Was ist im pfizer-impfstoff drin

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Corona-Impfung mit dem Biontech-Mittel in den USA am 14. Dezember 2020Jessica Hill / AP / picturedesk.com

Seit knapp einer Woche wird in Großbritannien nun schon geimpft. Doch was steckt im Corona-Impfstoff BNT162b2 von Pfizer und Biontech eigentlich drin?

Die Briten impfen bereits seit Dienstag vergangener Woche, auch Kanada, Bahrain, Saudi-Arabien und Mexiko sind bereits fleißig dabei. In den USA wurde nach einer Notfallzulassung des Mittels von Pfizer und Biontech am Montagmorgen (Ortszeit) mit den Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Der US-Fernsehsender CNN übertrug dabei sogar Bilder von der Impfung einer Krankenschwester in New York live im TV.

Der Impfstoff namens BNT162b2 der beiden Pharmaunternehmen soll bei 95 Prozent aller Patienten anschlagen und Schutz vor dem Pandemie-Virus bieten. Die US-Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) stuft den Wirkstoff als sicher für den Menschen ein. In der EU hat das Mittel noch keine Zulassung, die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) will bis 29. Dezember darüber entscheiden.

Doch was steckt in dem Corona-Impfstoff, der bereits in sechs Staaten verabreicht wird, überhaupt drin? Ein öffentlich einsehbarer Beipackzettel aus Großbritannien enthüllt alle Details zu den Inhaltsstoffen und auch den erwarteten Wirkungen und Nebenwirkungen.

BNT162b2 ist ein mRNA-Impfstoff. Das bedeutet, dass er modifizierte mRNA enthält, die speziell für das Spikeprotein auf der Oberfläche von Sars-CoV-2 codiert wurde. Eingebettet in Lipidnanopartikel wird die mRNA dann an den Ribosomen der eigenen Zellen in Protein umgesetzt und der Körper beginnt damit, selbst das erforderliche Antigen herzustellen. So soll das Immunsystem auf den Virus trainiert werden und uns vor Covid-19 schützen können.

Was genau drin ist

Die aktive Substanz des Impfstoffes, BNT162b2 RNA, gibt ihm gleichzeitig seinen Namen. Ansonsten sind darin noch folgende Inhaltsstoffe enthalten:

▶ ALC-0315: (4-hydroxybutyl)azanediyl)bis(hexane-6,1-diyl)bis(2-hexyldecanoate)▶ ALC-0159: 2[(polyethylene glycol)-2000]-N,N-ditetradecylacetamide▶ 1,2-Distearoyl-sn-glycero-3-phosphocholin▶ Cholesterol▶ Kaliumchlorid▶ Natriumchlorid (Kochsalz)▶ Kaliumdihydrogenphosphat▶ Dinatriumhydrogenphosphat-Dihydrat

▶ Saccharose (Haushaltszucker)

Kalium und Natrium sollen nur in geringen Mengen – 39 mg Kalium und 23 mg Natrium pro Dosis – vorhanden sein, weswegen das Mittel als "im Wesentlichen frei" davon bezeichnet wird. 

Nur verdünnt verwendbar

Zu allererst muss das bei -80 bis -60 Grad tiefgekühlt gehaltene Präparat aufgetaut werden. Der Impfstoff wird nur in Konzentrat-Ampullen ausgeliefert, die gleich fünf Impfdosen enthalten. Deshalb muss der Inhalt zuvor noch mit Kochsalzlösung verdünnt werden, um pro 0,3ml Dosis auf 30 Mikrogramm an mRNA zu kommen.

Innerhalb von sechs Stunden muss der Impfstoff verbraucht werden, der Rest wird weggeschüttet. Tiefgekühlt beträgt die Haltbarkeit rund ein halbes Jahr.

Was ist im pfizer-impfstoff drin

So wird Impfstoff verabreicht

BNT162b2 wird intramuskulär in den Oberarm injiziert. Um wirksam zu werden, sind mindestens zwei Dosen notwendig. Nach der ersten Impfung müssen 21 Tage vergehen, ehe die zweite Dosis folgt.

Wichtig: Frühestens eine Woche nach der letzten Impfung beginnt der Schutz gegen das Coronavirus zu wirken!

Wer geimpft werden kann

Der Pfizer/Biontech Impfstoff ist nur für Menschen ab dem 17. Lebensalter vorgesehen. Für Kinder unter 16 Jahren wird er "nicht empfohlen", wie es in dem Beipackzettel heißt. Auch wie sich das mRNA-Mittel auf Schwangere auswirkt, ist noch nicht ausreichend erforscht.

Wer ein Kind erwartet, oder an einem bastelt, solle sich zuvor mit einem Arzt oder Apotheker über die Impfung beraten. "Als Vorsichtsmaßnahme, sollte eine Schwangerschaft in den ersten zwei Monaten nach einer Impfung vermieden werden."

