Wollen Sie keine Zeit verlieren auf dem Weg zum Baby? Lesen Sie, wann die Chance, schwanger zu werden, am grössten ist. Und wie diese kurze Zeit recht zuverlässig bestimmt werden kann.
Ist die Follikelreifung in der ersten Hälfte des Monatszyklus abgeschlossen, schüttet die Hirnanhangdrüse ein weiteres wichtiges Hormon aus, das luteinisierende Hormon LH. Der plötzliche LH-Anstieg bewirkt den Eisprung, das heisst der reife Follikel platzt (Ovulation) und eine Eizelle springt aus dem Leitfollikel heraus in den Eileiter hinein. Ob der linke oder rechte Eierstock an der Reihe ist, ist völlig zufällig und keinesfalls immer abwechselnd.
Eine oder selten mehrere Eizellen werden sofort von dem trichterförmigen Ende des Eileiters, der sich über den Eierstock stülpt, aufgefangen und wandern im Eileiter in Richtung Gebärmutter. Dabei wird die Eizelle von der inneren Eileiterwand unterstützt, denn feine Härchen an der Wand des Eileiters, sogenannte Zilien, verursachen einen Flüssigkeitsstrom in die Zielrichtung.
Am äusseren Ende des Eileiters treffen die innerhalb von etwa zwei Stunden durch Scheide und Gebärmutter aufgestiegenen Samenzellen auf die befruchtungsfähige Eizelle. Auf ihrem Weg hatten die Spermien Hilfe: Gebärmutterhals und Gebärmutter sondern Stoffe aus, die dafür sorgen, dass die Samenzellen beweglich bleiben. Und in der Zeit um den Eisprung herum ist der ansonsten verschlossene Gebärmutterhals für Spermien durchlässig. Im Idealfall durchdringt ein Spermium die Eihülle und die Erbanlagen von Mann und Frau verschmelzen.
Die Eizelle ist höchstens 24 Stunden nach dem Eisprung lebens- und befruchtungsfähig. Spermien können zwischen drei und fünf Tagen im Körper einer Frau überleben und zeugungsfähig sein. Die ideale Zeit für eine Befruchtung beginnt somit zwei Tage vor dem Eisprung und ist am Tag nach der Ovulation beendet. Da man in der Regel den genauen Zeitpunkt des Eisprungs nicht kennt, gilt der 9. bis 16. Zyklustag für die Empfängnis als optimal.
Je öfter Sie während der fruchtbaren Tage Sex haben, desto höher ist die Chance, schwanger zu werden. Insgesamt besteht eine Chance von 25%, dass es "einschlägt", wenn ein gesundes, normal fruchtbares Paar an den fruchtbaren Tagen Geschlechtsverkehr hat.
Wenn Sie Ihren Körper genau beobachten, werden Sie etwa in der Zyklusmitte leise Signale für Ihre fruchtbare Zeit erkennen: Ein Anstieg der Körpertemperatur (Basaltemperatur), der Mittelschmerz im Becken oder eine Veränderung des Zervixschleims.
Ein Zyklus-Computer berechnet mit den täglich von der Benutzerin eingegebenen Temperaturdaten und zusätzlich gespeicherten Durchschnittsdaten anderer Frauen, wann der Eisprung ungefähr stattfinden könnte.
Etwas einfacher sind Ovulationstests aus der Apotheke. Die Teststäbchen werden einfach in den Urinstrahl gehalten und messen die zunehmende Konzentration des Hormons LH in den 24 bis 36 Stunden vor dem Eisprung. Das Ergebnis ist innert drei Minuten ablesbar. Es besagt leider nur, ob LH nachweisbar ist, aber nicht, ob es danach auch wirklich zu einem Eisprung kommt – es gibt auch einen LH-Anstieg ohne Ovulation. Ein anderes Testverfahren misst den CO2-Gehalt in der ausgeatmeten Luft.
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