Was ist der unterschied zwischen rotlicht und infrarotlicht

Rotes Licht macht gesund – diese Nachricht klingt für viele nach einer veralteten Hausfrauenregel. Zu Unrecht, denn das rote Licht hilft tatsächlich gegen viele Beschwerden.

Physiker zählen Wärmestrahlen zu den elektromagnetischen Wellen. Das klingt komplizierter als es ist. Denn elektromagnetische Wellen verhalten sich nicht viel anders als Wellen im Ozean. Nur dass sich keine Wasserberge auf und ab bewegen, sondern kleine geladene Teilchen. Auch bei Röntgenstrahlen oder Radiowellen ist das so: Es wackeln Teilchen statt Wassermoleküle. Diese Teilchenwellen haben alle eines gemeinsam. Sie breiten sich mit derselben Geschwindigkeit aus – der Lichtgeschwindigkeit.

Wackelnde Teilchen machen warm

Worin sie sich jedoch unterscheiden, ist ihre Wellenlänge, also der Abstand zwischen den Spitzen zweier Wellenberge. Bei Radiowellen ist der Abstand groß – sie ähneln breiten Wellen auf hoher See. Röntgenstrahlen dagegen sind eher zu vergleichen mit einer stürmischen Brandung am Strand. Auf den einen Wellenbrecher folgt sofort der nächste. Die Wellenlänge von Wärmestrahlen liegt irgendwo zwischen der Brandung und dem Wellengang auf hoher See. Die perfekte Heizung für den Körper: Das Wackeln der Teilchen ist nämlich genau so abgestimmt, dass sie auch Teilchen im Körper zum Schwingen anregen. Diese Schwingungen heizen den Körper schließlich auf.

Licht an – Blut marsch

Eine Rotlichtlampe sendet solch ein wärmendes Licht aus. Es besteht zum einen aus sichtbaren Strahlen, welche unsere Augen als rot wahrnehmen, und zum anderen aus Infrarotstrahlen, welche unsere Augen nicht sehen. An Haut und Gefäßen geht das unsichtbare Infrarotlicht aber nicht unbemerkt vorbei. Es dringt einige Millimeter tief ins Gewebe ein und erhöht dort die Temperatur. Darauf reagiert der Körper: Er weitet seine Blutgefäße und fördert so die Durchblutung.

Rotlicht statt Sport

Muskelverspannungen lösen sich, Halsschmerzen lassen nach und Nasennebenhöhlenentzündungen klingen schneller ab. Rotlicht wirkt aber nicht nur lokal, sondern tut auch dem ganzen Körper gut – unabhängig davon, wo die Strahlen eintreffen. So kurbelt die Bestrahlung ähnlich wie Sport den Kreislauf an und sorgt dafür, dass Stoffwechselabfälle wie Säuren oder Schlacken aus dem Körper gespült werden.

Brille auf und durch

Ab unter die Rotlichtlampe, werden sich jetzt viele denken. Doch Vorsicht: Rotlicht birgt auch Gefahren. So schaden Infrarotstrahlen den Augen – selbst wenn die Lider geschlossen sind. Wer also beispielsweise seine Nasennebenhöhlen beleuchtet, trägt am besten eine Schutzbrille wie sie auch in Solarien üblich ist. Ein Sonnenbad im Solarium mit einer Rotlichttherapie zu verbinden, macht übrigens keinen Sinn. Einige Experten befürchten, dass die Kombination von UV- mit Rotlicht das Hautkrebsrisiko zusätzlich erhöht.

Achtung: Rotlicht nicht für Jedermann

Bei akuten Entzündungen, Fieber oder Blutgerinnseln empfiehlt es sich, ganz auf Rotlicht zu verzichten. Die Beschwerden können sich sonst verschlimmern. Menschen, die Wärme nicht richtig spüren, sollten ebenfalls die Hände von der Rotlichtlampe lassen. Denn zu starke Infrarotstrahlung kann zu Verbrennungen führen. Deshalb ist es für jeden wichtig, das Rotlicht richtig zu dosieren: Eine optimale Rotlichttherapie dauert 10 bis 20 Minuten. Der Abstand zwischen Haut und Lampe beträgt zwischen 30 und 50 Zentimetern. Dann wirken die Wärmestrahlen optimal.