Nebenwirkungen

Im Rahmen der Forschungsstudien an dem Impfstoff wurde gleich eine Reihe an möglichen Nebenwirkungen identifiziert. So könne es öfter vorkommen, dass die Einstichstelle nach der Impfung schmerzt, rot ist oder etwas anschwillt. Alle Details zu den Nebenwirkungen findest du HIER > 

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CoronavirusMedizinUSAGroßbritannien

Nach bereits erfolgten Notfallgenehmigungen in Großbritannien und anderen Ländern hat jetzt auch die EU den ersten Corona-Impfstoff zugelassen: das mRNA-Vakzin von Biontech und Pfizer. Die Impfungen gegen das Coronavirus können nun in der EU beginnen. In Deutschland sollen die ersten Personen bereits am 27. Dezember geimpft werden.

Das sei ein "Meilenstein", kommentierte die Europäische Arzneimittelagentur EMA. Doch nicht jeder ist über den Impfstart gleichermaßen euphorisch. Viele hinterfragen die schnelle Zulassung und die damit verbundene kurze Testphase des Impfstoffs und sind skeptisch, was die Sicherheit des Vakzins angeht. FOCUS Online zeigt, welche Inhaltsstoffe die weltweit ersten zugelassenen Corona-Impfstoffe beinhalten und welche Nebenwirkungen auftreten können.

Surftipp: Alle Neuigkeiten zur Corona-Impfung finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online 

Was ist drin im Impfstoff von Biontech und Pfizer?

Der Impfstoff von Biontech und Pfizer basiert auf einer neuartigen Methode, der sogenannten mRNA-Technologie. Dabei werden keine Krankheitserreger oder deren Bestandteile benötigt wie bei herkömmlichen Impfstoffen. Vielmehr werden einigen wenigen Körperzellen mit dem Impfstoff Teile der Erbinformation des Virus als RNA mitgegeben - geliefert wird also der Bauplan für einzelne Virusproteine, die auch als Antigene bezeichnet werden. Diese Antigene aktivieren dann das Immunsystem und sollen so die schützende Immunantwort erzeugen.

Neben der künstlich im Labor hergestellt mRNA, die dem Organismus vorgaukelt, das Sars-CoV-2-Virus wäre in den Körper gelangt und damit die Bildung von Antikörpern provoziert, sind im Biontech-Impfstoff laut Beipackzettel weitere Stoffe enthalten – unter anderem solche mit schwer aussprechbaren Namen wie ALC-0315 = (4-Hydroxybutyl)azandiyl)bis (Hexan-6,1-diyl)bis(2-hexyldecanoat) oder ALC-0159 = 2-[(Polyethylenglykol)-2000]-N,N-ditetradecylacetamid.

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„Das sind Lipide, also Fette, die als Hülle für die mRNA fungieren“, erklärt Friedemann Weber, Professor für Virologie, im Gespräch mit FOCUS Online. „Sie umgeben die mRNA und sorgen dafür, dass sie in die menschliche Zelle aufgenommen werden kann.“

Zudem Teil einer Impfdosis: Wasser und Kochsalz. „Durch die Salzlösung versucht man ein ähnliches Milieu zu schaffen, wie es auch in der Zelle selbst vorherrscht“, erläutert der Virologe. Dort kommt mRNA natürlicherweise vor. „Anders als in destilliertem Wasser behält die mRNA in der Salzlösung länger ihre chemischen Eigenschaften und damit ihre Wirksamkeit.“ Konservierungsstoffe oder andere Zusätze enthält der Impfstoff laut Beipackzettel nicht.

Hier die vollständige Liste der Inhaltsstoffe des Impfstoffs von Biontech und Pfizer:

  • Künstlich hergestellte mRNA  
  • Folgende Lipide, also Fette: (4-hydroxybutyl)azanediyl)bis(hexane-6,1-diyl)bis(2-hexyldecanoate), 2-[(polyethylene glycol)-2000]-N, N-ditetradecylacetamide, 1,2-distearoyl-snglycero-3-phosphocholine und Cholesterol
  • Kaliumchlorid
  • Kaliumdihydrogenphosphat (Kaliumsalz der Phosphorsäure)
  • Natriumchlorid (Salz)
  • zweibasisches Natriumphosphat-Dihydrat
  • Saccharose (Zucker)

Das Fazit des Virologen: „Das, was in dem Beipackzettel drinsteht, ist nicht wirklich überraschend und in keinem Fall ein Grund zur Sorge. Es ist toll, dass es nach 20 Jahren Forschung an mRNA-Impfstoffen endlich ein mRNA-Vakzin bis zur Zulassung geschafft hat.“

Damit impfen lassen würde sich Weber daher sofort, wie er sagt. Mögliche Langzeitfolgen seien bisher zwar nicht abschließend auszuschließen. „Doch die Wahrscheinlichkeit dafür halte ich für sehr gering und der Vorteil gegen Sars-CoV-2 geschützt zu sein, überwiegt aus meiner Sicht bei Weitem.“

