Wann und wo wurde napoleon geboren

Er gilt noch heute als Vorbild militärischer Taktiken – Napoleon Bonaparte (französisch: Napoléon Bonaparte). Aus dem niedrigen Adel geboren, stieg er zum Kaiser Frankreichs auf. Wie konnte dieser Aufstieg gelingen und was machte Napoleon aus? Das erfährst Du hier!

Napoleon Bonaparte – Zusammenfassung

In erster Linie ist Napoleon Bonaparte im Hintergrund der Französischen Revolution zu betrachten. Denn seine Erfolgsgeschichte begann mit dem Ende der Französischen Revolution, als er 1799 zum Konsul ernannt wurde.

Deshalb ist hier noch einmal eine kurze Erinnerung zu den Geschehnissen der Französischen Revolution:

  • 1. Phase – Zeit vor der Revolution (17891791) :

    • Frankreich war verschuldet und die Bürger*innen wurden durch Ludwig 16. unterdrückt.

    • Die Bürger*innen forderten mehr Rechte und revoltierten.

    • 1791 trat eine neue Verfassung in Kraft – Frankreich wurde zur konstitutionellen Monarchie mit Parlament.

  • 2. Phase – Ende der Monarchie (17921794):

    • Die Jakobiner forderten unter Maximilien Robespierre die Absetzung des Königs.

    • 1793 wurde Ludwig 16. hingerichtet und die Republik ausgerufen – es folgte die Schreckensherrschaft.

    • 1794 wurde Robespierre hingerichtet und die Schreckensherrschaft beendet.

  • 3. Phase – Weg zur Republik (17951799):

    • Es folgte die Herrschaft des Direktoriums ab 1795.

    • Unzufriedenheit machte sich im Volk breit, da die wirtschaftliche und politische Lage sich nicht verbesserte.

    • 1799 erfolgte Napoleons Staatsstreich des Direktoriums und er wurde zum Konsul ernannt

Napoleon Bonaparte – Lebenslauf

Damit Du Dir nun vorstellen kannst, wie Napoleon es so weit brachte, fangen wir hier erst mal von vorne an: Der Mann, den Du heute meist nur als Napoleon kennst, wurde am 15. August 1769 in Ajaccio auf der Insel Korsika als zweites Kind von Carlo Buonaparte und Letizia Ramolino geboren.

Korsika wurde 1768 von der Republik Genua an Frankreich verkauft. Doch eigentlich kämpfte die Insel für ihre Unabhängigkeit.

Sein Geburtsname war eigentlich die italienische Schreibweise Napoleone Bounaparte, denn seine Eltern stammten beide aus dem italienischen Kleinadel. Sein Vater war Richter und kämpfte zunächst für die korsische Unabhängigkeit, akzeptierte später aber, dass Korsika nun zu Frankreich gehörte.

Napoleon Bonaparte – Ausbildung

Für Napoleon sahen seine Eltern eine militärische Laufbahn vor. Deshalb besuchte er ab 1779 die Kadettenschule von Brienne und ab 1784 die Militärschule École roxale militaire, die er 1785 als Offizier abschloss.

Napoleon Bonaparte – Weg zur Macht

Nach der Militärschule konnte Napoleon seine militärischen Künste während der Französischen Revolution unter Beweis stellen. Dabei befürwortete er die Revolution, er schloss sich sogar den Jakobinern an. Durch seine militärischen Geschicke stieg er schnell in den Dienstgraden auf. Doch er verfolgte auch einen Hintergedanken – durch die Unruhen der Revolution wollte er Korsikas Unabhängigkeit voranbringen. Es kam jedoch nicht zur korsischen Unabhängigkeit und seine Familie musste sogar von Korsika fliehen, da ihm die Mitschuld für die gescheiterte Unabhängigkeit gegeben wurde.

Zudem wurde er nach Robespierres Enthauptung kurzzeitig inhaftiert aufgrund seiner Nähe zu den Jakobinern. Danach wollte er seine militärische und politische Karriere wieder in Gang bringen und suchte die Nähe zu den Machthabern des Direktoriums. Nachdem es im Dezember 1795 zu erneuten Aufständen in Paris gekommen war, gelang es Napoleon diese einzudämmen. Als Dank wurde er zum General befördert.

Das Direktorium war die letzte Regierungsform während der Französischen Revolution. Es trat 1795 in Kraft und bestand aus fünf Mitgliedern, die auch Direktorium genannt wurden.

