Was ist der unterschied zwischen maracuja und passionsfrucht

Die meisten der über 530 Unterarten aus der Gattung der Passionsblumen (Passiflora) wachsen mit kletternden Ranken, die sich unterschiedlich stark zu Sträuchern und Bäumen verholzen. Die meisten Sorten der Passionsfrucht stammen ursprünglich aus Süd- und Nordamerika, allerdings gibt es auch einige Arten mit Abstammung aus Australien und von entlegenen Orten wie Madagaskar. Ihren an die Passions Christi erinnernden Namen erhielten die Pflanzen mit ihren charakteristischen Blüten zur Zeit der Missionierung Südamerikas, als Missionare in den verschiedenen Teilen der Blüten Symbole für die Passion Christi zu erkennen glaubten. Während die Früchte von aufgrund ihrer Blüten beliebten Zuchtsorten wie denjenigen aus der Untergattung Decaloba ungenießbar oder auch giftig sein können, erfreuen sich die meisten Passionsfruchtsorten großer Beliebtheit als Frischobst und Fruchtsaft.

Bei den hierzulande im Handel meist unter dem Namen Passionsfrucht vertriebenen Früchten handelt es sich in der Regel um die Früchte der Pflanzengattung der sogenannten Purpurgranadilla. Diese ähnelt in Form und Größe einem Ei, weißt aber eine glatte und purpurfarben glänzende Schale auf. Botanisch gesehen handelt es sich zwar um Beeren, gegessen wird aber eigentlich nur der aus Kernen und anhaftendem Fruchtfleisch bestehende Inhalt der aufgeschnittenen Früchte. Oftmals heißt es, dass eine stark schrumpelige Schale bei den purpur gefärbten Passionsfrüchten den optimalen Reifegrad anzeigen würde. Sie können aber auch eine Passionsfrucht mit glatter Haut problemlos verzehren, diese wird nur einen etwas saureren Geschmack aufweisen als stark schrumpelige und damit in der Reifung weiter fortgeschrittene Früchte.

Auf vielen Saftflaschen ist auf dem Etikett neben der Bezeichnung Maracuja seit Jahrzehnten eine aufgeschnittene Passionsfrucht mit purpur gefärbter Schale abgebildet. Eigentlich ist das aber nicht ganz korrekt, werden doch als Maracuja in der Regel eher die gelb bis orange gefärbten Passionsfrüchte bezeichnet. Diese verfügen auch im fortgeschrittenen Zustand der Reifung über eine relativ druckfeste Schale, sie sind aber ansonsten in Form und Größe den purpur gefärbten Vertretern der Art nicht unähnlich. Die Gelbe Granadilla wird manchmal etwas größer und ist geschmacklich oft nicht ganz mit den purpur gefärbten Früchten der Passiflora edulis vergleichbar. Deshalb werden diese im Handel nur selten als Frischobst angeboten und landen weitaus häufiger in der Saftpresse.

Der geschmackliche Unterschied zwischen Passionsfrucht und Maracuja

Grundsätzlich ist der geschmackliche Unterschied zwischen den Früchten beider Unterarten der Passionsblumen nicht sehr groß, auch wenn diese nicht ganz gleich sind. Gleich ist aber bei beiden Arten das Prinzip, dass Kerne und Fruchtfleisch zusammen und in der Regel mit dem Löffel gegessen werden. Weitere Verwendungsmöglichkeiten bieten sich:

  • als Fruchtgarnierung für Eisbecher
  • als Belegobst für Kuchen wie die Pawlowa
  • als pürierter Bestandteil für Smoothies

Tipps & Tricks

Im Handel werden Passionsfrucht und Maracuja oft wechselseitig unter beiden Bezeichnungen angeboten. Beide Sorten eignen sich grundsätzlich etwa gleich gut für den direkten Verzehr und die Verarbeitung in der Küche.

WK

Text: Alexander Hallsteiner

Die Passionsfrucht stammt ursprünglich aus den tropischen Gebieten Mittel- und Südamerikas, wird mittlerweile aber auch auf anderen Kontinenten angebaut. Die Pflanze, die die Passionsfrüchte hervorbringt, heißt Passiflora und kommt in weit über 400 verschiedenen Arten vor. 

Diese besonderen Eigenschaften hat die Passionsfrucht 

Bei der Passionsfrucht handelt es sich um die rund geformte Frucht – eigentlich sogar Beere – der Kletterpflanze Passiflora edulis. Die exotische, meist dunkel lila gefärbte Passionsfrucht kann man leicht mit der Maracuja verwechseln. Die beiden Früchte unterscheiden sich allerdings. So ist die Passionsfrucht kleiner und nicht so eiförmig wie die Maracuja. Im Geschmack ist die Passionsfrucht süßer. Sie wird daher auch gerne pur aus der Schale gelöffelt. Spanier hielten die Frucht irrtümlicherweise für eine Art Granatapfel und gaben ihr deshalb zunächst den Namen Granadilla. So lautet auch heute noch der Fachbegriff für die vielen verschiedenen Sorten der Passionsfrucht. Sie schmeckt süßlich und leicht bitter. Auch die internationalen Küchen hat die Passionsfrucht mittlerweile erobert und ist dort nicht mehr wegzudenken. 