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Sandra Göbel | zuletzt geändert am 10.07.2015 um 13:12 Uhr

Carolin Sadrozinski 27.11.2015 - 14:05 Uhr

Wärme als Therapie: Infrarot-Strahlen helfen etwa bei Verspannungen. Foto: Marina Lohrbach – Fotolia

Licht ist nicht gleich Licht. Während die UV-Strahlen der Sonne als gesundheitsgefährdend gelten, wird Rotlicht oder Infrarot in der Wärmetherapie eingesetzt. Dabei ist rotes Licht gar nicht besonders warm.

Stuttgart - Einer der schönsten Filmdialoge stammt aus dem Jahr 1988. „Was ist das?“, fragt der afghanische Dorfbewohner Hamid in „Rambo 3“. „Das ist blaues Licht“, sagt Ex-Soldat John Rambo (Sylvester Stallone). „Und was macht das?“, fragt Hamid weiter. Rambos Antwort: „Es leuchtet blau.“ Spätestens da wird klar: Dieser Rambo ist eine ziemlich coole Socke. Und Licht ist nicht gleich Licht.

Solche Gedanken gehen einem unter anderem durch den Kopf, wenn man unter der Infrarotlampe liegt. Unter der Neonröhre hat man eben noch vor sich hingebibbert. Jetzt breitet sich eine angenehme Wärme aus. Wie kommt das?

Licht besteht aus unterschiedlich langen elektromagnetischen Wellen. Jede Wellenlänge hat ihre eigene Farbe – von Violett mit kurzer Wellenlänge bis Rot mit langer Wellenlänge. Alles zusammen sieht das menschliche Auge als weiß. Je kürzer die Welle, desto schneller schwingen die Teilchen, und es entsteht mehr Energie. Physikalisch gesehen ist blaues Licht also wärmer als rotes.

Es ist sogar so heiß, dass es die Haut verbrennt. Deshalb gibt’s von ultravioletter Strahlung (UV) Sonnenbrand. Deshalb wird stattdessen das vergleichsweise energiearme langwellige Rotlicht in der Wärmetherapie eingesetzt – und zwar jede Menge davon. Wärmelampen geben neben dem sichtbaren roten Licht auch Infrarotstrahlen ab. Die sind fürs menschliche Auge unsichtbar, wirken aber auf den Körper. Das Rotlicht dringt, ohne Schaden anzurichten, einige Millimeter tief in die Haut ein. Sichtbare und unsichtbare Strahlung zusammen wirkt intensiver als das, was aus der Neonröhre kommt und wärmt von innen. Sogar eine coole Socke wie Rambo.

Infrarotlicht tut gut: Seine Wärme regt die Durchblutung der Haut an, beschleunigt Heilungsprozesse und wirkt entspannend. Die angenehme Wärme der Sonne entsteht durch die infrarote Strahlung.

Allerdings müssen wir gut für unsere Haut sorgen, damit wir die wohltuende Wirkung nicht mit vorzeitiger Hautalterung bezahlen. Warum das so ist, wissen unsere Beauty-Experten.

Infrarote Strahlung gehört zum Sonnenlicht

Infrarote Strahlung wird umgangssprachlich als Infrarotlicht oder Rotlicht bezeichnet und gehört zum Spektrum des Sonnenlichts. Entdeckt wurde sie von Friedrich Wilhelm Herschel (1738-1822). Der Astronom und Techniker ließ im Jahr 1800 Sonnenlicht durch ein Prisma fallen und maß die Temperatur der einzelnen Spektralfarben. Dabei entdeckte er den nicht sichtbaren, aber deutlich wärmeren Bereich im Anschluss an das rote Licht. Er nannte den Bereich „infrarot“, lateinisch „unterhalb von Rot“. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird das Infrarotlicht mit Hilfe spezieller Lampen in Kosmetik, Wellness und Medizin eingesetzt.