Kurz darauf, am 9. März 1796 heiratete er Joséphine de Beauharnais. Seine Frau hatte enge Kontakte zur Pariser Gesellschaft, dadurch stieg Napoleons politischer Einfluss.

Im Zuge des Ersten Koalitionskrieges wurde Napoleon das Kommando über den Italienfeldzug (1796–1797) gegeben. Es gelang ihm, italienische Gebiete für Frankreich einzunehmen und sein Ansehen in der Bevölkerung stieg. Er wurde als Volksheld gefeiert. Die Begeisterung vom Volk für Napoleon ließ auch nicht nach, als er im Oktober 1799 erfolglos von seinem Feldzug aus Ägypten wiederkehrte.

Ausführliche Infos zu den Koalitionskriegen findest Du in einem separaten Artikel.

Währenddessen stieg die Unzufriedenheit mit dem Direktorium – es war korrupt und Frankreichs wirtschaftliche Lage instabil. Innerhalb des Direktoriums machten sich Pläne breit, einen Staatsstreich durchzuführen. Dafür holten sich zwei der fünf Mitglieder des Direktoriums, Emmanuel Joseph Sieyès und Roger Ducos, die Unterstützung Napoleons. Am 9. November 1799 fand der Staatsstreich statt.

Nach dem Kalender, der während der Französischen Revolution eingeführt wurde, fand der Staatsstreich am 18. Brumaire VIII statt. Denn mit der Abschaffung der Monarchie 1792 nutzen die Franzosen einen neuen Kalender. Der französische Revolutionskalender sollte die Trennung von Staat und Kirche verdeutlichen und allem Alten abschwören.

Nach dem Staatsstreich wurde am 24. Dezember 1799 eine Konsulatsverfassung errichtet und Napoleon, sowie Sieyès und Ducos, wurden zu Konsuln ernannt. Die anderen Mitglieder des Direktoriums traten zurück, bzw. wurden abgesetzt.

Obwohl das Konsulat aus drei Mitgliedern bestand, hatte Napoleon als “Erster Konsul” die Macht in der neuen Regierung inne und wurde zunächst auf 10 Jahre gewählt. Ihm stand es frei, Gesetze zu verabschieden und Minister zu ernennen. Zusätzlich dienten das Parlament und Volksabstimmungen nur zum Schein – Napoleon war dabei, eine Diktatur zu errichten.

Doch die Diktatur genügte ihm nicht – Napoleon strebte nach mehr. Und Erfolge im Zweiten Koalitionskrieg verschafften ihm weitere Beliebtheit im Volk. Am 2. August 1802 wurde er somit zum Konsul auf Lebenszeit erhoben. Dadurch war es ihm auch überlassen, seinen Nachfolger frei zu wählen.

Am 2. Dezember 1804 folgte Napoleons Krönung zum Kaiser. Er setzte sich selbst die Krone in der Kathedrale Notre Dame de Paris auf. Zuvor hatte das Volk in einer Abstimmung für die neue “Verfassung des Ersten Französischen Kaiserreiches” gestimmt.

Nach seinem erfolgreichen Italienfeldzug wurde er am 26. Mai 1805 auch noch zum König von Italien gekrönt.

Napoleon Bonaparte – Herrschaft

Napoleon sah sich als “Kaiser der Franzosen” und als Volkssouverän an, also als Vertreter des Volkes. Das Volk sah in Napoleon einen Beschützer, der durch seine neuen Reformen und die Senkung der Staatsschulden, das Land rettete.

Deshalb bezog er das Volk auch regelmäßig durch Volksabstimmungen in seine Politik mit ein – obwohl das “mehr Schein als sein” war.

Zu Napoleons wichtigsten innenpolitischen Entscheidungen gehörte der Code Civil, der am 21. März 1804 in Kraft trat. Der Code Civil, auch “Code Napoleon” genannt, war das erste bürgerliche Gesetzbuch Frankreichs. Durch den Code Civil wurden alle Bürger vor dem Gesetz gleich gestellt und ihre Freiheit garantiert. Auch legte das Gesetzbuch die Trennung von Kirche und Staat fest und den Schutz des Privateigentums. Somit wurde auch die Justiz modernisiert und gerechter.

Auch zum Code Civil findest Du eine Erklärung!

Frankreich wurde unter Napoleons Führung zunehmend zentralisiert. Das Land wurde von Paris aus zentral geregelt und vereinheitlicht.

