In der 5. Schwangerschaftswoche misst der Embryo nur wenige Millimeter. Sein winziger Körper ist durchsichtig und sehr weich. Die noch unförmige Ansammlung von Zellen sieht aus wie ein seltsames, wurmartiges Gebilde. Als wichtigste Struktur wird sich jetzt das zentrale Nervensystem entwickeln: Die Neuralrinne schliesst sich und so formiert sich das Neuralrohr, aus dem später das Gehirn und das Rückenmark wird. Jede Störung oder Schädigung in dieser wichtigen Phase kann zu einer Fehlbildung in diesem Bereich, dem sogenannten Neuralrohrdefekt, führen. Allerdings kann durch die Einnahme eines Folsäure-Präparates oder eines speziellen Multivitaminpräparats für Schwangere das Risiko für Neuralrohrdefekte deutlich gesenkt werden. Deshalb sollte man so früh wie möglich in der Schwangerschaft damit beginnen – wenn es geht sogar schon Monate vorher, wenn Sie Ihre Schwangerschaft planen. Die Entwicklung der Knochen, Muskeln, aber vor allem der grossen Blutgefässe (Schlagadern) und des Blutes hat nun begonnen. Am 19. Tag nach der Befruchtung bilden sich zwei Herzschläuche, am 22. Lebenstag des Embryos ziehen sich diese zusammen. Am Ende der 5. Woche schlägt das noch rohrförmige embryonale Herz schon regelmässig. Mit hochauflösenden Ultraschall-Geräten, die allerdings in der Praxis selten zur Verfügung stehen, könnte jetzt schon das vorgewölbte Herz und vielleicht sogar eine erste primitive Herzaktion gesehen werden - doppelt so schnell wie Ihr eigenes Herz. Das embryonale Herz ist bereits in diesem frühen Stadium zweigeteilt: Die rechte Kammer empfängt das verbrauchte Blut aus den Organen, die linke leitet das mit Sauerstoff angereicherte Blut an die Organe und in die wenigen winzigen Blutgefässe zurück. Einige dieser Blutgefässe bilden die Verbindung zwischen Embryo und Plazenta, die spätere Nabelschnur. Im Gegensatz zum späteren Leben erfolgt der Sauerstoffaustausch zwischen den Herzkammern nicht über die Lungen, sondern über die Plazenta. Auch viele andere wichtige Nährstoffe werden so zum Embryo hin transportiert. Umgekehrt werden die Abfallstoffe abtransportiert, damit sie von der Mutter ausgeschieden werden können. Übrigens: Wenn Sie das Glück haben, solch eine frühe Ultraschalluntersuchung zu geniessen, können Sie die Angst vor einer Fehlgeburt getrost verdrängen. Statistisch besteht nur noch eine Wahrscheinlichkeit von 2%, dass bei Nachweis einer embryonalen Herzaktion dennoch ein Abort stattfindet. Der Embryo ist ab jetzt (von der 5. bis zur 12. Woche) in einer höchst empfindlichen Entwicklungsphase, denn die Organe werden gebildet und eine Schädigung kann nicht mehr so einfach „repariert“ werden. Wir betonen aber: Das ist erst so seit Anfang dieser Woche! Machen Sie sich keine Sorgen über die letzten zwei Wochen, als Sie noch nicht wussten, dass Sie schwanger sind! In dieser Zeit der Embryonalentwicklung gilt noch die sogenannte "Alles-oder-Nichts-Regel". Schädigende Einflüsse führen in den ersten zwei Wochen nach der Befruchtung entweder zu einer sehr frühen Fehlgeburt (die man oft für eine Periodenblutung hält) oder der Embryo entwickelt sich normal und ungestört weiter. Der Grund dafür: In einem frühen Stadium können die Zellen noch viele unterschiedliche Aufgaben übernehmen und Schäden werden ausgeglichen. Und schädliche Stoffe (z.B. bestimmte Medikamente und Alkohol) können erst dann beim Embryo wirksam werden, wenn eine stabile Kreislaufverbindung zwischen Mutter und Kind besteht. Wie sich Ihr Gewicht in der Schwangeschaft entwickelt Wieviel darf oder soll man in der Schwangerschaft zunehmen?10 Lebensmittel, die jetzt tabu sind Darauf sollten Sie in den nächsten neun Monaten besser verzichten...Lebensmittel in der Schwangerschaft Falls noch nicht geschehen, ist es Zeit, die erste Kontrolluntersuchung bei Ihrem Frauenarzt, Ihrer Frauenärztin anzumelden. Nach der Krankenpflege-Leistungsverordnung ist zwar vor der 16. SSW nur eine einzige Untersuchung vorgesehen, aber die meisten Gynäkologen wollen Schwangere schon vor der 10. SSW zum ersten Mal sehen.