Passionsfrucht vs. Maracuja: was sind die Unterschiede?

Achtung, Verwechslungsgefahr! Nicht nur, weil die Passionsfrucht und die Maracuja botanisch betrachtet die gleiche Herkunftsfamilie haben, werden ihre Bezeichnungen im allgemeinen Sprachgebrauch gerne synonym verwendet. Dabei gibt es genug Unterscheidungsmerkmale, wie sich die fruchtigen Verwandten voneinander abgrenzen lassen. Wir verraten, welche das sind und wieso es immer mal wieder zu Verwechslungen kommt.

Äußerliche Unterschiede

Die Schale der Passionsfrucht ist bei Vollreife leicht schrumpelig – im Gegensatz zur Hülle der Maracuja. Die glatte Frucht hat zudem eine gelbe bis hellgrüne Schale, ist oval geformt und mit ihrem Volumen von etwa einem Hühnerei fast doppelt so groß wie die Passionsfrucht. Letztere kommt im dunkelroten bis violetten Kleid daher. Das macht sie deutlich auffälliger als die helle Maracuja. Deshalb taucht die meist runde Passionsfrucht stellvertretend auf den Verpackungen von Maracujasaft auf – obwohl das eigentlich nicht korrekt ist. Dabei ist die Sache zumindest dem Namen nach ganz einfach: Wegen ihrer äußerlichen Unterschiede wird die Passionsfrucht auch Purpurgranadilla und die Maracuja Gelbe Granadilla genannt.

Geschmackliche Unterschiede

Ein bisschen süß, ein bisschen sauer: die Geschmäcker von der Passionsfrucht und der Maracuja gehen in eine ähnliche Richtung. Bei Maracujas überwiegt in der Regel jedoch die säuerliche Note. Sie hat außerdem ein etwas festeres Fruchtfleisch und wird bevorzugt zur Weiterverarbeitung verwendet – zum Beispiel für Saft, aber auch als Fruchtmus für Torten und Desserts. So bildet die starke Säure ein reizvolles Gegengewicht zu süßen Cremes und Co. Die Passionsfrucht eignet sich mit ihrer stärkeren Süße perfekt dafür, direkt aus der Schale gelöffelt zu werden. Beiden gemein ist das geleeartige Innere, in dem dunkle, knusprige Kerne schlummern.

Erfahre mehr zur Passionsfrucht im Lebensmitteltipp-Video von Dr. Alexa Iwan.

Botanische Einordnung und Herkunft

Gegen diese Kletterpflanze ist kein Kraut gewachsen: Die Triebe der Passiflora edulis messen eine Länge von bis zu zehn Metern und zählen damit zu den Lianen. Einen Wettbewerb könnte die Meisterin im Ranken auch mit ihren prächtigen Blüten gewinnen. Die Schönheiten strahlen in verschiedenen Fliedernuancen. Dazu kommt ein betörender Duft, für den sie nicht nur in ihrer südamerikanischen Heimat bekannt ist. Erfahre hier die wichtigsten Fakten über ihre botanische Einordnung, ihre Herkunft und Anpflanzungsgebiete.

Botanik

Unglaubliche 500 Arten und mehr zählt die Gattung der Passionsblumen. Nur die wenigsten davon bringen wirklich schmackhafte Früchte hervor, einige wenige sind für den Menschen sogar giftig. Die Passionsfrucht zählt du den essbaren. Sie bildet sich aus den sechs bis acht Zentimeter großen Blüten der Pflanze heraus. Missionare in Lateinamerika meinten, in ihnen die Leidensgeschichte Christi, die sogenannte Passion, zu erkennen. So erinnerten sie die charakteristischen Kronblätter an die Dornenkrone und die Staubblätter an seine Wunden – was letztendlich zur Namensbildung beitrug. Was viele nicht wissen: Bei den 3,5 bis fünf Zentimeter kleinen, runden bis rundovalen Passionsfrüchten handelt es sich streng genommen um Beeren. Anfangs ist die Schale noch glatt und grünbräunlich, mit zunehmendem Reifegrad trocknet sie ein, wird ledrig und violettbraun. Bemerkenswert ist auch ihr Inneres: Dort tummeln sich über 200 dunkelbraune bis schwarze Samenkerne. Sie sind essbar und können zusammen mit der süßsäuerlich schmeckenden Pulpe verzehrt werden.

