb findet zum 66. Mal statt. Am 14.05.2022 wird im Finale der Siegertitel unter den insgesamt 40 Musikbeiträgen gewählt. Foto: Jens Büttner/dpa

Gilt als Favorit: Das Kalush Orchestra aus der Ukraine performt mit dem Titel „«Stefania»“ in der zweiten Generalprobe für das Finale des Eurovision Song Contest (ESC) 2022. Foto: Jens Büttner/dpa

Vertreter aus 25 Ländern sind an diesem Samstag ab 21 Uhr beim Finale des Eurovision Song Contests (ESC) dabei. Die 66. Ausgabe des Grand-Prix wird im norditalienischen Turin ausgetragen, nachdem die italienische Band Måneskin im vergangenen Jahr in Rotterdam mit ihrem Rocklied «Zitti e buoni» den Sieg errang. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine überschattet in diesem Jahr den Musikwettbewerb - bei dem Politik eigentlich keinen Platz haben soll, so wie sich das die Organisatoren vor über 60 Jahren einmal ausdachten.

Bei den Buchmachern steht der ukrainische Beitrag «Stefania» des Kalush Orchestras seit Wochen als klarer Favorit auf Platz eins. Das Lied ist eine Mischung aus Rap und ukrainischer Volksmusik. Gewidmet hat es Frontmann Oleh Psjuk seiner Mutter. Die Band kündigte in sozialen Medien an, die Gewinner-Trophäe bei einem Sieg für wohltätige Zwecke versteigern zu wollen. Die sechs Musiker aus dem Westen der Ukraine dürften viele solidarische Stimmen des Publikums erhalten. Bereits am Dienstag qualifizierten sie sich im ersten Halbfinale - ihr Weiterkommen galt als recht sicher.

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Deutschlands Vertreter Malik Harris wird als 13. im Anschluss an die Ukrainer auf der Bühne stehen und sein Lied «Rockstars» singen. Der Platz im Ablauf direkt nach dem Favoriten gilt als unvorteilhaft. Der 24-Jährige sah das gelassen. «Für mich ist der ESC überhaupt nicht so ein Wettbewerb», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Für ihn gehe es mehr darum, auf der Bühne zu spielen, als um die Platzierung.

Die Buchmacher rechnen seinem Popsong, in dem es um die Kindheit geht, als alle noch kleine «Rockstars» waren, kaum Chancen aus. Am Freitag lag er bei internationalen Wettanbietern auf dem letzten Platz. Im Vorjahr belegte Deutschland mit Jendrik und «I Don't Feel Hate» schon den vorletzten Platz. Schlechter schnitten damals nur die Briten ab, die in diesem Jahr mit Sam Ryder und «Space Man» zu den Kandidaten für die Top Fünf zählen.

Für die oberen Ränge werden auch die Beiträge aus Schweden (Cornelia Jakobs mit «Hold Me Closer»), Italien (Mahmood und Blanco mit «Brividi») und Spanien (Chanel mit «SloMo») gehandelt. In diesem Jahr bietet der ESC für Musikfans nicht nur knallige Bühnenshows und glitzernde Kostüme, sondern auch alles vom 80er-Technolied über einen Country-Song bis zu allen Arten von Popsongs und Balladen.

Am Ende entscheiden das Publikum und die Jury über die Platzierungen. Neben den Juroren können auch die Zuschauer zu Hause abstimmen. Sie dürfen nur nicht für ihr eigenes Land votieren. Das Erste überträgt den internationalen Gesangswettbewerb live ab 21 Uhr. Durch den Abend führt ein Moderatoren-Trio bestehend aus der italienischen Grammy-Gewinnerin und Sängerin Laura Pausini, dem britischen Sänger Mika («Grace Kelly») und Fernsehmoderator Alessandro Cattelan. Sie werden auch in der Show mit Tanz- und Musikeinlagen auftreten, ebenso wie Måneskin, die in einem Gastauftritt ihren neuen Song «Supermodel» spielen werden.

Für Pausini ist der ESC die erste Show als Moderatorin auf einer Bühne mit Publikum seit der Corona-Pandemie, wie sie am Freitag sagte. Sie wolle eine Botschaft des Friedens aussenden. «Vereinte Menschen bedeuten auch Frieden», erklärte sie.

Erstellt: 15.05.2022, 04:52 Uhr

Von: Alina Schröder

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Die beiden Halbfinals sind gelaufen, die 25 Teilnehmenden im ESC-Finale stehen fest. Auch die Startreihenfolge wurde schon bekannt gegeben. Alle Infos hier.

Turin – Das letzte Halbfinale des diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) ist gelaufen. Seit Donnerstagabend (12. Mai) steht fest, welche Künstlerinnen und Künstler im Finale ihr Land vertreten dürfen. Nach dem ersten Halbfinale am Dienstag (10. Mai) konnten sich jetzt zehn weitere Nationen von insgesamt 18 für die Endrunde am 14. Mai qualifizieren.