Die erste Kontrolluntersuchung Was alles untersucht wird - von Antikörpertiter bis ZuckertestUltraschall in der Frühschwangerschaft Die allerersten Fotos Ihres Babys: Schlägt das kleine Herzchen?Auch wenn Sie gesetzlich nicht dazu verpflichtet sind, sollten Sie Ihren Arbeitgeber möglichst bald von Ihrer Schwangerschaft in Kenntnis setzen. Das gilt vor allem, wenn Sie am Arbeitsplatz mit gefährlichen Substanzen zu tun haben, sonstige Gefährdungen bestehen oder wenn Sie wegen starker Übelkeit arbeitsunfähig sind. Denn Schwangere dürfen nach dem Eidgenössischen Arbeitsgesetz nicht zu Arbeiten herangezogen werden, die ihre eigene oder die Gesundheit des ungeborenen Kindes beeinträchtigt. Das Gesetz legt unter anderem fest, wie lange Schwangere arbeiten dürfen (Schchtarbeit, Nachtarbeit), welche Pausen einzuhalten sind und welche Tätigkeiten sie nicht (mehr) ausüben dürfen. Ihre Rechte Wie Schwangere im Berufsleben geschützt werdenSicherer Arbeitsplatz Gesundheitsschutz der werdenden MutterVideo "Beckenboden kennenlernen Wissen Sie, wie der Beckenboden aufgebaut ist? Dieses Video-Tutorial von Gesundheitsförderung Schweiz zeigt es Ihnen anhand eines anatomischen Modells. Zudem erfahren Sie, wie Sie Ihre Muskeln aktivieren können.Ist das hier ein Wunschkonzert? Natürlich dürfen die Leute fragen, ob man sich ein Mädchen oder einen Jungen wünscht. Aber sie dürfen sich nicht wundern, wenn die Antwort auf die Frage anders ausfällt als erwartet.
Ihr Baby in der 8. Woche Das Gehirn des Ungeborenen war bis jetzt vollkommen ungeschützt, doch nun wird es von den Schädelknochen bedeckt...In diesen ersten Wochen der Schwangerschaft spüren viele Schwangere sogenannten Mutterbandschmerzen, meist in der Leistengegend und im Kreuzbeinbereich. Wichtig ist Entspannung! Immer wieder Ruhephasen einlegen, ein warmes (nicht heisses) Bad nehmen oder eine warme Bettflasche auf die schmerzenden Stellen. Auch ein warmer Lavendel- oder Kamillenwickel wirkt wunderbar entlastend. Weiterhin sollten Sie sich immer wieder im Laufe des Tages, sei es beim Sitzen, Stehen oder Gehen auf Ihre Körperhaltung besinnen. Wichtig ist, dass Sie nicht ins Hohlkreuz fallen, sondern das Becken so kippen, als wollte man das Kind im Bauch in ein Körbchen betten. Dabei sollte man versuchen, das Steissbein Richtung Boden zu ziehen und den Scheitel, wie an einem Marionettenfaden, nach oben zu ziehen. Zurück zur 7. SchwangerschaftswocheVorwärts zur 9. Schwangerschaftswoche |