Was ist das Besondere am Wiener Staatsoper?

Das Wiener Staatsopernorchester ist in seiner Klangkultur wie auch in seiner Struktur ein einzigartiger Klangkörper. Es steht in einer engen, besonderen Beziehung zu den Wiener Philharmonikern, denn die Musikerinnen und Musiker verkörpern in (fast vollständiger) Personalunion sowohl das 148-köpfige Staatsopernorchester als auch die private Vereinigung Wiener Philharmoniker. In der Wiener Staatsoper sowie bei offiziellen Staatsoperngastspielen tritt das Orchester als Wiener Staatsopernorchester auf, bei allen symphonischen Aktivitäten wie auch als Opernorchester bei den Salzburger Festspielen als Wiener Philharmoniker. Diese „Symbiose“ zwischen Wiener Philharmonikern und der Wiener Staatsoper, die nunmehr seit über 150 Jahren währt, ermöglicht beiden Partnern große Vorteile. Denn das Haus am Ring profitiert künstlerisch vom exzellenten musikalischen Niveau der Wiener Philharmoniker, das in jährlich bis zu 100 Konzerten weltweit unter den namhaftesten Dirigenten stets aufs Neue unter Beweis gestellt wird wie auch von den zahlreichen Auftritten der philharmonischen Kammermusikensembles. Auf der anderen Seite erhält der philharmonische Klangkörper wichtige Impulse aus der Tätigkeit im Orchestergraben der Wiener Staatsoper – das an rund 300 Tagen im Jahr in über 50 Opern- und Ballettwerken: Das Zusammenwirken des Orchesters mit den besten internationalen Sängerinnen und Sängern, die besondere Akustik des Hauses am Ring sowie das große, sich laufend ändernde Repertoire der Wiener Staatsoper sorgen für eine laufende künstlerische Bereicherung. Das Besondere dieses Klangkörpers liegt weiters darin, dass er sich beiden Sparten – also Konzert und Musiktheater – in gleichem Maß widmet und nicht, wie die meisten anderen Orchester, nur einer. Bei der Aufnahme in den Klangkörper gelten strenge Kriterien. Nur wer sich im internationalen Probespiel, das im Gustav Mahler-Saal der Wiener Staatsoper stattfindet, gegen die Mitbewerber durchzusetzen und die Jury (die aus Mitgliedern des Orchesters sowie einem Vertreter der Staatsoperndirektion besteht) zu überzeugen versteht, wird ins Wiener Staatsopernorchester aufgenommen. Nach bestandener Probezeit wird über die Aufnahme der Musikerin bzw. des Musikers in den Verein der Wiener Philharmoniker entschieden. Dabei steht bei Weitem nicht nur das technische Vermögen des Musikers im Fokus, sondern vor allem auch die musikalische Gestaltungskraft. Gerade für das Wiener Staatsopernorchester ist die kontinuierliche Pflege sowie die Weitergabe der weltberühmten „Wiener“ Klangkultur von größter Bedeutung. Diese wird sowohl durch Spieltechnik und Artikulation, als auch durch ein besonderes Instrumentarium (z.B. Wiener Oboen oder Hörner) gesichert. Zahlreiche herausragende Dirigentenpersönlichkeiten, die eine enge Beziehung mit den Wiener Philharmoniker verband, hatten auch Leitungsfunktionen an der Wiener Staatsoper; so etwa Gustav Mahler, Felix von Weingartner, Richard Strauss, Clemens Krauss, Karl Böhm, Herbert von Karajan oder Lorin Maazel als Direktoren, Claudio Abbado, Seiji Ozawa (Musikdirektoren der Wiener Staatsoper) oder Franz Welser-Möst (Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper). Seit der 2020/21 Saison ist Philippe Jordan der Musikdirektor der Wiener Staatsoper. Eine weitere Verknüpfung zwischen der Wiener Staatsoper und den Wiener Philharmonikern findet durch den Zyklus „Philharmonische Kammermusik“ im Gustav Mahler-Saal der Wiener Staatsoper statt. An zehn Terminen pro Spielzeit treten dabei Mitglieder des Orchesters in unterschiedlichen Ensembles – vom Trio bis zum Nonett – mit wechselnden Kammermusikprogrammen vor ihr Publikum.

