Die optische Kohärenztomographie (OCT) gehört zu den bildgebenden Verfahren und wird in der Augenheilkunde zur Untersuchung der Retina (Netzhaut), des Glaskörpers und des N. opticus (Sehnerv) verwendet. Es handelt sich um eine nichtinvasive, kontaktlose Methode zur Erstellung optischer, zweidimensionaler Schnittbilder, die eine hohe räumliche Auflösung haben. Show Indikationen (Anwendungsgebiete)
Hinweis: Die optische Kohärenztomographie (OTC) wird inzwischen auch in der Dermatologie eingesetzt. Haupteinsatzgebiete der OCT sind die epithelialen Tumoren, insbesondere Basalzellkarzinome (BZK) und das gesamte Spektrum der weiteren nichtmelanozytären Hautkrebsarten und ihrer Vorstufen (aktinische Keratosen, M. Bowen und spinozelluläre Karzinome/Plattenepithelkarzinom der Haut (PEK)) [3]. Das VerfahrenDie optische Kohärenztomographie funktioniert mit demselben Prinzip wie ein Ultraschall, nur dass statt Schallwellen ein Lichtstrahlenbündel verwendet wird. Mit der sogenannten niedrigkohärenten Interferometrie (ein Interferometer misst die Interferenz – Überlagerung von Lichtwellen – um z. B. Entfernungen präzise zu erfassen) wird die Laufzeitverzögerung eines Laserstrahls im Vergleich mit einem Referenzstrahl gemessen und ausgewertet. Der Laserstrahl liegt im Infrarot-Bereich bei ca. 830 nm. Das reflektierte und rückgestreute Licht wird erfasst und daraus ein optisches, zweidimensionales Schnittbild errechnet. Von besonderem Interesse ist die zentrale Netzhaut (Makula). Im Bereich der Papille kann vor allem der Sehnerv beurteilt werden. Die optische Kohärenztomographie stellt folgende Strukturen der Retina und des Auges präzise dar:
Dieser Datensatz kann in Echtzeit in einer Falschfarbenskala oder in Graustufen abgebildet werden. Hoch reflektierende Strukturen wie die Nervenfaserschicht, Gefäße oder das retinale Pigmentepithel werden in hellen Farben (z. B. weiß oder rot) dargestellt. Strukturen mit intermediärer Reflektivität erscheinen grün, Elemente, die sehr wenig Licht reflektieren sind schwarz oder blau. Die optische Kohärenztomographie ist in der Lage, Parameter wie die Nervenfaserschichtdicke, die Netzhautdicke, das Volumen der vorderen Augenkammer und des Kammerwinkels zu bestimmen. Sie erlaubt eine präzise Erfassung pathologischer (krankheitsbedingter) Veränderungen. Vor allem in der Früherkennung und Verlaufskontrolle des Glaukoms (Grüner Star: erhöhter Augeninnendruck, der zur Schädigung des Sehnervs führt) verspricht das Verfahren eine Verbesserung. Die optische Kohärenztomographie (OCT) erlaubt eine hochpräzise Darstellung kleinster Strukturen der Netzhaut und ist somit ein wertvolles diagnostisches Verfahren in der Augenheilkunde. Die OCT-Untersuchung benötigt in der täglichen Praxis nur wenige Minuten. Weitere Hinweise
Literatur
Die auf unserer Homepage für Sie bereitgestellten Gesundheits- und Medizininformationen ersetzen nicht die professionelle Beratung oder Behandlung durch einen approbierten Arzt. Durch das OCT (Optische Kohärenztomografie), das einen lasermikroskopischen Schnitt Ihres Auges erstellt, ist ein völlig neuartiger Einblick in die kleinste Ebene des Auges möglich. Dadurch eröffnen sich für den Augenarzt neue Dimensionen der Diagnostik und Verlaufskontrolle. Die häufigsten, schwerwiegenden Erkrankungen des Augenhintergrundes gehen mit einer Dickenveränderung der mehrschichtigen Netzhaut einher. Erst viel später führt dies zu einer Veränderung der Sehkraft und zu spürbaren Symptomen. Normalerweise kann der Augenarzt die Netzhautdicke nur abschätzen. Mit Hilfe des Cirrus OCT (Optische Kohärenz Tomographie) ist es in unserer Ordination jedoch möglich, binnen einer sehr kurzen Untersuchungszeit, die Netzhautdicke exakt zu vermessen.