Infrarotlicht: Wohltuende Wärme

In vielen Haushalten steht eine Rotlichtlampe: Bei Erkältungen, Ohrentzündungen, Rücken- oder Gelenkschmerzen und Hautproblemen kommt sie zum Einsatz1. Die wohltuende Wirkung entsteht durch die gezielte Übertragung von Wärme. Sie bewirkt, dass die Blutgefäße sich weiten und die Durchblutung in der bestrahlten Region zunimmt. Gleichzeitig wird der Stoffwechsel der Haut angeregt. Als Folge davon entspannt sich die Muskulatur und die Gelenkflüssigkeit wird geschmeidiger. Diesen Effekt nutzen Mediziner für eine Wärmetherapie, um Muskel- und Gelenkschmerzen zu lindern und die Heilung von Entzündungen zu unterstützen.2

In vielen Wellnessbereichen sind die beliebten Infrarot-Wärmekabinen zu finden.

Im Beauty-Bereich ist der Einsatz von Infrarotlicht immer dann sinnvoll, wenn eine Erwärmung und verstärkte Durchblutung der Haut erreicht werden soll. Oft wird das Gesicht behandelt, wobei gleichzeitig eine Kräuteranwendung durchgeführt wird.

Allerdings hat Infrarotlicht auch eine Schattenseite, über die nicht nur Kosmetikerinnen Bescheid wissen, sondern die auch „Sonnenanbeter“ und private Anwender von Rotlichtlampen kennen sollten. Nur dann können sie die angenehme Wärme ohne Reue genießen.

Infrarotstrahlung ist noch längst nicht so gut erforscht wie die UV-Strahlung. Eine der ersten umfangreichen Untersuchungen zum Einfluss von Infrarotstrahlung auf die Hautalterung führte eine Forschungsgruppe unter Leitung von Prof. Dr. med. Jean Krutmann am Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung Düsseldorf durch.3
Dabei ging es vor allem um die Wirkung von IR-A-Strahlen auf die Haut sowie um die Wechselwirkung mit der UV-Strahlung.

Verschiedene Wellenlängen – verschiedene Wirkungen

Das infrarote Licht macht etwas mehr als die Hälfte des Sonnenlichts aus, das auf der Erde ankommt. Auch die Erde selbst gibt Infrarotstrahlung ab. Dasselbe tun erwärmte Körper, zum Beispiel Heizungen. Entsprechend den verschiedenen Wellenlängenbereichen wird die Strahlung in drei Gruppen unterteilt:

  • IR-A-Strahlung: Wellenlänge 780 – 1400 Nanometer
    Dringt 5 – 6 mm in die Haut ein und erreicht damit die Mitte der Subcutis (Unterhaut).
  • IR-B-Strahlung: Wellenlänge 1400 – 3000 Nanometer
    Dringt bis zu 2,5 mm in die Haut ein, durchdringt die Epidermis und reicht bis zur Dermis (Lederhaut).
  • IR-C-Strahlung: Wellenlänge 3000 Nanometer – 1 Millimeter
    Bleibt dicht unter der Hautoberfläche innerhalb der Epidermis (Oberhaut).

An diesen Werten ist zu sehen, dass die IR-A-Strahlung am tiefsten in die Haut eindringt. Das hat nicht nur die schon beschriebenen angenehmen Wirkungen.

Infrarotlicht  und Hautalterung

Für die Behandlungen mit Infrarotlicht werden vorrangig die IR-A-Strahlen eingesetzt, sie werden am angenehmsten empfunden. Das liegt daran, dass sie die Wärmerezeptoren in den oberen Schichten der Haut nicht so stark reizen wie die IR-B- und IR-C-Strahlen, die genau dort auftreffen. Durch den starken Reiz wird die Bestrahlung schnell als unangenehme empfunden, so dass die Bestrahlungsdauer mit IR-B und IR-C-Strahlen nur auf kurze Zeit begrenzt ist. Deshalb wird bei Rotlichtlampen der größte Teil der IR-B- und IR-C-Strahlen herausgefiltert, so gibt das Gerät nur die IR-A-Strahlen ab.