Weiter kam unter anderem die finnische Rockband The Rasmus mit ihrem Song „Jezebel“. Diese sind jedoch keine unbekannten: Bereits im Jahr 2003 landeten sie mit „In The Shadows“ einen internationalen Hit. Auch der schwedische Beitrag „Hold Me Closer“ von Sängerin Cornelia Jakobs, die zu den ESC-Favoriten zählt, schaffte den Einzug in die Finalshow. Ausgeschieden sind unter anderem Malta, Zypern, Israel und Irland. Das ESC-Finale kann live im TV sowie im Stream am 14. Mai verfolgt werden.

Wo steht deutschland beim esc

Beide ESC-Halbfinals sind vorbei und die Teilnehmenden im Finale stehen fest. Malik Harris wird für Deutschland als 13. nach dem Kalush Orchestra aus der Ukraine an den Start gehen. © Jens Büttner/dpa

ESC 2022: 25 Länder starten ins Finale - Das ist die Reihenfolge beim Finale in Turin

Insgesamt 25 Länder können sich über einen Startplatz im ESC-Finale 2022 in Turin freuen. Deutschland musste sich mit seinem Vertreter Malik Harris allerdings gar nicht erst qualifizieren. Zusammen mit Frankreich, Großbritannien, Spanien und dem jeweiligen Gastgeberland, in diesem Jahr Italien, bildet es die sogenannten „Big Five“. Diese sind jedes Jahr fest für das Finale gesetzt.

Deutschland erwischt in der Startreihenfolge allerdings einen Unglücks-Platz: Am kommenden Samstag (14. Mai) wird Malik Harris als 13. auf die Bühne treten und hat damit nicht nur eine Unglückszahl als Startnummer, sondern ist auch direkt hinter dem deutlichen Favoriten aus der Ukraine, dem Kalush Orchestra. Aber auch auf den Plätzen davor finden sich einige Highlights wieder, beispielsweise Norwegen, Italien und die Niederlande. Estland bildet das Schusslicht der 25 Teilnehmenden. Das ist die komplette Startreihenfolge für das ESC-Finale:

  • 1. Tschechische Republik: We Are Domi - „Lights Off“
  • 2. Rumänien: WRS - „Llámame“
  • 3. Portugal: Maro - „Saudade, saudade“
  • 4. Finnland: The Rasmus - „Jezebel“
  • 5. Schweiz: Marius Baer - „Boys do cry“
  • 6. Frankreich: Alvan & Ahez – „Fulenn“
  • 7. Norwegen: Subwoolfer – „Give That Wolf a Banana“
  • 8. Armenien: Rosa Linn – „Snap“
  • 9. Italien: Mahmood & BLANCO – „Brividi“
  • 10. Spanien: Chanel – „SloMo“
  • 11. Niederlande: S10 – „De Diepte“
  • 12. Ukraine: Kalush Orchestra – „Stefania“
  • 13. Deutschland: Malik Harris – „Rockstars“
  • 14. Litauen: Monika Liu – „Sentimentai“
  • 15. Aserbaidschan: Nadir Rustamli – „Fade to Black“
  • 16. Belgien: Jérémie Makiese – „Miss You“
  • 17. Griechenland: Amanda Tenfjord – „Die Together“
  • 18. Island: Systur – „Með Hækkandi Sól“
  • 19. Moldau: Zdob şi Zdub & Advahov Brothers – „Trenulețul“
  • 20. Schweden: Cornelia Jakobs – „Hold Me Closer“
  • 21. Australien: Sheldon Riley – „Not the Same“
  • 22. Großbritannien: Sam Ryder – „Space Man“
  • 23. Polen: Ochman – „River“
  • 24. Serbien: Konstrakta – „In corpore sano“
  • 25. Estland: Stefan – „Hope“

ESC-Finale am Samstag (14. Mai): Favorit Ukraine startet auf Platz 12

Die Gruppe Kalush Orchestra mit ihrem Lied „Stefania“, die für die Ukraine als Nummer zwölf an den Start gehen, qualifizierte sich bereits im ersten Halbfinale. Die sechsköpfige Band galt schon im Vorhinein als Favorit auf den Sieg des Eurovision Song Contests. Bei den Buchmachern steht sie weiterhin auf Platz eins.

Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler zeigten bereits im ersten Halbfinale ihre Solidarität mit der Ukraine aufgrund des dort herrschenden Kriegs. Trotz allem soll das ESC-Finale unpolitisch bleiben, sagen Organisatoren. Bei einem Sieg kündigte die Ukraine an, trotz des andauernden russischen Angriffskriegs den ESC 2023 dann auch in ihrer Heimat austragen zu wollen. (as/dpa)