Während seiner Herrschaft hielt Napoleon aber auch an seiner militärischen Erziehung fest. Er festigte seine Herrschaft durch eine Militärdiktatur. Starke militärische Präsenz sollten seine Herrschaft legitimieren. Außerdem verhalf ihm das Militär auch bei seinem größeren Ziel: Europa sollte Herrschaftsgebiet Frankreichs werden.

Napoleon Bonaparte – Umgestaltung Europas

Europa sollte eingenommen und “französisch gemacht” werden. Während Napoleon zu Hause also als Volksheld gefeiert wurde, machte er sich in Europa zunehmend einen Namen als Eroberer und Tyrann.

Nach seiner Krönung zum Kaiser befürchteten die anderen europäischen Großmächte, dass Napoleon weitere Territorien beanspruchen würde. Somit gründete sich die Dritte Koalition bestehend aus Russland, Großbritannien, Schweden, Österreich und Neapel. Bayern und Württemberg wiederum schlossen sich Napoleon an. Auch aus diesem Koalitionskrieg ging Napoleon siegreich hervor.

Nach seinen siegreichen Schlachten knüpfte er den Verlierern jeweils Gebiete ab oder teilte sie seinen Verbündeten zu – vor allem österreichische und italienische Gebiete fielen an ihn. So vergrößerte sich sein Einflussbereich.

Auch ließ er seine Verwandtschaft über die eroberten Gebiete herrschen. So sicherte er sich die Kontrolle über Europa. Er verheiratete seine Geschwister zum Beispiel mit den Regenten eroberter Gebiete oder ernannte sie schlichtweg zu neuen Regenten.

Mit der Gründung des Rheinbunds im Juli 1806 schlossen sich auch deutsche Staaten Napoleon an. Der Rheinbund war theoretisch ein Staatenbund aus 16 Staaten, praktisch glich der Rheinbund aber eher einem Militärbündnis mit Frankreich. Napoleon war der Protektor des Bundes. Gleichzeitig löste sich daraufhin das Heilige Römische Reich auf.

Napoleons Taktik gegen feindliche Armeen war immer gleich: Er teilte die Verbündeten auf und ging einzeln gegen sie vor.

Großbritannien konnte Napoleon allerdings nicht so leicht dominieren. Deshalb ging er wirtschaftlich gegen den Inselstaat vor. Schon während der Herrschaft des Direktoriums ließ Frankreich ein Embargo, also ein Importverbot britischer Waren, errichten. 1806 weitete er dieses Verbot auf den gesamten europäischen Kontinent aus. Er wollte eine Kontinentalsperre (also eine Seesperre entlang der europäischen Küste) errichten, um Großbritannien so wirtschaftlich in die Knie zu zwingen. In der Realität konnte so eine Sperre aber nicht durchgeführt werden.

Das schleichende Ende der Macht von Napoleon Bonaparte

1811 befand sich Napoleon auf dem Höhepunkt seiner Macht. Nur noch Russland war als ernst zu nehmender Gegner übrig. Somit begab sich Napoleon auf einen Russlandfeldzug. Als sich die französische Armee 1812 auf dem Vormarsch befand, zog sich die russische Armee zurück und vernichtete alles, was Frankreich hätte nützen könnte. Dazu zählten Brennholz, Felder, etc. Diese Strategie nennt man “Taktik der verbrannten Erde” – die französischen Soldaten drohten zu verhungern und zu erfrieren.

Also musste sich die Grand Armée (dt. “Große Armee”), so wurden die französischen Soldaten genannt, zurückziehen. Von 600.000 Soldaten, die in Richtung Russland marschierten, blieben nur 30.000 übrig – und das, obwohl es kaum zu Kampfhandlungen kam. Durch sein Scheitern verlor Napoleon auch seine Beliebtheit im Volk.

Diese Schwächung Napoleons nutzen die anderen europäischen Mächte aus. Sie begannen die Befreiungskriege, um sich aus Napoleons Fängen zu befreien.

Auch zu den Befreiungskriegen findest Du in unserem Artikel “Koalitionskriege” mehr Informationen!

Es kam zu einer erneuten Koalition bestehend aus Preußen, Russland, Schweden, Großbritannien und den Ländern des ehemaligen Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Die Völkerschlacht von Leipzig vom 16. bis 19. Oktober 1813 wurde zur entscheidenden Schlacht. Napoleon stand den deutschen Armeen, die Unterstützung von Österreich, England und Schweden hatten, gegenüber. Letztlich wurde Napoleon geschlagen und zur Abdankung gezwungen. Diese erfolgte am 12. April 1814.