Die OCT Augenuntersuchung ist frei von Nebenwirkungen, da eine Berührung des Auges nicht notwendig ist. Die Untersuchung ist vollkommen schmerzfrei, blendfrei, ohne störende Folgen und von kurzer Dauer. In unserer Praxis bieten wir zwei grundlegende Untersuchungen durch das Cirrus OCT an. Glaukomvorsorge – Früherkennung und VerlaufskontrolleDer Grüne Star ist weit verbreitet und kann jeden Menschen in jedem Lebensalter treffen (ein hohes Risiko besteht bei familiärer Neigung, Diabetes, starker Kurzsichtigkeit, Dauerbehandlung mit bestimmten Medikamenten wie Cortison, hohem Lebensalter, Herz-Kreislauferkrankungen usw.). Unbehandelt handelt es sich um eine progressiv verlaufende Augenerkrankung, bei der es durch fortschreitenden Verlust von Sehnervenfasern, meist ausgelöst durch einen erhöhten Augendruck, zur Erblindung kommen kann. Diese Erkrankung verläuft vom Patienten unbemerkt, schmerzlos und schleichend. Da es keine Heilung gibt, kann nur die Frühdiagnose und rechtzeitige Dauerbehandlung das Sehvermögen stabilisieren und auf Dauer erhalten. Für eine optimale Früherkennung und Verlaufskontrolle bei Glaukom gehört nicht nur die Messung des Augeninnendrucks oder die Betrachtung des Sehnervenkopfes, sondern auch die genaue Beurteilung der Nervenfaserschicht. Daher haben Sie seit Neuestem bei uns die Möglichkeit, die Nervenfaserschicht mithilfe unseres OCT-Gerätes untersuchen zu lassen. Mit Hilfe eines unsichtbaren und ungefährlichen Laserstrahls misst das OCT-Gerät objektiv, genau und reproduzierbar die Dicke der Nervenfaserschicht des Sehnervenkopfes. Das OCT ist ein Gerät, das mittels Laser Polarimetrie den Augenhintergrund abtastet und dabei die Dicke der einzelnen Nervenfasern misst. Anschließend an die Messung vergleicht das Gerät die Dicke der Fasern in der Netzhaut mit der normalen Dicke in gesunden Augen. So können geringe Abweichungen von der Norm festgestellt werden. Das Resultat der computergesteuerten Messung ist eine farbcodierte „Dickenkarte“ (siehe Abb.) der Nervenfasern am Augenhintergrund, das Ergebnis zeigt, ob ein Glaukom vorliegt oder nicht. Da Glaukomveränderungen durch die OCT Untersuchung bis zu sieben Jahren vor Ansprechen der Gesichtsfelduntersuchung feststellbar sind, ist nun erstmals eine Frühdiagnose und Behandlung dieser Augenerkrankung vor Auftreten erster funktioneller Einschränkungen möglich. Eine solche Untersuchung benötigt wenig Zeit, ist vollkommen schmerzlos, blendfrei und ohne lästige Folgen. Netzhaut-ScreeningFolgende Erkrankungen können durch die Optische Kohärenztomographie erkannt werden:
Wann ist eine Optische Kohärenztomographie weiters sinnvoll?Eine OCT Untersuchung ist auch sinnvoll bei:
OCT Untersuchung – KostenDie Optische Kohärenztomographie kann bei uns ab Oktober 2020 als Kassenleistung (ÖGK) verrechnet werden! Bei ausführlicheren Fragen dazu kann Ihnen gerne unsere Seh-Leitstelle weitere Antworten geben!
Fachbeitrag zur Untersuchungsmethode und Glaukom |