2012 wurde(n) das Wiener Staatsopernorchester / die Wiener Philharmoniker als Kollektiv zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper ernannt.

Die Staatsoper ist ein kulturelles Wahrzeichen Wiens. Sie zählt zu den wichtigsten Opernhäusern der Welt und bildet den festlichen Rahmen für den Opernball.

Überall in der Innenstadt ist die reiche Geschichte Wiens spürbar, besonders die imperiale Vergangenheit liegt in der Luft. Eines der imposantesten Gebäude ist die Wiener Staatsoper, die den Beinamen „Das Erste Haus am Ring“ trägt. Sie ist ein Herzstück der an Kultur so reichen, inspirierenden Stadt. Auf Besucher übt sie eine magnetische Anziehungskraft aus. Auch auf Künstler trifft das zu: Die berühmtesten Opernstimmen haben in der Staatsoper in legendären Inszenierungen gesungen und Musikgeschichte geschrieben.

Der Neorenaissance-Bau ist eine Oper der Superlative. Die Staatsoper zählt zu den bedeutendsten Opernhäusern der Welt, hat das umfangreichste Repertoire von allen und ist mit einem Fassungsraum von 2.276 Personen auch eine der größten Bühnen. Noch mehr Besucher zieht sie beim Opernball an, dem jährlichen Höhepunkt des gesellschaftlichen Lebens in Österreich.

  • Was ist das Besondere am Wiener Staatsoper?
    Sightseeing Oper Wien

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  • Was ist das Besondere am Wiener Staatsoper?
    Oper, Wien

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  • Was ist das Besondere am Wiener Staatsoper?
    Oper: Wiener Staatsballett, Erste SolotänzerInnen, Maria Yakovleva und Kirill Kourlaev

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  • Was ist das Besondere am Wiener Staatsoper?

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Visionäre Direktoren haben die Staatsoper zu einem der weltweit führenden Opernhäuser gemacht. Dieser Ruf wurde um 1900 durch Gustav Mahler begründet. Der Komponist leitete das Haus nicht nur, er bürgte gleichzeitig als Opernregisseur und Dirigent in einer Person für höchste musikalische Qualität. Eine weitere Glanzzeit der Wiener Oper waren die Jahre 1919 bis 1924, als Richard Strauss gemeinsam mit Franz Schalk an der Spitze des Hauses stand.

Herbert von Karajan führte in seiner Direktion (1956–1964) das Prinzip ein, Opern ausschließlich in der Originalsprache aufzuführen. Spätestens damit wurde Wien zu einer Weltstadt der Oper. Lange war das Haus am Ring eine Männerbastion. Am 8. Dezember 2019 erlebte Olga Neuwirths „Orlando“ als erste von einer Frau komponierte, abendfüllende Oper ihre Premiere.

Die Staatsoper ist ein wandelbares Haus, das neben Opern – klassisch und modern – auch anderen Kunstformen und Veranstaltungen eine glanzvolle Bühne bietet. Die Ballettabende mit dem Wiener Staatsballett sind für Freunde des klassischen Tanzes ein Hochgenuss. Mit dem Opernball findet auch der Höhepunkt des gesellschaftlichen Lebens in Österreich in der Staatsoper statt.

Junge Gäste kommen ebenfalls auf ihre Kosten. „Die Zauberflöte für Kinder“ vermittelt ihnen am Tag nach dem Opernball auf spielerische Weise das Erlebnis Musiktheater. Während der spielfreien Zeit im Sommer schließlich machen im Rahmen des Jazz-Fest Wien internationale Größen des Jazz und Soul in der Staatsoper ihre Aufwartung.

Was ist das Besondere am Wiener Staatsoper?