Surftipp: Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online 

Im Beipackzettel als mögliche Nebenwirkungen aufgelistet sind:

  • Schmerzen an der Einstichstelle (mehr als 80 Prozent)
  • Müdigkeit (mehr als 60 Prozent)
  • Kopfschmerzen (mehr als 50 Prozent)
  • Muskelschmerzen (mehr als 30 Prozent)
  • Schüttelfrost (mehr als 30 Prozent)
  • Gelenkschmerzen (mehr als 20 Prozent)
  • Fieber (mehr als 10 Prozent)

Insgesamt seien diese Nebenwirkungen in der Regel von leichter oder mäßiger Intensität und würden sich innerhalb weniger Tage wieder geben, heißt es weiter. Virologe Weber bewertet die Häufigkeit der beobachteten Nebenwirkungen im Vergleich zu anderen Impfstoffen damit als eher hoch – „aber noch im Rahmen des Normalen“. Der Windpocken-Impfstoff etwa habe ein ähnliches Nebenwirkungsprofil wie das Corona-Vakzin.

Hinweise auf schwerwiegende Nebenwirkungen gibt es aus Sicht des Virologen bisher nicht. Auch kursierende Gerüchte, wonach der mRNA-Impfstoff die menschliche DNA verändern könnte, seien falsch und entbehrten einer wissenschaftlichen Grundlage.

Im „Bild“-Interview erklärt Biontech-Chef Ugur Sahin, dass er bezüglich möglicher Nebenwirkungen „keine Überraschungen“ erwarte. Die meisten Nebenwirkungen währen der klinischen Studie seien innerhalb kurzer Zeit nach dem Verabreichen des Vakzins aufgetreten. Natürlich, das gibt der Mediziner zu bedenken, müsse nun weiter beobachtet werden, ob sich auf lange Sicht weitere Nebenwirkungen zeigen. Biontech und Pfizer beobachten ihre Probanden noch mindestens weitere zwei Jahre.

Moderna-Impfstoff könnte Anfang Januar EU-Zulassung erhalten

In den USA wird der Impfstoff von Biontech und Pfizer bereits seit vergangener Woche verabreicht. Anfang dieser Woche folgte nun eine weitere Notfallzulassung: Am Montag erhielten dort die ersten Menschen den Impfstoff des US-Unternehmens Moderna. Die Vereinigten Staaten sind das weltweit erste Land, in dem der Impfstoff abseits von Tests schon regulär zum Einsatz kommt. In Europa ist die Sitzung der verantwortlichen EMA zu einer möglichen Zulassung für den 6. Januar angesetzt.

Ähnlich wie der Impfstoff von Biontech und Pfizer basiert der Moderna-Impfstoff auf künstlich hergesteller messenger RNA. Ein großer Unterschied zwischen den beiden Präparaten sind die Transportbedingungen. Biontech/Pfizers Impfstoff erfordert Temperaturen von bis zu minus 70 Grad Celsius. Der Moderna-Impfstoff muss dagegen nur bei Kühlschranktemperaturen aufbewahrt werden, um haltbar zu bleiben.

Ähnlich wie im Impfstoff von Biontech und Pfizer sind im Moderna-Impfstoff neben der künstlich hergestellten Messenger-RNA (mRNA) auch Lipide, Salze und Zucker enthalten. Dies geht aus einem vom Hersteller veröffentlichten Infoblatt hervor. Außerdem enthält der Moderna-Impfstoff Tromethamin, das als Puffersubstanz dient und Essigsäure.

Hier die vollständige Liste der Inhaltsstoffe des Moderna-Impfstoffs:

  • Künstlich hergestellte mRNA
  • Folgende Lipide, also Fette: SM(sphyngomyelin)-102, Polyethylene glycol [PEG] 2000 dimyristoyl glycerol [DMG], 1,2-distearoyl-sn-glycero-3-phosphocholine [DSPC] und Cholesterol
  • Tromethamin (Puffersubstanz)
  • Tromethamin-Hydrochlorid
  • Essigsäure
  • Natriumacetat (Natriumsalz)
  • Saccharose (Zucker)

Was sind die Nebenwirkungen?

Laut dem Infozettel von Moderna sind mögliche bekannte Nebenwirkungen des Vakzins:

  • Schmerzen, Spannungsgefühle and Lymphknotenschwellung an der Einstichstelle bzw. in dem Arm, an dem die Impfung erfolgt; sowie Schwellung und Rötung
  • Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Gliederschmerzen
  • Schüttelfrost
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Fieber

Es besteht laut Hersteller zudem ein geringes Risiko, dass das Vakzin eine schwerwiegende allergische Reaktion auslöst. Die Häufigkeit der jeweiligen Nebenwirkungen wird im Infozettel von Moderna nicht genannt.

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jala/mit krkr und dpa