Herkunft, Verbreitung und Anpflanzungsgebiete

Das Amazonasgebiet rund um Brasilien, Paraguay und dem nördlichen Argentinien ist die ursprüngliche Heimat der Passiflora edulis. Wegen des herrlichen Geschmacks ihrer Früchte wurde sie auch über die Landesgrenzen hinaus kultiviert und kam schließlich mit den Jesuiten nach Europa. Mittlerweile ist die Passionsfrucht weltweit in den Tropen und Subtropen heimisch.

Wann hat die Passionsfrucht Saison?

Die Passionsfrucht kommt ganzjährig zu uns, weil die Erntezeiten rund um den Globus verteilt sind. Allerdings ist die Hauptsaison von Juni bis Februar. Indien, Hawaii und Südamerika sind drei der Ernteländer. Weitere Anbaugebiete sind Südafrika und Thailand.

Wozu kann die Passionsfrucht verwendet werden?

Ist die Schale der Passionsfrucht schon leicht schrumpelig, ist sie reif und hat das beste Aroma. Die Passionsfrucht schmeckt im Obstsalat, aber auch als Eis, Sorbet, Saft und Dessert. Sie ist auch pur zum Auslöffeln sehr beliebt. Aus den Samen der Passionsfrucht wird Öl zur Weiterverarbeitung in kosmetischen Artikeln gewonnen. Weiterhin werden die Blütenblätter gerne als Beruhigungsmittel und gegen Entzündungen aller Art verwendet.

Frische Passionsfrüchte essen – so geht’s

Die Frucht mit einem scharfen Messer halbieren und loslöffeln! Passionsfrüchte lassen sich genauso leicht direkt aus der Schale verzehren wie Kiwis – samt Kernen übrigens. Willst du das süßlich-frische Fruchtfleisch lieber auf deinen Frühstücksquark geben oder es beispielsweise in Soßen, Suppen, Marinaden und Dressings weiterverarbeiten, gehst du genauso vor. Schneide das Obst mittig durch und schabe die Hälften mit einem Löffel aus. Überrascht dich die starke Säure? Dann war die Passionsfrucht vermutlich noch nicht richtig reif. Den perfekten Reifegrad erkennst du daran, dass die Schale dunkellila, fast braun und leicht schrumpelig ist. Dann ist die Exotin besonders süß und bringt das meiste Aroma mit. Es nimmt wieder ab und kann vergoren schmecken, sobald die Frucht überreif wird und schließlich verdirbt. Achte beim Kauf darauf, dass die Schale noch nicht stark runzelt.

Passionsfrucht in Desserts

Mit ihrer sommerlichen Frische und dem feinen süßen Aroma runden Passionsfrüchte deinen Obstsalat geschmacklich ab, machen sich wunderbar in Joghurt- und Quarkspeisen, zu Eis oder als Fruchtmus auf Kuchen und Torten. Aber auch als Marmelade oder Fruchtaufstrich lässt sich die kleine Schwester der Maracuja wunderbar verarbeiten. Manchen stören die auffälligen schwarzen Kerne optisch. Geht es dir ähnlich, drücke das Fruchtfleisch vor der Weiterverarbeitung einfach durch ein Sieb. Alternativ kannst du es auch im Mixer fein pürieren.

Passionsfrucht in Säften

Der Saft der Maracuja bringt so viel Säure mit, dass er am liebsten mit anderen Säften kombiniert wird. Der von der Passionsfrucht schmeckt durch die betonte Süße auch pur herrlich. Smoothie und Shakes kannst du damit aromatisch verfeinern. Mit Sprudelwasser und Eiswürfeln wird der Saft zur exotischen Fruchtschorle, mit einem Schuss Spirituosen zu einem Cocktail, der dich in Urlaubsstimmung versetzt. Oder du stellst aus dem Saft der Passionsfrucht einen köstlichen Sirup her – auch dafür eignet er sich perfekt. Um den Saft zu gewinnen, kannst du die halbierten Früchte mithilfe einer Zitronenpresse auspressen. Hast du gerade keine zur Hand, nimm einfach ein engmaschiges Sieb und streiche das Fruchtfleisch hindurch.

Tipps zum Kauf und für die Lagerung von Passionsfrüchten

Die Passionsfrucht sollte nur reif, also im besten Fall dunkel lila und etwas schrumpelig gekauft werden, da sie anders als beispielsweise Bananen, fast nicht mehr nachreift. Bei Zimmertemperatur kann die Passionsfrucht leicht austrocknen, daher ist es ratsam, reife Früchte im Kühlschrank zu lagern. Dort lassen sie sich ein paar Wochen aufbewahren.