Wiener Opernball

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Acht Jahre nahm die Erbauung der Staatsoper an der Ringstraße in Anspruch. Die Pläne im Stil der Neorenaissance stammten von August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll. Damals wurden die Architekten angefeindet und ihre Pläne als „Königgrätz der Baukunst“ bezeichnet. Tragischerweise sollte keiner der beiden die Vollendung des Baus erleben. Van der Nüll beging Selbstmord, Sicardsburg erlag kurz darauf einem Herzinfarkt.

Heute ist das Gebäude ein kulturelles Wahrzeichen von Wien. Neben dem Äußeren sind auch die „inneren Werte“ beeindruckend: Über allem strahlt der große Luster im Zuschauerraum mit drei Tonnen Kristallglas und 1.100 Glühbirnen.

Für eine Nacht im Jahr wird die Staatsoper zum schönsten Ballsaal der Welt. Der Termin des Wiener Opernballs ist traditionell der letzte Donnerstag vor dem Aschermittwoch. Internationale Gäste aus Kultur, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft machen die Veranstaltung zu einem gesellschaftlichen Großereignis. Im Mittelpunkt des Ballgeschehens stehen aber auch die Künstler der Staatsoper, die mit ihren Gesangseinlagen die Lust an der Oper wecken.

Für den Besuch des Opernballs muss man sich keine sündhaft teure Loge leisten. Es gibt auch Eintrittskarten zu erschwinglichen Preisen. Die Tickets sind sehr begehrt, der Ball ist jedes Jahr binnen kürzester Zeit ausverkauft. 5.150 Ballgäste finden in der Oper Platz, rund 2,5 Millionen Zuseher verfolgen das Geschehen via Fernsehen, 144 junge Debütantenpaare sorgen für die festliche Eröffnung.

Was ist das Besondere am Wiener Staatsoper?

Wiener Opernball

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950 Menschen sorgen dafür, dass der Opernbetrieb reibungslos abläuft. Mindestens 16 Stunden pro Tag herrscht im Haus Hochbetrieb. Frühmorgens wird die Bühne der Produktion des Vorabends abgebaut, danach erfolgt der Aufbau der Kulissen für die Proben am Nachmittag. Und am Abend muss alles für die Vorstellung hergerichtet werden.

Die insgesamt 200 Bühnenarbeiter sind hinter dem Vorhang manchmal bis zur letzten Minute beschäftigt, wenn vorne bereits die ersten Takte der Ouvertüre erklingen. Das ist nur ein Beruf von vielen in der Oper. Vom Souffleur, der den Sängern bei Texthängern hilft, über die Garderobenfrau und den Portier, der über alles im Haus Bescheid weiß, bis zum Kantinenpersonal – sie alle sind wichtige Teile im Räderwerk Staatsoper.

Kulturhungrige haben auch beim Essen hohe Ansprüche und guten Geschmack. Direkt auf der Rückseite der Staatsoper liegt das Hotel Sacher. Ein Stück der weltberühmten Sachertorte sollte man auf jeden Fall probieren. Das Restaurant des Hauses wiederum lockt mit zeitloser Eleganz – das betrifft das gediegene Ambiente und die servierten Klassiker der Wiener Küche.

Eine interessante Alternative stellt das Café Mozart dar, das zu den traditionellen Wiener Kaffeehäusern zählt. Der berühmteste Würstelstand der Stadt findet sich bei der Albertina: Hier lassen viele Besucher den Opernball mit einem deftigen Genuss ausklingen. Ein paar Schritte weiter ist im Burggarten das Palmenhaus vor allem im Sommer ein beliebter Treffpunkt.

  • Die Wiener Philharmoniker – schon der Klang des Namens ist Musik. Wo das weltberühmte Orchester spielt, sind die Menschen in höchsten Tönen begeistert und berührt.

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  • „Wien, Wien, nur du allein, sollst stets die Stadt meiner Träume sein…“. Diese musikalische Poesie spricht die Sehnsüchte vieler Menschen an, die Welthauptstadt der Musik einmal besuchen zu können.

    So klingt Wien

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    Wiener Musikverein

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