Durch das tiefe Eindringen der IR-A-Strahlen werden in der Haut neben den wohltuenden Wirkungen auch unerwünschte Prozesse in Gang gesetzt: Die starke Wärmeentwicklung und oxidativer Stress führen zur Minderung der Elastizität der Haut. Die IR-A-Strahlen fördern die Bildung von eiweißabbauenden Enzymen; dadurch wird das Kollagen angegriffen, was zur Schwächung des Bindegewebes führt. Die Haut verliert an Elastizität. Was heißt das für die Hautpflege?

Die Haut stärken

Gegen Infrarotlichtstrahlung gibt es keinen Schutz, den wir wie die bekannten Sonnenschutzmittel gegen UV-Strahlen auf die Haut auftragen können. Dennoch können die beschriebenen unerwünschten Wirkungen vermieden oder gemildert werden. Dazu sind einerseits die umsichtige Dosierung von Rotlichtanwendungen und die zeitliche Begrenzung von Sonnenbädern geeignet.

Andererseits sind die typgerechte Pflege der Haut und ein systematisches Anti-Aging wirksame kosmetische Maßnahmen, um das vorzeitige Altern aufzuhalten. Beauty-Experten haben mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, um die Haut zu stärken. Dazu gehören galvanischer Strom, Ultraschall- und Sauerstoffbehandlungen, ergänzt durch die Anwendung hauteigener Wirkstoffe wie Collagen und Hyaluronsäure.

Beauty-Experten bei Vital

Die differenzierte Diagnose der Haut sowie geeignete Behandlungsmöglichkeiten für lichtgeschädigte Haut gehören zum Inhalt unserer umfassenden Kosmetikausbildungen. Erfahrene Dozentinnen und Dozenten vermitteln solides Wissen, aktuelle Erkenntnisse und zeitgemäße, wirksame Anwendungen. So sind die Absolventen der Vital-Kosmetikakademie optimal für ihre Tätigkeit als Beauty-Experten gerüstet. Wer also Beauty, Wellness und Hautpflege mag, für den sind unsere Kosmetikausbildungen ein erster Schritt auf dem Weg in eine erfolgreiche berufliche Zukunft.

Die nächsten Ausbildungstermine bei Vital

Ganzheitskosmetik – Perfekte Pflege von Kopf bis Fuß

Start:              05.09.2016 Dauer:             1 Jahr – an 3 Tagen pro Woche

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Start:               28.11.2016 Dauer:             24 Monate, Montag – Freitag

Zeit:                Montag bis Donnerstag: 13:30 – 18:30 Uhr und Freitag: 08:30 – 13:30 Uhr

Gern beantworten wir Ihre Fragen zu unseren Aus- und Weiterbildungen oder zu Möglichkeiten der Ausbildungsförderung. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wir beraten Sie gern!

Ihr Team der Vital Kosmetikakademie

Tel:                  030 – 214 78 73 0
E-Mail:           

Anmerkungen:

1. Zum Schutz der Augen sollte während der Anwendung von Infrarotlicht durch eine spezielle Brille getragen werden. Die Informationen des Geräteherstellers sind unbedingt einzuhalten.

2. Die Anwendung von Infrarotlicht ist für manche Erkrankungen ausgeschlossen, zum Beispiel:

  • Akute rheumatoide Arthritis
  • Akute Entzündungen
  • Diabetes Mellitus
  • Fieber
  • Frische Narben, Verletzungen und Blutergüsse
  • Herz- und Kreislauferkrankungen
  • Infektarthritis
  • Schwäche der Nebennieren
  • Überfunktion der Schilddrüse

Allgemein gilt: Liegt eine akute oder chronische Erkrankung vor, sollte vor der Anwendung von Infrarotlicht der Arzt befragt werden.

3.  Quelle: //www.iuf-duesseldorf.de/ag-krutmann.html

Bildnachweis:

1. © Syda Productions – Fotolia.com 2. © ChilliProductions – Fotolia.com

3. © Serghei Starus – Fotoliaq.com

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