Tipps & Tricks für die Lagerung von frischen Passionsfrüchten:

  • Im Kühlschrank fühlen sich die Exoten auf Dauer am wohlsten. Dort können sie locker eine bis zwei Wochen ausharren, unter Umständen sogar drei.
  • Beim Einkauf ist die Tropenfrucht noch leicht grün hinter den Ohren? Passionsfrüchte reifen nach der Ernte nach. Lagere die Exoten dafür einfach ein paar Tage bei Raumtemperatur.
  • Soll es noch flotter gehen, lege ein paar Äpfel in die Nähe. Sie geben das Gas Ethylen ab – es beschleunigt den Reifeprozess der Passionsfrucht.
  • Mache den Gewichtscheck: Hat die Frucht eine stark schrumpelige Schale und fühlt sich extrem leicht an? Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass sie im Inneren bereits ausgetrocknet ist.

Passionsfrucht einfrieren

Ist die Passionsfrucht einmal angeschnitten, solltest du das Fruchtfleisch sofort verzehren oder weiterverarbeiten, da es sonst austrocknet. Um den Geschmack von Sommer, Palmen und einem Cocktail am Strand noch etwas länger zu konservieren, kannst du die Passionsfrüchte einfrieren. Dafür löst du mit einem Löffel zunächst das Fruchtfleisch aus der Schale, gibst es in einen Mixer und füllst das fein pürierte Mus in einen Eiswürfelbehälter. Bis zu zwölf Monate lassen sich die fruchtigen Würfel im Gefrierfach aufbewahren – und portionsweise wieder herausholen, zum Beispiel als Aromakick für deinen Obstshake. Köstlich schmecken die Eiswürfel auch in einem Glas Wasser, Prosecco oder einer Bowle.

Das steckt in der Passionsfrucht

Die Passionsfrucht enthält wichtige Vitamine und Mineralstoffe.

kcal: 63 kcal

Kohlenhydrate: 9.5 g

Eiweiß: 2.4 g

Fett: 0.4 g

Vitamin A: 108 µg

Vitamin B1: 0.02 mg

Vitamin B2: 0.1 mg

Vitamin B6: 0.4 mg

Vitamin C: 20 mg

Vitamin E: 0.4 mg

Calcium: 16 mg

Eisen: 1.1 mg

Kalium: 267 mg

Magnesium: 39 mg

Natrium: 28 mg

Sind Passionsfrüchte gesund?

Die Passionsfrucht wird gerne als Superfood betitelt. Superlecker schmeckt sie auf alle Fälle! Auch was ihren Gehalt an Vitaminen und Ballaststoffen angeht, ist die tropische Exotin gut dabei – aber nicht so super, wie du vielleicht denkst. Der Knackpunkt: Eine Frucht bringt im Schnitt nur 20 Gramm essbaren Fruchtanteil mit, Angaben zu Vitaminen und Ballaststoffen beziehen sich jedoch immer auf 100 Gramm. Du müsstest also einige Passionsfrüchte verschlingen, um auf diese Werte zu kommen. Mit anderem Obst und natürlich auch Gemüse deckst du deinen Bedarf an Vitaminen und Co. unter Umständen schneller – und günstiger.

Vitamine und Ballaststoffe

Auch wenn Passionsfrüchte allein durch ihren geringen Fruchtanteil keine Großlieferantinnen für Vitamine und Ballaststoffe sein können, haben sie doch einiges zu bieten.

Das steckt in der Passionsfrucht:

  • Enthaltene B-Vitamine Riboflavin (Vitamin B2) und Niacin (Vitamin B3) können den Energie- und Proteinstoffwechsel unterstützen.
  • Die Passionsfrucht bringt etwas über 100 Mikrogramm Vitamin A pro 100 Gramm mit. Vitamin A kann positiv auf Haut, Schleimhäute und Augen wirken.
  • 20 Milligramm Vitamin C verteilen sich auf 100 Gramm Passionsfrucht. Dem Vitamin wird nachgesagt, ein Booster fürs Immunsystem zu sein. Außerdem fördert es die Aufnahme von Eisen im Körper. Wenn man sich den Tagesbedarf von 110 Milligramm für Männer und 95 Milligramm für Frauen anschaut, ist der Anteil allerdings nicht wahnsinnig hoch.
  • Die Kerne der Frucht dienen dem Körper als Ballaststoffe. Diese fördern üblicherweise die Verdauung.

Gehalt an Antioxidantien

In ihrer Zusammensetzung sind sich die Passionsfrucht und ihre große Schwester, die Maracuja, recht ähnlich. So sollen beide im gelben Fruchtfleisch den sekundären Pflanzenstoff Beta-Carotin enthalten. Ihm werden antioxidative Eigenschaften zugeschrieben. So trägt Beta-Carotin unter anderem zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.

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