Napoleon Bonaparte Elba

Nachdem er gezwungenermaßen abgedankt hatte, wurde Napoleon ins Exil nach Elba verbannt. Elba ist eine kleine Insel zwischen Korsika und Norditalien.

Die Siegermächte der sechsten Koalition setzten an seiner Stelle Ludwig 18. (der Bruder des enthaupteten Ludwig 16.) als neuen König Frankreichs ein.

Aber Napoleon gab seine Ambitionen nicht auf. Er erfuhr von der Unzufriedenheit des Volkes mit Ludwig 18. und überzeugte seine Bewacher auf Elba, sich ihm anzuschließen. So gelang es ihm am 1. März 1815 mit 1.000 Soldaten – die ihn eigentlich hätten bewachen sollen – nach Frankreich zurückzukehren und in Paris einzumarschieren.

Ludwig 18. war bereits geflohen, sodass Napoleon alle Türen offen standen – es begann seine Herrschaft der 100 Tage.

Die anderen europäischen Großmächte – Österreich, Preußen, Großbritannien und Russland – fürchteten, dass Napoleons Einfluss erneut zu groß werden könnte und formten eine neue Allianz gegen ihn.

Am 18. Juni 1815 stieß Napoleon auf die britische Armee, die von Preußen unterstützt wurde. In dieser Schlacht, der Schlacht von Waterloo, wurde Napoleon endgültig geschlagen.

Napoleon Bonaparte St. Helena

Somit war Napoleon gezwungen, am 22. Juni 1815 erneut abzudanken. Die Allianz beschloss, ihn nach St. Helena zu verbannen.

Nach Napoleons Herrschaft der 100 Tage folgte der Wiener Kongress, um Europa endgültig neu zuordnen. Auch dazu findest Du Erklärungen!

Am 5. Mai 1821 starb Napoleon – wahrscheinlich an Magenkrebs. Im Oktober 1840 wurde sein Leichnam schließlich zurück nach Frankreich gebracht und im Invalidendom in Paris beigesetzt – dort liegt er noch heute.

Napoleons Ehe mit Joséphine de Beauharnais blieb kinderlos, deshalb ließen sie sich 1809 scheiden. Seine nächste Frau wurde die österreichische Kaisertochter Marie-Louise, die er 1810 heiratete. Sie gebar ihm 1811 den Sohn Napoleon Franz, der später als Napoleon II. ebenfalls über Frankreich herrschte.

Abgesehen von Napoleon Franz hatte er mehrere außereheliche Kinder. Außerdem adoptierte er Joséphines Kinder aus ihrer ersten Ehe. Diese Kinder setzte er auch als Herrscher in den eroberten Gebieten ein.

Napoleon Bonaparte Größe – “Napoleon-Komplex”

Auch wenn Napoleon “nur” 1,68 Meter groß war, war er ein Mann der großen Taten, mit hohen Ambitionen und Zielen. Er hinterließ ein mächtiges Erbe. Dennoch war die Annahme weit verbreitet, dass Napoleon besonders klein sei. Doch diese Annahme entstammte britischer Propaganda, denn auf Karikaturen wurde er besonders klein dargestellt.

Du solltest bedenken, dass Menschen damals kleiner waren als heute und 1,68 Meter keineswegs klein war.

Heute wird Napoleons Machtbestreben als Name einer Verhaltensweise genutzt. Der “Napoleon-Komplex” bezeichnet den Versuch, eine unterdurchschnittliche Körpergröße durch Erfolge in den Hintergrund zu rücken.

Napoleon Bonaparte – Das Wichtigste

  • Napoleon beendete durch einen Staatsstreich die Französische Revolution und krönte sich 1804 selbst zum Kaiser.
  • Seine Bestrebungen gingen über Frankreich hinaus – er wollte ganz Europa einnehmen und “französisch machen”.
  • Nach seinem gescheiterten Russlandfeldzug und der Völkerschlacht wurde er 1814 nach Elba verbannt.
  • Ihm gelang die Rückkehr und die Herrschaft der 100 Tage folgte.
  • 1815 wurde er durch eine Allianz der anderen europäischen Großmächte endgültig besiegt und nach St. Helena verbannt, wo er 1821 starb.